Insekten essen: So gesund sind die Minis wirklich
Wanderheuschrecken, Mehlwürmer oder Heimchen: Würden Sie Insekten essen? Das ist hierzulande eher unüblich und häufig mit Ekel verbunden. Dabei gibt es viele gute Gründe, die kleinen Krabbler in unseren Speiseplan zu integrieren.
Inhaltsverzeichnis
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Ist es gesund, Insekten zu essen?
- Gute Nährstoffquelle
- Hochwertiges Protein
- Klimafreundlichere Haltung
- Vorsicht bei Allergien
- Welche Insekten sind zum Essen erlaubt?
- Wo kann ich Insekten zum Essen kaufen?
- Wissen zum Mitnehmen
Weniger Fleisch, dafür mehr Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte auftischen – das gilt allgemein als gesund. Doch einigen Menschen fällt es schwer, diese Lebensmittel regelmäßig in ihren Speiseplan zu integrieren. Hier setzt das TK-ErnährungsCoaching an: Das interaktive Programm ist auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt und hilft Ihnen dabei, ausgewogen zu essen.
Dabei könnten essbare Insekten eine pflanzenbetonte Ernährung ideal ergänzen. Aber Krabbeltiere auf dem Teller? Klingt gruselig, hat dennoch einige Vorteile für unsere Gesundheit und hilft, das Klima zu schützen. Lesen Sie im Live Smarter Blog mehr über die Vorteile von Insekten als Nahrungsmittel und was Sie dabei beachten sollten.
Ist es gesund, Insekten zu essen?
Bereits für zwei Milliarden Menschen gehören Insekten fest zum Speiseplan dazu: In Mexiko sind gekochte Ameisenlarven (Escamoles) eine Delikatesse, ähnlich wie hierzulande Kaviar, während in Thailand geröstete Heuschrecken als Snack verzehrt werden. In Kolumbien gilt eine bestimmte Art von Blattschneiderameisen (Hormigas Culonas) als Aphrodisiakum und in Japan lässt man sich gekochte Wespenlarven oder frittierte Zikaden schmecken.
Bei uns sind die kleinen Krabbler als Speise dagegen eher unüblich. Dabei gibt es gute Gründe, warum auch wir Insekten essen sollten:
Gute Nährstoffquelle
In den kleinen Tieren stecken jede Menge B-Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, darunter Magnesium, Eisen und Zink. Ihre Fettzusammensetzung ist ebenfalls vorteilhaft, denn sie enthalten viele Omega-3-Fettsäuren – vergleichbar mit fettreichen Seefischen. Die Nährwerte weichen jedoch von Spezies zu Spezies etwas von einander ab. Auch hängen sie davon ab, in welchem Entwicklungsstadium sich das Tier befindet und was es gefressen hat (1).
Hochwertiges Protein
Insekten bieten ähnlich viel Eiweiß wie Rind, Schwein oder Geflügel. Dabei variiert der genaue Proteinanteil je nach Art und Verarbeitung: So stecken in 100 Gramm frischen Mehlwürmern 22 Gramm Eiweiß, gefriergetrocknet sind es 45 Gramm. Heimchen bestehen zu rund 22 Gramm aus Eiweiß, gefriergetrocknet sind es sogar 67 Gramm (2).
Zudem weist das Protein ein ausgewogenes Aminosäurespektrum auf und ist damit ähnlich hochwertig wie Fleisch oder Milch (3). Damit können Insekten als Fleischersatz dienen und dazu beitragen, den weltweiten Bedarf an Nahrungsproteinen zu decken sowie die globale Ernährungssicherheit zu verbessern.
Klimafreundlichere Haltung
Studien zeigen, dass die kleinen Krabbler im Vergleich zu Fleisch klimafreundlicher sind: Sie benötigen weniger Platz und Wasser als Rinder, Schweine oder Geflügel, wachsen schnell und setzen Futter effizienter in Körpermasse um (Futterverwertung). Zudem ist ihr essbarer Anteil mit 80 Prozent deutlich höher als beispielsweise beim Rind mit 40 Prozent und die Aufzucht verursacht weniger Treibhausgase (4).
Problematisch ist allerdings die notwendige Umgebungstemperatur: Die Tierchen fühlen sich bei einer Temperatur zwischen 25 und 30 Grad Celsius wohl. Für ihre Haltung muss daher viel Energie aufgewendet werden.
Vorsicht bei Allergien
Wer auf Krebstiere, Weichtiere oder Hausstaubmilben allergisch reagiert, sollte vorsichtig sein, denn Insekten können ähnliche Reaktionen auslösen. Allergien können durch Chitin, die natürliche Substanz im Panzer oder durch das Muskelprotein Tropomyosin hervorgerufen werden. Problematisch können auch allergische Reaktionen auf die Futtermittel der Insekten sein, wie Soja oder Weizen.
Welche Insekten sind zum Essen erlaubt?
Grundsätzlich gibt es über 2100 verschiedene Arten von Insekten, die genießbar sind. Da sie aber vor 1997 in Europa kaum verzehrt wurden, gehören sie zu den sogenannten Novel Foods. Das bedeutet auch, dass jede Art in der EU zugelassen werden muss, bevor sie auf den Markt kommt. Dies dient vor allem dem Schutz unserer Gesundheit.
In der EU sind bisher vier Insekten als Nahrungsmittel zugelassen:
- Mehlwurm, Larve des Mehlkäfers (Tenebrio molitor): gefroren, getrocknet oder pulverisiert
- Wanderheuschrecke (Locusta migratoria): gefroren, getrocknet oder pulverisiert
- Heimchen, Hausgrille (Acheta domesticus): gefroren, getrocknet, pulverisiert oder teilweise entfettetes Pulver
- Buffalowurm, Larve des Getreideschimmelkäfers (Alphitobius diaperinus): gefroren, pastenartig, getrocknet oder pulverisiert
Insekten nicht roh essen
Was viele Menschen nicht wissen: Nicht alle Insektenprodukte kann man direkt verspeisen. Einige müssen erst erhitzt werden, damit sie sicher sind. Denn sie sind anfällig für Krankheitserreger, ähnlich wie Fleisch, Fisch oder Eier.
Außerdem sollte man nur Insekten essen, die für den menschlichen Verzehr gezüchtet wurden. Einige Länder haben sich auf die Zucht spezialisiert. So gibt es Farmen in den Niederlanden, Thailand, Kanada und Frankreich. Inzwischen wird auch in Deutschland gezüchtet. Die Herkunft muss jedoch nicht auf dem Produkt angegeben werden.
Kennzeichnung von Insekten in Lebensmitteln
Insekten in Lebensmitteln müssen in der Zutatenliste klar und verständlich gekennzeichnet werden. Dabei muss sowohl die lateinische als auch die deutsche Bezeichnung angegeben werden. Die Sorge, versehentlich zu einem Lebensmittel aus Insekten zu greifen, ist also unbegründet. Viele Hersteller werben zudem explizit mit dem Insektenanteil auf der Verpackung.
Wo kann ich Insekten zum Essen kaufen?
Das größte Angebot an essbaren Insekten und daraus hergestellten Produkten finden Sie in Online-Shops: Dort gibt es ganze Tierchen (pur oder gewürzt), als Mehl oder pulverisiert in Backmischungen, Chips, Nudeln, Saucen, Energie- und Proteinriegeln zu kaufen. Auch im stationären Einzelhandel sind Insekten-Lebensmittel zu finden, allerdings ist das Angebot bisher noch überschaubar.
Hinzu kommt, dass auf dem deutschen Markt derzeit vor allem Snacks wie Chips und Riegel angeboten werden – also überwiegend Produkte, die für eine ausgewogene Ernährung nicht notwendig sind. Zudem fällt der Gehalt an essbaren Insekten mitunter gering aus und nicht selten sind sie sehr zucker- oder salzhaltig, sodass es ratsam ist, vor dem Kauf unbedingt die Zutatenliste und Nährwerttabelle zu checken. Außerdem sind die meisten Insekten-Lebensmittel teuer. So kosten etwa 100 Gramm Mehl zwischen 6,50 und 38,40 Euro.
Es fällt Ihnen schwer, sich gesund zu ernähren? Dann ist das TK-ErnährungsCoaching genau das Richtige für Sie: Das interaktive Programm ist auf Ihre persönlichen Bedürfnisse zugeschnitten und hilft Ihnen, Ihren Speiseplan ausgewogen zu gestalten. Außerdem erfahren Sie, wie Sie Ihr Trinkverhalten verbessern können und behalten den Überblick über Kilokalorien und Nährstoffe in Ihrer Ernährung. Neuerdings können Sie das Angebot auch in der App TK-Coach nutzen.
Street Food Events oder Messen sind eine gute Gelegenheit, bei denen Sie Insekten essen können. Aber wie schmecken sie eigentlich? Die kleinen Tiere haben eine leicht nussige Note, aber der Geschmack hängt auch von der Art und der Zubereitung ab: Heimchen erinnern an Pinienkerne, während Mehlwürmer ein bisschen wie Reiswaffeln schmecken. Sie passen daher gut zu süßen Speisen. Ähnliches gilt für Buffalowürmer. Bei Heuschrecken ist die Zubereitung entscheidend. Frittiert und gewürzt schmecken sie wie Chips.
Wissen zum Mitnehmen
Essbare Insekten stellen eine exzellente Quelle für B-Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, Omega-3-Fettsäuren und hochwertiges Protein dar. Außerdem sind sie klimafreundlicher als Fleisch. Doch es gibt auch Nachteile: Sie benötigen eine Haltungstemperatur von 25 bis 30 Grad Celsius und bergen ein Allergierisiko. Außerdem sollte man nur Insekten essen, die für den menschlichen Verzehr gezüchtet wurden. Entsprechende Produkte sind derzeit aber noch sehr teuer.
Welche Insekten kann man essen? Mehr als 2100 Insektenarten sind genießbar. Davon sind derzeit in der EU Mehlwürmer, Wanderheuschrecken, Heimchen und Buffalowürmer zugelassen. Das größte Angebot an essbaren Insekten und daraus hergestellten Produkten finden Sie in Online-Shops. Dort gibt es ganze Tierchen, als Mehl oder vermahlen in Backmischungen, Chips, Nudeln, Saucen, Energie- und Proteinriegeln zu kaufen.
Auf dem deutschen Markt sind derzeit vor allem Snacks erhältlich. Hier ist der Insektenanteil teilweise gering und nicht selten sind sie sehr zucker- oder salzhaltig. Für eine ausgewogene Ernährung sind sie daher eher ungeeignet. Wie Sie Ihren Speiseplan abwechslungsreich gestalten können, erfahren Sie beim interaktiven TK-ErnährungsCoaching. Neuerdings können Sie das Angebot auch in der App TK-Coach nutzen.
Smarte Partner – TK und EAT SMARTER
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