Der Selbsttest

Dick durch Kuhmilch?

Von Oona Mathys
Aktualisiert am 21. Jul. 2025
© pixabay.com/Mariakray
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Sie achten penibel auf Ihre Ernährung, bewegen sich ausreichend und nehmen trotzdem nicht ab? In diesem Blogpost erfahren Sie alles zum Thema Milch und Gewichtsverlust.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Versteckte Kilokalorien durch zu viel Milch
  2. Hormonschwankungen durch Milch
  3. Gewichtsverlust bei Milchverzicht
  4. Calciumbedarf decken ohne Kuhmilch
  5. Milchverzicht Fazit

Natürlich ist Kuhmilch – genau wie jedes andere Lebensmittel – per se nicht automatisch ein Dickmacher. Hier spielen der Milchkonsum, die Art und Verarbeitung der Milch sowie die persönliche Veranlagung ebenfalls eine große Rolle. Allerdings gibt es verschiedene Studien, die den Zusammenhang von Körpergewicht und Kuhmilch untersucht haben und zu dem Ergebnis gekommen sind, dass Kuhmilch durchaus für eine Gewichtszunahme verantwortlich sein kann(1). Ich habe den Selbstversuch gemacht und auf Kuhmilch verzichtet.

Versteckte Kilokalorien durch zu viel Milch

Heutzutage nehmen die meisten von uns keinen Schuss Milch in den Kaffee, sondern eher einen Schuss Kaffee in die Milch. Dabei zählt der 500-Milliter-Becher mittlerweile zur Standardaustattung vieler Kaffeeläden. So liefert ein ganz einfacher Milchkaffee mit Halbfettmilch circa 200 Kilokalorien pro Portion – längst nicht mehr nur ein Getränk, sondern eher eine kleine Zwischenmahlzeit. Wer sich täglich mehrere solcher Kaffeespezialitäten gönnt, sammelt ordentlich Extrakalorien und nimmt wahrscheinlich nicht so ab, wie geplant.

Hormonschwankungen durch Milch

Natürlich muss die ganze Milch auch entsprechend der Nachfrage produziert werden. Ja, ich schreibe bewusst produziert, denn mit einer glücklichen Kuh, die vom Bauern auf der grünen Wiese noch eigenhändig gemolken wird, hat die heutige Milchindustrie im Grunde genommen nur noch die Kuh gemeinsam.

Milch muss günstig, lange haltbar und immer verfügbar sein. Um das zu gewährleisten, werden Milchkühe circa 300 Tage im Jahr gemolken, von denen sie die meiste Zeit schwanger sind. Die Milch einer trächtigen Kuh enthält etwa ein Drittel mehr Östrogen und deutlich mehr Progesteron als die einer nicht trächtigen Kuh. Genau wie die enthaltenen Nährstoffe, nehmen wir auch Hormone auf, wenn wir Milch trinken.

Ein deutlicher Überschuss von Östrogen und Progesteron führt zu einer Vergrößerung der Fettzellen im Po- und Oberschenkelbereich und erleichtert damit die Fetteinlagerung. Zudem begünstigen Östrogene auch Wassereinlagerungen – dabei kann das Wasser generell im ganzen Körper angesammelt werden. Typische Stellen sind der Bauchinnenraum, Beine, die Hände und auch das Gesicht.

Wenn Sie sich also aktuell in einem Kaloriendefizit befinden und trotzdem nicht abnehmen, könnten Sie probeweise für drei Wochen auf Milch verzichten und schauen wie sich Ihr Körper verändert.

Gewichtsverlust bei Milchverzicht

Auch ich habe mich Anfang des Jahres dazu entschieden, Milch von meinem Speiseplan zu streichen. Während meiner Paleo-Diät habe ich als absolute Milchliebhaberin von heute auf morgen Kuhmilch durch Pflanzenmilch ersetzt. Ehrlich gesagt, war diese Umstellung besonders in der ersten Woche nicht leicht. Zunächst musste ich mich durch unzählige Milchalternativen aus Soja, Mandel und Reis testen, um einen guten Ersatz zu finden.

Schlussendlich habe ich mich für einen Haferdrink entschieden – durch sein süßliches Aroma passt er eigentlich sehr gut zu Müsli, Smoothies oder Kaffee. Allerdings hat es einige Tage gedauert, bis mir der Haferdrink geschmeckt hat. Bei dieser Phase der Umgewöhnung heißt es einfach dranbleiben! Denn bekanntlich können wir uns an (fast) alles gewöhnen.

Ich habe relativ schnell gemerkt, dass mir der Milchverzicht wirklich gut tut. Ungeliebte Hautunreinheiten und -rötungen haben sich bereits in den ersten Tagen deutlich reduziert. Innerhalb von zwei Wochen hatte ich zudem knapp drei Kilo Gewicht (wahrscheinlich Wassereinlagerungen) verloren, fühlte mich leichter und weniger aufgequollen. Nach so kurzer Zeit solche Veränderungen an meinem Körper festzustellen war Grund genug, das Selbstexperiment „milchfrei" bis heute weiterzuführen. 

Ebenfalls spannend: Haferdrink selber machen

Calciumbedarf decken ohne Kuhmilch

Starke Knochen durch Milch? Wer auf tierische Produkte verzichtet, bekommt oft die Frage nach dem akuten Nährstoffmangel gestellt. Ich lebe zwar nicht vegan, jedoch wurde auch ich aufgrund meines Milchverzichts öfter mit dem Thema konfrontiert – denn im Gegensatz zu Kuhmilch enthält der Haferdrink von Natur aus kein Calcium. Wie also genug davon aufnehmen? Naja, zum einen gibt es mittlerweile eine Reihe von Haferdrinks mit zugesetztem Calcium, allerdings findet man auch im Gemüseregal eine Menge guter Calciumlieferanten. Brokkoli, Grünkohl, sämtliche Kopfkohlarten, Chinakohl sowie Pak Choi verfügen über eine besonders hohe Calcium-Bioverfügbarkeit.

Milchverzicht Fazit

Milch macht zwar nicht per se dick, verzehren Sie sie aber in großen Mengen zum Beispiel im Milchkaffee, sammeln sich die Kilokalorien. Oft sind es sogar unbewusst aufgenommene Kilokalorien in Form solcher Zwischenmahlzeiten.

Auch wegen der enthaltenen Hormone bei industrieller Milch verzichten einige Menschen lieber. Dadurch kann sich die Haut verbessern und  Wassereinlagerungen können schwinden. Doch Achtung bei den Alternativen: Auch zum Beispiel Haferdrink hat nicht wenige Kilokalorien und sollte daher nicht unbewusst in großen Mengen verzehrt werden, wenn Sie ein Abnehmziel haben. Die kalorienärmste Alternative wäre übrigens Mandeldrink. 

Falls Sie neugierig geworden sind und jetzt einen kleinen Selbstversuch starten möchten für einen gewissen Zeitraum milchfrei zu leben ist Folgendes ganz wichtig: Erwarten Sie nicht zu schnell Erfolge, jeder Körper und auch der Geschmack braucht eine individuelle Zeit für die Umgewöhnung. 

 
Hallo, bei mir habe ich die selben Effekt bemerkte. Je weniger Milch ich trinke bzw. auch in Form vom Käse etc. zu mir nehme um so besser geht es mir. Mir hat vorallem der Vergleich eines guten Freundes geholfen, der meinte das Kuhmilch ja für ein Kalb von gut 45 kg ist und nicht für uns zarte Menschlein. Kein Wunder also das unser Körper darauf reagiert,vorallem wenn man auch bedenkt wie Milch "produziert" wird.
 
Liebe Oona, vielen Dank für deinen Artikel. Ich verzichte auch schon länger auf Kuhmilch, ins Müsli kommt Hafermilch, den Kaffee trinke ich seit einiger Zeit schwarz. Was mich aber interessieren würde: Verzichtest du auch auf Milchprodukte (Käse, Joghurt ...) oder nur auf die "flüssige" Milch?
 
Das kann schon stimmen! Ich habe auch einer Paleo Challenge gemacht, die Kilos zwar nicht schnell aber doch purzelten. Ich habe auch viele alternative statt Milch ausprobiert, Mandelmilch, Kokosmilch und auch Haferdrink. Mit Kokosmilch habe ich mich nicht anfreunden können, der Kaffee hat mir einfach nicht geschmeckt, es war sauer … warum auch immer…am meistens der Kaffee hat mir mit Mandelmilch geschmeckt! Irgendwann bin ich zurückgekehrt-zu Milch, zwar zu Laktosefreie Milch aber kurz später habe ich gemerkt dass die verlorene Kilos waren wieder da! Bis heute! Hauptsächlich ernähre ich mich nach Paleo Prinzip, halte mich aber nicht immer 100 % daran. Was mir aufgefallen ist, wenn ich statt milch mein Kaffee mit Mandelmilch verwende, geht mir besser, Blähungen sind weg und meine allgemeine Wohlbefinden ist einfach besser!