Eberraute
Die Eberraute gehört zu den uralten Kräutern, die bei uns aus der Mode gekommen sind. Dabei steckt die fein gefiederte Pflanze voller gesunder Inhaltsstoffe.
Das sollten Sie über Eberraute wissen
Rein äußerlich sieht die Eberraute dem Dill etwas ähnlich; tatsächlich verwandt ist sie allerdings mit dem Wermut und mit Beifuß. In früheren Zeiten wurden die gefiederten und zarten grau-grünen Blätter des bis zu 2 m hoch wachsenden Strauchs fleißig gesammelt, denn sie galten als ebenso leckeres wie gesundes Gewürz vor allem von gehaltvollen und fetten Gerichten.
Geschmack & Aroma: Aus gutem Grund heißt die Eberraute mancherorts auch „Zitronenkraut“: Dank des reichlich enthaltenen ätherischen Öls Absinthol duftet es tatsächlich wie Zitronen. Der süßliche und dabei leicht bittere Geschmack hingegen ähnelt eher dem von Beifuß.
Herkunft: Die ursprüngliche Heimat der Eberraute reicht von Albanien, Bosnien und Herzegowina sowie Kroatien bis zum südlichen europäischen Teil Russlands sowie der Ukraine bis zur Türkei, Armenien und zum Kaukasusvorland. Seit dem 16. Jahrhundert kennt man die Eberraute außerdem in Mittel- und Südeuropa sowie sogar in Nordamerika. Das Kraut wächst und gedeiht aber auch bei uns an einem sonnigen Standort im Garten oder auf der Terrasse problemlos.
Saison: Die ersten Blätter der Eberraute kann man schon ab April/Mai ernten; von Juli bis Oktober tragen die Pflanzen dann ihre typischen gelben, kugelförmigen Blüten.
Wie gesund ist eigentlich Eberraute?
Mit ihren beachtlichen Mengen an ätherischen Ölen, Bitter- und Gerbstoffen hatte die Eberraute noch zu Zeiten unserer Ur-Großeltern eine relativ große Bedeutung als Heilpflanze. In der Volksheilkunde galt das Kraut als wirksames Mittel vor allem bei Verdauungsproblemen, aber auch gegen Husten, Bronchitis, Unterleibsschmerzen, Rückenschmerzen und Einschlafstörungen.
Bekannt war das Kraut aber schon in der Antike: Bereits Hippokrates nutzte die Eberraute als Medizin gegen Lungenentzündung und zur Beschleunigung von Geburten. Paracelsus setzte die Heilpflanze noch vielseitiger ein und empfahl sie beispielsweise bei Nervenschmerzen, Krämpfen, Asthma und als harntreibendes Mittel.
Bis heute kommt Eberraute auch unter der Bezeichnung „Hab 1“ in der Homöopathie bei chronischen Entzündungen, Hauterkrankungen, Rheumatismus und Gicht zum Einsatz.
Einkaufs- und Küchentipps für Eberraute
Einkauf: Eberraute findet man nur selten auf dem Wochenmarkt. Wer damit kochen möchte oder sie als Tee für Beschwerden einsetzen will, muss sie also selbst sammeln oder anbauen.
Eberraute vorbereiten: Das Vorbereiten von Eberraute funktioniert ganz ähnlich wie bei Dill: Man wäscht das Kraut, schüttelt es gut trocken und zupft dann die gefiederten Blättchen ab. Je nach Rezept oder Wunsch können Sie Eberraute anschließend fein hacken.
Übrigens eignet sich die Eberraute auch super zum Trocknen. Dafür können Sie einfach die gebündelten Stängel samt Blättern entweder an einem luftigen und trockenen Ort aufhängen oder die Blättchen im leicht geöffneten Backofen bei 40°C trocknen lassen. Anschließend in Dosen geben und fest verschließen.
Zubereitungstipps für Eberraute:
Sowohl frische als auch getrocknete Eberraute eignet sich perfekt, um einen Tee daraus zu kochen, den Sie einfach vor oder nach dem Essen schlürfen können. Aber auch Saucen, Schmorgerichte und Eintöpfe vertragen eine mehr oder weniger große Prise des frischen bzw. getrockneten Krauts.