Zuckerentzug: So reagiert der Körper darauf!
Ein Zuckerentzug lohnt sich, auch wenn der Verzicht nicht leicht ist, da durch Süßes Energie und Wohlfühlhormone freigesetzt werden. Welche Auswirkungen es auf Ihren Körper hat, wenn Sie das nicht allzu gesunde Süßungsmittel vom Speiseplan streichen, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
- Wie wirkt Zucker in unserem Körper?
- Zucker löst Glücksgefühle aus
- Wie lange dauert der Zuckerentzug?
- Welche positiven Auswirkungen treten wann auf?
- Wissen zum Mitnehmen
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Dass Zucker sich negativ auf unsere Gesundheit auswirkt, ist mittlerweile weitläufig bekannt. Häufig liest man auch davon, dass Zucker wie eine Droge abhängig machen oder zumindest ein starkes Verlangen auslösen kann. Es gibt sogar Erfahrungsberichte von Personen, die unter Entzugserscheinungen leiden, wenn sie einen „kalten Zuckerentzug“ durchmachen.
Wer selber schon einmal eine zeitlang zuckerfrei gelebt hat, hat vermutlich auch schon mehr oder weniger ausgeprägte körperliche Effekte des Zuckerverzichts gespürt. Um zu verstehen, wie es dazu kommen kann, hilft es zu wissen, wie Zucker in unserem Körper überhaupt wirkt.
Wie wirkt Zucker in unserem Körper?
Fachleute bezeichnen Zucker häufig als „leere Kalorien“, denn er bietet dem Körper keine ernährungsphysiologisch wichtigen Stoffe wie Vitamine, Ballaststoffe oder Mineralstoffe. Dafür liefert er allerdings jede Menge Energie – und zwar sehr schnelle Energie.
Zucker (also Energie) kann der Körper aus fast allem gewinnen, was wir zu uns nehmen. Kleine abgespaltene Zuckerbestandteile werden direkt in die Zellen transportiert, in denen Energie benötigt wird. Dabei hilft uns das Hormon Insulin, welches nach dem Verzehr von Kohlenhydraten ausgeschüttet wird und den Zucker aus dem Blut in die Zellen schleust. Trotzdem ist man nach dem Verzehr von Zucker meist nicht besonders aktiv oder strotzt nur so vor Energie. Teilweise kann es zu einem hibbeligen Gefühl kommen, aber das ist nicht von langer Dauer.
Zucker löst Glücksgefühle aus
Im Gehirn aktiviert Zucker Opioidrezeptoren, welche für die Freisetzung von Wohlfühlhormonen wie Dopamin und Serotonin sorgen. Diese führen zu einem angenehmen Wohlbefinden – zumindest kurzfristig, denn der Hormonspiegel fällt rasant wieder ab, sobald der Zucker verbraucht ist. Daher verlangt das Gehirn immer mehr von dem vermeintlich wohltuenden Zucker, was sich in Heißhungerattacken äußern kann.
Unser Gehirn reagiert auf Zucker sogar schon bevor wir überhaupt etwas Süßes zu uns genommen haben. Allein der Anblick aktiviert das Belohnungszentrum und verbreitet ein Gefühl der Vorfreude im ganzen Körper. Drüsen im Mund beginnen Speichel zu produzieren und Rezeptoren auf der Zunge melden dem Gehirn umgehend den Erfolg, sobald der Zucker sie endlich erreicht hat.
Entfällt diese regelmäßige Aktivierung des Belohnungssystems plötzlich, reagiert der Körper tatsächlich mit Symptomen wie denen, die bei einem Drogenentzug auftreten: Kopfschmerzen, Gereiztheit, Müdigkeit, Schlafstörungen, Traurigkeit bis hin zu depressiven Verstimmungen.
Wie lange dauert der Zuckerentzug?
Eine gute Nachricht vorweg: Die körperlichen Auswirkungen des Zuckerentzugs sind individuell verschieden, meist dauert es jedoch nur wenige Tage bis maximal zwei Wochen. Die meisten Erfahrungsberichte zeigen jedoch nach einer Woche bereits eine deutliche Besserung der möglichen Symptome.
Das größere Problem ist sicherlich das psychische Verlangen nach Süßem und dem dadurch ausgelösten guten Gefühl. Der psychische Entzug verläuft meist wellenartig mit Hochs und Tiefs. Mal fühlt man sich energiegeladen und profitiert bereits von den körperlichen Verbesserungen und mal ist das Verlangen riesig und überwältigend.
Die emotionale Bindung an den Zucker wird sich besonders bei denjenigen zeigen, die in Stresssituationen oder als Seelentröster aus Gewohnheit zu Süßem greifen. Hier ist Durchhalten angesagt, denn es lohnt sich in jedem Fall und der Körper wird es einem danken.
Welche positiven Auswirkungen treten wann auf?
Wie bereits erwähnt, treten die ersten gesundheitlichen Verbesserungen bereits nach wenigen Tagen auf. Nach etwa drei bis vier Tagen Zuckerentzug machen sich der deutlich entlastete Stoffwechsel und der konstante Blutzuckerspiegel bemerkbar. Wir fühlen uns am Tag vitaler und schlafen nachts besser sowie entspannter.
Auch unser Mund und Atem fühlen sich frischer an. Ohne den Zucker fehlt den Bakterien im Mund die Nahrung und sie können sich schlechter vermehren. Aufgepasst – hier kommt es noch häufiger zu Heißhungerattacken, die man aber mit den richtigen Tipps und Tricks gut überstehen kann.
Nach einem Monat sind die positiven Auswirkungen bereits messbar. Die Körperfettmasse ist reduziert (Gewichtsreduktion!) und bei Personen mit erhöhten Cholesterin- oder Blutzuckerwerten normalisieren sich die Werte. Auch ein erhöhter Blutdruck kann sich verbessern, da es nicht mehr zu starken Schwankungen des Insulinspiegels kommt. Die Konzentrationsfähigkeit verbessert sich deutlich. Viele Personen berichten ebenfalls von einer Verbesserung ihres Geschmackssinns.
Studien zeigen, dass nach einem Jahr das Risiko für krankhaftes Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 deutlich (teilweise um die Hälfte) gesunken ist. Voraussetzung hierfür ist natürlich auch eine generelle Umstellung auf einen gesünderen Lebensstil.
Lesen Sie mehr: Wie Sie es schaffen, weniger Zucker zu essen
Wissen zum Mitnehmen
Zucker wird häufig als "leere Kalorien" betitelt, die dem Körper mehr schaden als nützen, da er dem Körper keine wichtigen Nährstoffe wie Vitamine zur Verfügung stellt. Allerdings liefert Zucker Energie und sorgt für kurze Wohlfühlmomente – durch den zeitnahen Abfall des Hormonspiegels kann dies aber schnell rückläufig sein und langfristig zu Heißhungerattacken führen, da der Körper nach immer mehr Zucker verlangt.
Wenn Sie einen Zuckerentzug machen möchten, müssen Sie mit Entzugserscheinungen wie Müdigkeit oder Kopfschmerzen rechnen. Diese Symptome halten jedoch maximal zwei Wochen an. Durchhalten lohnt sich, denn die ersten gesundheitlichen Verbesserungen machen sich bereits nach wenigen Tagen bemerkbar. Nach wenigen Wochen reduziert sich außerdem die Körperfettmasse, Blutzucker- sowie Cholesterinwerte und der Blutdruck können sich stabilisieren und Sie sind deutlich konzentrierter. Langfristig betrachtet, sinken auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie weitere Krankheiten.
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