Dr. Ingo Froböse

Obst und Gemüse: 7 Portionen sind ideal

Von Prof. Dr. Ingo Froböse
Aktualisiert am 07. Mär. 2024
Vitamine sind gesund. © seralex - Fotolia.com
Vitamine sind gesund. © seralex - Fotolia.com

Forschern des University Colleges London haben bewiesen, wie Vitamine unser Leben verlängern. Prof. Froböse verrät, in welchen Nahrungsmitteln besonders viele Vitamine enthalten sind und warum der Verzehr von sieben Portionen Obst und Gemüse ideal für die Gesundheit ist.

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Obst und Gemüse sind sehr gesund – das ist allgemein bekannt. Auch Prof. Ingo Froböse von der Deutschen Sporthochschule in Köln schwört auf die vitaminreiche Kost: Mit seiner Ehefrau Bianca teilt er sich jeden Morgen eine saftige Kiwi, und bei der Arbeit isst er mit Vorliebe Bananen. „Für unsere Vitalität ist es extrem wichtig, dass wir frisches Obst und Gemüse essen. Deshalb kann ich nur jedem dazu raten, sich gesund zu ernähren“, sagt Froböse.

Vitamine für ein langes Leben

Doch wie viel Obst und Gemüse sollte man eigentlich zu sich nehmen? „Forscher des University Colleges London haben herausgefunden, dass der Verzehr von täglich sieben Portionen Obst und Gemüse – gerne auch mehr – das generelle Sterberisiko in jedem Alter um 42 Prozent senkt“, erklärt Froböse. Die Wissenschaftler analysierten die zwischen 2001 und 2013 erhobenen Ernährungsgewohnheiten von 62.226 Briten und waren überrascht von dem deutlichen Ergebnis.

Vor allem Gemüse ist gesund

Eines der Resultate: Wer gerne Karotten und anderes Gemüse knabbert, gewinnt am meisten. Aber auch eine Banane oder anderes Obst sind demnach gut für die Gesundheit. Eine Portion Obst hat laut Definition 150 Gramm, eine Einheit Gemüse 75 Gramm. „Vitaminreiche Kost ist also unheimlich wichtig für unseren Körper“, sagt Froböse. Dabei sollte man jedoch berücksichtigen, dass es zwei Gruppen von Vitaminen gibt: fettlösliche und wasserlösliche. Fettlösliche Vitamine können – anders als wasserlösliche – lange im Körper gespeichert werden. Wasserlösliche Vitamine werden im Körper kaum gespeichert – zu viele von ihnen scheidet er wieder aus. Und: Eine Vitaminüberdosierung (eine sogenannte Hypervitaminose) ist vor allem bei den fettlöslichen Vitaminen möglich, da diese vom Körper gespeichert werden können. „Wenn Sie Fragen zur Vitaminzufuhr haben, sollten Sie sich am besten direkt an Ihren Arzt wenden. Er kann Ihnen Ernährungstipps geben und einen möglichen Vitaminmangel oder eine Überdosierung ausschließen“, sagt Prof. Froböse.

Hier eine Übersicht der fett- und wasserlöslichen Vitamine, die Prof. Froböse exklusiv für EAT SMARTER zusammengestellt hat:

Wasserlösliche Vitamine

VITAMINE NAHRUNGSQUELLEN TÄGL. ZUFUHREMPFEHLUNG* WIRKUNGSWEISE
B1 (Thiamin) Vollkornprodukte, Fleisch,
Hülsenfrüchte
1,0 mg/1,2 mg Kohlenhydratstoffwechsel,
Energie- und Nervenvitamin
B2 (Riboflavin) Milch, Milchprodukte, Fleisch, Fisch,
Ei, Getreide
1,2 mg/1,4 mg Energiestoffwechsel
B6 (Pyridoxin) Weizenkeime, Vollkornprodukte,
Käse, Fleisch, Fisch, Ei
1,2 mg/1,5 mg Energiestoffwechsel
B12 (Cobalamin) Milch, Milchprodukte, Fleisch,
Fisch, Ei
3 μg Blutbildung
Folsäure grünes Gemüse, Fenchel, Tomaten,
Kartoffeln, Vollkornbrot, Milch,
Milchprodukte, Leber, Eier, Orangen
400 μg Zellteilung, Blutbildung,
Gefäßschutz
C
(Ascorbinsäure)
Obst (Erdbeeren, Johannisbeeren,
Kiwis, Zitrusfrüchte), Gemüse
(Paprika, Kohlgemüse), Kartoffeln
100 mg Immunsystem, allgemeiner
Gesundheitsschutz, Bindegewebsaufbau
Biotin Leber, Sojabohnen, Eigelb, Nüsse,
Haferflocken
30–60 μg Fettstoffwechsel, Wachstum,
Hautvitamin
Niacin Fleisch, Fisch, Eier, Brot, Kartoffeln,
Hefe
13 mg/16 mg Zellstoffwechsel, Energiegewinnung
Pantothensäure Fleisch, Fisch, Leber, Milch,
Vollkornprodukte
6 mg zentrales Stoffwechselvitamin

Fettlösliche Vitamine

VITAMINE NAHRUNGSQUELLEN TÄGL. ZUFUHREMPFEHLUNG* WIRKUNGSWEISE
A (Retinol) Leber, Butter, Margarine, Eigelb,
Milch, grünes, gelbes, rotes Gemüse
(Karotten, Tomaten, Spinat, Grünkohl)
0,8 mg/1,0 mg Haut- und Schleimhautpunktion,
Aufbau des Sehpurpurs, Schutz vor Nachtblindheit
D (Calciferol) Leber, Fettfisch (z. B. Hering), Käse,
Milch, Eigelb
20 μg Calcium- und Knochenstoffwechsel,
Prävention von Stürzen, Frakturen, Kraftverlust
E (Tocopherol) Pflanzenöle, Nüsse, Samen, grünes
Blattgemüse
12 mg/14 mg Antioxidans, Schutz der Zellmembran („Zellschutzvitamin“)
K (Phyllochinon) grünes Gemüse, Milch, Fleisch 60 μg/70 μg normaler Ablauf der Blutgerinnung

* Bei Angaben von zwei Werten gelten die niedrigeren für Frauen, die höheren für Männer. Bei einigen wenigen Vitaminen und Spurenelementen werden in den Altersgruppen 51 bis 64 Jahre und 65 Jahre und älter geringfügig niedrige Zufuhrwerte empfohlen. Da im höheren Lebensalter der Energieumsatz sinkt, muss auf eine höhere Qualität (= Nährstoffdichte) beim Essen Wert gelegt werden.

 
Prima Artikel, ergänzend wäre mir noch wichtig,Nahrungsergänzungsmittel ersetzen kein Gemüse, es fehlen die wirklich wichtigen sekundären Pflanzenstoffe.
 
Dieser Artikel erscheint mir sehr informativ. Die informativen Grundlagen für eine gesunde Ernährung fehlen m. A. überwiegend in unserer Gesellschaft in Folge von Informationsüberflutungen, die nicht mehr in angemessener Zeit katalogisierbar und alltagstauglich begreifbar sind.
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