Mal unter uns, liebe EAT SMARTER-Leser: Wer traut sich schon noch, ganz einfachen Filterkaffee zu servieren, womöglich sogar mit Kondensmilch?
In unseren Kaffeetassen hat sich in den vergangenen Jahren eine wahre Revolution vollzogen: Selbst unter Männern ist es nicht mehr verpönt, auf Parties über die perfekte Crema zu philosophieren oder darüber, wie stark der Kaffee in der Siebträgermaschine getampered werden muss.
Sie verstehen nur Bahnhof? Macht nichts. Wir beschäftigen uns heute mit dem I-Tüpfelchen eines guten Cappuccino oder Latte Macchiato: dem genau richtig festen, dabei aber auch schön cremigen Milchschaum.
Step 1: Der Kaffee
Gute alte Kaffeemaschine, du musst jetzt ganz tapfer sein: Für ein Kaffee-Getränk mit Milchschaum-Haube taugst du leider nicht.
Wer Cappuccino, Caffe Latte oder Latte Macchiato zubereiten möchte, kommt an einem Espresso-Bereiter nicht vorbei. Doch keine Angst: Sie müssen nicht den Voll-Automaten für mehrere 1000 Euro kaufen. Eine einfache Espresso-Kanne zum Schrauben tut es auch. Die bekommen Sie zum Beispiel im gut sortierten Haushaltswarenladen oder im italienischen Feinkost-Geschäft. Tipp: Nehmen Sie keine Alu-, sondern eine Edelstahlkanne. Letztere sind meistens hochwertiger; außerdem steht Aluminium im Verdacht, sich im menschlichen Körper anzureichern.
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Doch auch einfache Siebträgermaschinen kosten nicht die Welt und sind häufig für unter 200 Euro zu bekommen. Wer sich einmal an den Luxus gewöhnt hat, quasi auf Knopfdruck feinen Espresso wie beim Italiener zu bekommen – und mit der Maschine gleichzeitig Milchschaum produzieren zu können – wird die Espressomaschine nicht mehr missen wollen. Zumindest ist das meine Erfahrung als Besitzerein einer günstigen, kompakten Espressomaschine.
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Step 2: Die richtige Milch
Bei der Frage um die richtige Milch für den perfekten Schaum scheiden sich die Geister. Während die einen auf H-Milch schwören, empfehlen andere Hobby-Baristi, möglichst frische Milch zu nehmen.
Je höher der Fettanteil, desto cremiger wird der Schaum. Neben einfacher Kuhmilch mit einem Fettanteil von 3,5 bis 4 Prozent ist auch Sojamilch geeignet. Bio-Milch schäumt zu meinem Leidwesen eher schlecht. Doch auch hier gehen die Meinungen in Baristi-Foren auseinander: Am besten, Sie probieren aus, welche Milch in Ihrem Schäumer am besten funktioniert.
Step 3: Der Schäumer
Um tollen Milchschaum zu zaubern, brauchen Sie nicht unbedingt eine Siebträger-Espressomaschine mit Dampfdüse (abgesehen davon, dass es schon Spaß macht, Milch wie ein echter Barista zu schäumen).
Auch mit Pump-Milchaufschäumern lassen sich gute Ergebnisse erzielen. Füllen Sie dazu das Gefäß zu einem Drittel mit Milch und erwärmen diese auf dem Herd auf maximal 60 Grad. Wenn die Milch zu heiß wird, klappt das Aufschäumen nicht. Nun heben Sie mit schnellen Pump-Bewegungen Luft unter die Milch und erhalten schönen Milchschaum, den Sie zum EIngießen in die Tasse in eine Kanne mit Tülle umfüllen.
Für kleine Mengen Milchschaum eignet sich auch ein Stab-Aufschäumer. Geben Sie Milch in einen Topf und erwärmen Sie diese handwarm. Nun tauchen Sie den Stab-Aufschäumer knapp unter die Oberfläche und schäumen die Milch auf. Diese Methode dauert relativ lange und eignet sich nur bedingt für den täglichen Gebrauch. Für alle, die nur am Wochenende Ihren Latte Macchiato genießen, ist der Mini-Milchaufschäumer aber eine gute Wahl.
Wer etwas Geld in die Hand nehmen möchte (und den nötigen Stauraum in der Küche hat), könnte sich einen Induktions-Milchaufschäumer zulegen. In diesen Aufschäumern wird die Milch gleich mit erwärmt und man braucht kein extra Gefäß, in dem man die Milch aufschäumt. Ähnlich ist es bei elektrischen Aufschäumern, deren Preisspanne von 50 bis zu mehreren 100 Euro reicht.
Step 4: Milchschaum-Kunst
Wahre Könner zeichnen mit Crema und Milchschaum Herzen, Federn, Wolken oder sogar Kaninchen.
Mit etwas Übung gelingt Ihnen diese "Latte Art" auch zu Hause:
- Gießen Sie die Milch sofort nach dem Aufschäumen aus relativ großer Höhe auf die Crema des Espressos, sodass die Crema nach oben steigt.
- Gießen Sie kreisförmig, dann in wedelnden Bewegungen weiter: Es entsteht ein Muster.