FEBRUAR 2022, UNIVERSITY OF OXFORD
Veggie-Ernährung schützt vor Krebs
Von Katrin Lammers
Aktualisiert am 13. Nov. 2024
Immer mehr Menschen in Deutschland entscheiden sich für eine fleischfreie Ernährung. Dass diese nicht nur die Umwelt schont, sondern sogar das Krebsrisiko reduzieren kann, zeigen neue Ergebnisse einer umfangreichen Studie.
Worum ging es bei dieser Studie?
- Die Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen einer fleischlosen, fleischarmen sowie fleischlastigen Ernährung und dem Risiko, an Krebs zu erkranken.
Wie lautet die zentrale Forschungsfrage?
- Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem Risiko, an Krebs zu erkranken und einer vegetarischen Ernährung verglichen mit einer nicht-vegetarischen Ernährung?
Wie viele Probanden nahmen teil?
- Für die Studie wurden die Daten von 472.377 gesunden Erwachsenen im Alter von 40 bis 70 Jahren genutzt, die zum Zeitpunkt der Erhebung krebsfrei waren.
Welche Methode wurde angewandt?
- Es handelt sich um eine prospektive, also eine vorausschauende Kohortenstudie.
- Die Teilnehmer wurden basierend auf ihren Antworten zu Ernährungsfragen, welche bei der Rekrutierung ausgefüllt wurden, in vier verschiedene Gruppen unterteilt:
Regelmäßige Fleischesser | 53 % essen mehr als fünfmal pro Woche Fleisch |
Seltene Fleischesser | 44 % essen fünfmal oder weniger pro Woche Fleisch |
Pescetarier | knapp über 2 % essen kein Fleisch, aber Fisch |
Vegetarier und Veganer | knapp unter 2 % essen weder Fleisch noch Fisch |
- Zu Studienbeginn waren alle Befragten krebsfrei. Ihre Krankenakten wurden anschließend im Schnitt elf Jahre lang beobachtet. Auch andere Faktoren wie Geschlecht, Alter, Alkoholkonsum, soziodemografischer sowie Raucherstatus wurden bewertet.
Tolle vegetarische Rezepte von EAT SMARTER!
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
- Nach durchschnittlich 11,4 Jahren wurden die Krankenakten der Studienteilnehmer ausgewertet. Hier konnten 54.961 Krebserkrankungen festgestellt werden. Es zeigte sich, dass im Vergleich zu regelmäßigen Fleischessern das Krebsrisiko bei Menschen mit anderen Ernährungsformen geringer war. Das Risiko sank bei
Fleischarmer Ernährung | um 2 % |
Pescetariern | um 10 % |
Vegetariern und Veganern | um 14 % |
- Dementsprechend kann eine ausgewogene Ernährung mit einem hohen Anteil an Vollkornprodukten, Obst und Gemüse die Gesundheit fördern und eine dauerhafte Einschränkung des Fleischkonsums einen Schutz vor Krebserkrankungen bieten.
Wer hat die Studie finanziert und durchgeführt?
- Diese Arbeit wird vom Cancer Research UK Grant und vom World Cancer Research Fund im Rahmen des internationalen Stipendienprogramms des Word Cancer Research Fund unterstützt.
- Korrespondierender Autor ist Cody Z. Watling von der University of Oxford, Oxford.
- Die Autoren erklären keine konkurrierenden Interessen.
Wo ist die Original-Studie zu finden?
- Hier gelangen Sie zur Studie.
Begriffe: Was ist/sind eigentlich ...?
Wie bewertet EAT SMARTER diese Studie?
- Groß angelegte Studie: Zu den Stärken dieser Studie gehören insbesondere der prospektive Charakter, welcher sich mit möglicherweise zu erwarteten Folgen befasst. Hinzu kommen die vergleichsweise lange Nachbeobachtungszeit sowie die hohe Probandenzahl.
- Einschränkung der Aussagekraft: Auch wenn die Studie sehr groß angelegt war und über einen langen Zeitraum durchgeführt wurde, ist bei Ernährungsstudien immer zu bedenken, dass auch andere Lifestylefaktoren die Ergebnisse beeinflussen können. So ist es etwa möglich, dass der Gruppe der vegetarisch lebenden Menschen Personen angehörten, die mehr Sport trieben und nicht rauchten. So umfasste die vegetarische Gruppe etwa auch vegan Essende.
- Differenzierung der Ergebnisse: Innerhalb der Studie wurde neben der allgemeinen Schutzwirkung der Ernährung auf eine Krebserkrankung auch spezifisch der Einfluss auf Darmkrebs, postmenopausalen Brustkrebs und Prostatakrebs untersucht. Entsprechende Daten können Sie hier einsehen.
- Vegetarische Ernährungsformen im Vorteil: Die Ergebnisse unterstreichen, dass die Reduktion von Fleisch beziehungsweise eine vegetarische Ernährung die Gesundheit fördert und das Krebsrisiko verringern kann.
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