Sherry
Der alkoholreiche Aperitif- und Dessertwein Sherry gehört zu den beliebtesten Exportschlagern aus Andalusien. Lesen Sie hier, was ihn so besonders macht und welche Sorten es gibt.
Inhaltsverzeichnis
-
Das sollten Sie über Sherry wissen
- Herkunft
- Saison
- Sorten
- Geschmack
- Unsere liebsten Sherry-Rezepte
- Wie gesund ist eigentlich Sherry?
-
Einkaufs- und Küchentipps für Sherry
- Einkauf
- Lagerung
- Zubereitungstipps für Sherry
-
FAQs – die häufigsten Fragen
- Wie Sherry ersetzen?
- Sherryessig – was ist das?
Das sollten Sie über Sherry wissen
Ein Gläschen Sherry – nicht zu verwechseln mit „Cherry Brandy“ aus Kirschen – gilt nicht nur in Großbritannien als perfekter Aperitif. Fast immer handelt es dabei um einen trockenen Sherry, den sogenannten Fino, oder um einen „Amontillado“, wie der halbtrockene Sherry heißt. Auch nach dem Essen passt Sherry, dann allerdings eher ein „Oloroso“ oder der süße „Cream Sherry“.
Ob ein Sherry trocken, halbtrocken oder süß ausgebaut wird, entscheidet sich übrigens nicht schon bei der Ernte der Weißweintrauben, sondern nach dem Abfüllen in die Fässer. Nach einer ersten Verkostung bestimmt der Kellermeister, in welche Richtung es geschmacklich gehen soll. Weniger wertvolle Sherrys kommen bei der ersten Auswahl in die Essigherstellung, ganz wertvolle wandern in besondere Fässer, die beim Reifen den charakteristischen Geschmack des Sherrys zusätzlich betonen.
Wie lange ein Sherry im Fass bleibt, bevor er in Flaschen abgefüllt wird, ist unterschiedlich. Die Mindestreifezeit beträgt drei Jahre, in denen der Grundwein nach dem sogenannten Solera-System ausreift. Dabei kommt er für ein Jahr in ein Fass. Im nächsten Jahr entnimmt man dann einen Teil davon und gibt ihn in ein zweites, während man mit dem neuen Grundwein das erste Fass wieder auffüllt. Im darauf folgenden Jahr kommt ein drittes Fass dazu. Typisch für Sherry: Der auf 15 bis 20 Prozent Alkohol angereicherte Wein lagert in offenen Fässern.
Nach diesen drei Stufen bzw. Jahren sind einfache Sherrys ausgereift. Hochwertige Sorten baut man aber nicht selten zehn Jahre und mehr nach diesem System aus. In den Fässern, auch „Ciaderas“ geannt, bildet sich dadurch ein besonders starker und konzentrierter Wein mit einzigartigem Geschmack und Aroma. Dabei mischt man ständig die verschiedenen Jahrgänge, sodass es Jahrgangs-Sherry nicht gibt und der Geschmack eines bestimmten Sherrys immer ähnlich ausfällt.
Welche Farbe der Sherry hat, entscheidet weniger die für den Grundwein gekelterte Traube als das Holz, aus dem sein Fass besteht.
Herkunft
Seinem englischen Namen zum Trotz stammt der Sherry aus dem spanischen Andalusien. Nur Winzer aus der Region um Jerez de la Frontera, Sanlúcar de Barrameda und El Puerto de Santa María dürfen ihren Wein als Sherry verkaufen.
Saison
Sherry können Sie das gesamte Jahr über kaufen.
Sorten
Trockener Sherry mit sehr heller Farbe und feinem Geschmack nennt man Fino. Er bringt es auf etwa 15 bis 17 Volumenprozent Alkohol. Der Manzanilla gehört ebenfalls zu den Finos, gilt aber als besonders weich und geschmeidig. Ältere Finos mit dunkler Farbe, einem an Haselnüsse erinnernden Aroma und 18 bis 24 Volumenprozent Alkohol nennt man Amontillado.
Oloroso oder Amoroso haben eine dunkebraune Farbe und können trocken, halbtrocken oder süß schmecken. Abocado nennt man einen halbtrockenen Oloroso; sehr süßer Sherry heißt meistens Cream Sherry; manchmal auch Old Brown Sherry.
Geschmack
Durch die spezielle Herstellung erhält Sherry sein typisches Aroma. Es erinnert an Hefe und Mandeln, manchmal auch an Haselnüsse und Walnüsse.
Unsere liebsten Sherry-Rezepte
Hier gelangen Sie zu allen Sherry-Rezepten.
Wie gesund ist eigentlich Sherry?
Sherry hat, natürlich nur in Maßen genossen, positive Effekte auf den Körper. Die Universität von Sevilla, Spanien, fand heraus, dass Sherry einen niedrigeren Gesamtcholesterin- und einen höheren HDL-Wert begünstigt (1).
Außerdem enthält das alkoholische Getränk Antioxidantien. Diese helfen dabei, freie Radikale zu neutralisieren und schützen somit vor Zellschäden und chronischen Krankheiten (2).
Hier finden Sie die Nährwerte von 100 Milliliter Sherry im Überblick (3):
Nährwerte von Sherry pro 100 Milliliter (im Durchschnitt) | |
---|---|
Kalorien | 117 |
Eiweiß | 0,2 g |
Fett | 0 g |
Kohlenhydrate | 1,4 g |
Ballaststoffe | 0 g |
Einkaufs- und Küchentipps für Sherry
Einkauf
Da die Herkunftsbezeichnung gesetzlich geschützt ist, können Sie Sherry unbesehen kaufen. Wer gern einen wirklich harmonischen und aromatischen Geschmack möchte, der sollte allerdings nicht allzu sparsam sein. Auch wenn die Herstellungsmethode immer gleich ist: Ein Markensherry bietet in der Regel eine bessere Qualität als ein sehr preisgünstiger Sherry.
Lagerung
Sherry behält seinen Geschmack auch in der geöffneten Flasche sehr lange. Ob Sie ihn kühlen oder bei Zimmertemperatur aufbewahren, ist Geschmackssache – generell schmeckt trockener Sherry bzw. Fino aus dem Kühlschrank aber den meisten am besten.
Zubereitungstipps für Sherry
Ob als Aperitif oder nach dem Essen, ob trocken oder süß, ob zimmerwarm oder gekühlt – am besten entfaltet ein Sherry sein typisches Aroma im extra dafür entwickelten Glas. Es ist schmal und verjüngt sich nach oben hin leicht.
Sherry eignet sich aber keineswegs nur zum Trinken! Sie können ihn wie jeden anderen Wein auch zum Verfeinern und Aromatisieren von einer Consommé oder von Soßen verwenden, zum Beispiel zu Fisch-, Geflügel- und Fleischgerichten. Mit süßem Cream-Sherry lässt sich frischen Obstsalaten oder Desserts das gewisse Etwas geben.
FAQs – die häufigsten Fragen
Wie Sherry ersetzen?
Sherry wird aus Weißwein hergestellt, weshalb Sie Sherry auch mit Weißwein ersetzen können. Alternativ eignet sich auch Roséwein. Wenn Sie auf Alkohol verzichten möchten, können Sie alternativ Apfelsaft, hellen Traubensaft oder ungesüßten Pflaumensaft verwenden.
Sherryessig – was ist das?
Sherryessig wird aus den gleichen Trauben hergestellt, die auch für Sherry-Wein verwendet werden. Um den Essig zuzubereiten, reift dieser für sechs Monate in Eichenfässern. Dadurch erhält er mindestens sechs Prozent Säure.