Wie gut sind eigentlich Babygläschen?
Fertignahrung für Babys kommt zum Glück kaum in die Schlagzeilen. Die Standards für Sicherheit und Qualität sind bei Babygläschen hoch, die Kontrollen streng. Trotzdem geht auch mal was schief – wie gerade jetzt: Ausgerechnet ein Hersteller von Bio-Babymenüs zog zwei Produkte aus dem Verkehr, weil darin Glassplitter gefunden hatten. Für uns Anlass zur Frage: Wie gut sind Babygläschen wirklich?
Der Schreck sitzt tief: Ausgerechnet bei einem Bio-Hersteller fanden sich jetzt Glassplitter im Babygläschen. Die Stiftung Warentest wies Mitte März darauf hin, dass Alnatura die Babybreigläschen „Kürbis mit Kartoffeln und Fenchel“ der Chargen 140276Q und 140276R mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 17.10.2014 aus dem Handel zurückgerufen hat. Wer diese Babygläschen gekauft hat, kann sie zurückgeben und bekommt dafür kostenlosen Ersatz; andere Babymenüs des Herstellers sollen nicht betroffen sein. Dass die Nachricht Eltern aufschreckt und für Besorgnis sorgt, ist trotzdem nicht verwunderlich – viele fragen sich jetzt, wie sicher die Menüs aus dem Babygläschen eigentlich wirklich sind.
Babygläschen haben grundsätzlich gute Qualität
Bei der Nahrung für die Kleinsten hört für Eltern der Spaß auf: Zu Recht erwarten wir, dass gekaufte Babygläschen und Breie gesundheitlich absolut unbedenklich sind und alles enthalten, was nach neuestem Wissensstand sein muss, damit ein Baby sich gut entwickeln kann. Tests von Verbraucherschutzorganisationen zeigen, dass dies auch der Normalfall ist: Ob bio oder herkömmlich, die Stiftung Warentest beispielsweise gab vor gut drei Jahren für alle von insgesamt 15 untersuchten Babymenüs aus dem Gläschen grünes Licht. Zwar wurde bemängelt, dass alle Babygläschen noch verbesserungswürdig wären, doch in Sachen Schadstoff- und Keimbelastung hatten die Tester nichts zu beanstanden.
Auf dem Markt sind allerdings insgesamt über 1.000 Beikostprodukte für die ganz Kleinen, vom Milchbrei bis zum Babygläschen. Wie die DONALD Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung (FKE) zeigte, greifen rund 90 % aller Eltern von 6-12 Monate alten Säuglingen zumindest gelegentlich zu Fertigprodukten. Vor allem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Mahlzeiten, also Babygläschen, sind beliebt: Sie haben einen Anteil von etwa 60 % bei der Fertigkost für Babys. Verständlich, denn Babygläschen sparen Arbeit, Zeit und sind besonders für unterwegs praktisch. Aus der Sicht des FKE sind Babygläschen denn auch grundsätzlich kein Problem: „Industriell hergestellte Beikostprodukte unterliegen gesetzlichen Richtlinien, d.h., Schadstoffe sind hier strenger kontrolliert als in anderen Lebensmitteln.“
Babygläschen: Darauf sollten Eltern achten
Experten loben an den Babygläschen außerdem, dass ihre Zusammensetzung beim Verhältnis der Anteile von Fleisch, Fisch oder Geflügel und Gemüse ausgewogen ist. Perfekt ist die Kost aus dem Gläschen allerdings trotzdem nicht. Die Stiftung Warentest stellte fest, dass bei den meisten der von ihr untersuchten Babygläschen zu wenig Vitamin C, Fett und Eisen enthalten sind. Die Tester empfehlen darum, fertig gekaufte Babymenüs grundsätzlich mit Rapsöl und Orangensaft aufzuwerten. Auch die Experten des FKE sehen Schwachpunkte und kritisieren vor allem, dass in den Mahlzeiten aus Babygläschen häufig überflüssige Zutaten wie Salz, Zucker und Gewürze stecken. Alle Experten kommen zu dem Schluss, dass Eltern beim Einkaufen die Zutatenliste der Gläschen sehr kritisch lesen und entsprechend wählerisch aussuchen sollten:
- Je schlichter, desto besser: Achten Sie bei Babygläschen auf einfache Zusammensetzung mit wenigen Lebensmittelzutaten.
- Weniger ist mehr: Bevorzugen Sie Produkte mit wenig Zucker oder anderen Süßungsmitteln und lassen Sie Babygläschen mit Salz und Aromazusätzen lieber stehen.
- Natur pur bevorzugen: Die Kleinsten brauchen noch keine Gewürze, für sie ist schon das Lebensmittel selbst ein Geschmackserlebnis.
Babygläschen sind gut, selbstgemachter Brei ist besser
Keine Frage, die komplette Mahlzeit aus dem Gläschen bringt besonders berufstätigen Eltern mit wenig Zeit Vorteile und ist normalerweise auch völlig okay für Babys. Wer aber selbst die Kontrolle darüber haben möchte, was in Babys Bäuchlein wandert, der kommt um das Selbstkochen nicht herum. Kleiner Trost: So viel mehr Zeit brauchen Sie dafür gar nicht, außerdem lässt sich die Mahlzeit für den kleinsten Mitesser prima „nebenbei“ zubereiten, während man für den Rest der Familie kocht. Der große Vorteil gegenüber dem Babygläschen liegt auf der Hand: Sie selbst bestimmen, was ins Essen kommt und was nicht – und dafür, dass auch wirklich alle wichtigen Nährstoffe enthalten sind, sorgen die richtigen Rezepte. Hier finden Sie eine große Auswahl von Babybrei-Rezepten, die EAT SMARTER nach den neuesten Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) speziell für die kleinsten Feinschmecker entwickelt hat. Die meisten davon brauchen bei der Zubereitung maximal 30 Minuten. Und vor unliebsamen Überraschungen wie zum Beispiel den Glassplittern im Brei sind Sie und Ihr Baby damit garantiert sicher!
(koe)