Dick durch Kuhmilch?
Du achtest penibel auf deine Ernährung, bewegst dich ausreichend und nimmst trotzdem nicht ab? In diesem Blogpost erfährst alles zum Thema Milch und Gewichtsverlust.
Natürlich ist Kuhmilch – genau wie jedes andere Lebensmittel – per se nicht automatisch ein Dickmacher. Hier spielen der Milchkonsum, die Art und Verarbeitung der Milch sowie die persönliche Veranlagung ebenfalls eine große Rolle. Allerdings gibt es verschiedene Studien, die den Zusammenhang von Körpergewicht und Kuhmilch untersucht haben und zu dem Ergebnis gekommen sind, dass Kuhmilch durchaus für eine Gewichtszunahme verantwortlich sein kann. Wer sich intensiver mit dem Thema beschäftigen möchte, kann hier die entsprechende Studie nachlesen.
Zu viel Milch?
Heutzutage nehmen die meisten von uns keinen Schuss Milch in den Kaffee, sondern eher einen Schuss Kaffee in die Milch. Dabei zählt der 500-Milliter-Becher mittlerweile zur Standardaustattung vieler Kaffeeläden. So liefert ein ganz einfacher Caffe Latte mit Halbfettmilch circa 200 Kalorien pro Portion – längst nicht mehr nur ein Getränk, sondern eher eine kleine Zwischenmahlzeit. Wer sich täglich mehrere solcher Kaffeekreationen gönnt, sammelt ordentlich Extrakalorien und nimmt wahrscheinlich nicht so ab wie geplant.
Hormonschwankungen durch Milch
Natürlich muss die ganze Milch auch entsprechend der Nachfrage produziert werden. Ja, ich schreibe bewusst “produziert”, denn mit einer glücklichen Kuh, die vom Bauern auf der grünen Wiese noch eigenhändig gemolken wird, hat die heutige Milchindustrie im Grunde genommen nur noch die Kuh gemeinsam.
Milch muss günstig, lange haltbar und immer verfügbar sein. Um das zu gewährleisten, werden Milchkühe circa 300 Tage im Jahr gemolken, von denen sie die meiste Zeit schwanger sind. Die Milch einer trächtigen Kuh enthält etwa ein Drittel mehr Östrogen und deutlich mehr Progesteron als die einer nicht trächtigen Kuh. Genau wie die enthaltenen Nährstoffe nehmen wir auch Hormone auf, wenn wir Milch trinken.
Ein deutlicher Überschuss von Östrogen und Progesteron führt zu einer Vergrößerung der Fettzellen im Po- und Oberschenkelbereich und erleichtert damit die Fetteinlagerung. Zudem begünstigen Östrogene auch Wassereinlagerungen – dabei kann das Wasser generell im ganzen Körper angesammelt werden. Typische Stellen sind der Bauchinnenraum, Beine, die Hände und auch das Gesicht.
Wenn du dich also aktuell in einem Kaloriendefizit befindest und trotzdem nicht abnimmst, solltest du probeweise für drei Wochen auf Milch verzichten und schauen wie sich dein Körper verändert.
Gewichtsverlust bei Milchverzicht
Auch ich habe mich Anfang des Jahres dazu entschieden, Milch von meinem Speiseplan zu streichen. Während meiner Paleo-Challenge habe ich als absolute Milchliebhaberin von heute auf morgen Kuhmilch durch Pflanzenmilch ersetzt. Ehrlich gesagt, war diese Umstellung besonders in der ersten Woche nicht leicht. Zunächst musste ich mich durch unzählige Milchalternativen aus Soja, Mandel und Reis testen, um einen guten Ersatz zu finden.
Schlussendlich habe ich mich für einen Haferdrink entschieden – durch sein süßliches Aroma passt er eigentlich sehr gut zu Müsli, Smoothies oder Kaffee. Allerdings hat es einige Tage gedauert bis mir der Haferdrink geschmeckt hat. Bei dieser Phase der Umgewöhnung heißt es einfach: dranbleiben! Denn bekanntlich können wir uns an (fast) alles gewöhnen. ;-)
Ich habe relativ schnell gemerkt, dass mir der Milchverzicht wirklich gut tut. Ungeliebte Hautunreinheiten und -rötungen haben sich bereits in den ersten Tagen deutlich reduziert. Innerhalb von zwei Wochen hatte ich zudem knapp drei Kilo Gewicht (wahrscheinlich Wassereinlagerungen) verloren, fühlte mich leichter und weniger aufgequollen. Nach so kurzer Zeit solche Veränderungen an meinem Körper festzustellen war Grund genug, das Selbstexperiment "milchfrei" bis heute weiterzuführen.
Calciumbedarf decken
Starke Knochen durch Milch? Wer auf tierische Produkte verzichtet, bekommt oft die Frage nach dem akuten Nährstoffmangel gestellt. Ich lebe zwar nicht vegan, jedoch wurde auch ich aufgrund meines Milchverzichts öfter mit dem Thema konfrontiert – denn im Gegensatz zu Kuhmilch enthält der Haferdrink von Natur aus kein Kalzium. Wie also genug davon aufnehmen? Naja, zum einen gibt es mittlerweile eine Reihe von Haferdrinks mit zugesetztem Kalzium, allerdings findet man auch im Gemüseregal eine Menge guter Kalziumlieferanten. Brokkoli, Grünkohl, sämtliche Kopfkohlarten, Chinakohl sowie Pak Choi verfügen über eine besonders hohe Kalzium-Bioverfügbarkeit.
Vielleicht hast auch du jetzt die Entscheidung getroffen einen kleinen Selbstversuch zu starten und für einen gewissen Zeitraum "milchfrei" zu leben. Ganz wichtig: Erwarte nicht zu schnell Erfolge, jeder Körper braucht eine individuelle Zeit für die Umstellung. Viel Spaß!
Liebe Grüße,
Oona
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