Fest- oder mehligkochend?

Die beliebtesten Kartoffelsorten im Überblick

Von Marieke Dammann
Aktualisiert am 15. Sep. 2021
© Unsplash/ Monika Grabkowska
© Unsplash/ Monika Grabkowska

Häufig fragt man sich im Supermarkt, welche Kartoffelsorte für welches Gericht die richtige Wahl ist. Damit Sie einen Überblick bekommen, stellt EAT SMARTER Ihnen beliebte Kartoffelsorten vor. Erfahren Sie außerdem mehr über die Kartoffel-Kochtypen: fest-, vorwiegend fest- und mehligkochend.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Festkochende Kartoffelsorten
    1. Bamberger Hörnchen
    2. La Ratte
    3. Linda
    4. Sieglinde
    5. Vitelotte
  2. Vorwiegend festkochende Kartoffelsorten
    1. Laura
    2. Marabel
  3. Mehligkochende Kartoffelsorten
    1. Adretta
    2. Agria
    3. Bintje
    4. Reichskanzler

Aus der Küche nicht mehr wegzudenken: Kartoffeln sind ein Grundnahrungsmittel und werden in Deutschland gerne zu Klassikern wie Kartoffelsalat, Kartoffelsuppe oder Kartoffelpüree verarbeitet. Die Auswahl an Kartoffelsorten im Supermarkt ist groß – doch wie viele Kartoffelsorten gibt es eigentlich? Das heimische Angebot mag beschränkt sein, aber weltweit gibt es mehr als 4.000 Kartoffelsorten. Wir verraten, welche Kartoffelsorten sich für welche Gerichte eignen.

Festkochende Kartoffelsorten: für Kartoffelsalat und Pellkartoffeln

Festkochende Kartoffeln werden in der Küche für Gerichte verwendet, die eine feste Form benötigen, da die Kartoffelsorten beim Kochen nicht zerfallen. Es sind die besten Kartoffeln für Kartoffelsalat, da diese leckere Kartoffelsorte nicht matschig wird. Außerdem eignen sie sich auch für Salzkartoffeln, die sonst bereits im Kochwasser zerfallen würden.

Bamberger Hörnchen

Das Bamberger Hörnchen, welches auch unter dem Namen Bamberger Hörnla bekannt ist, gehört zu den kleinen, krummen Sorten. Diese Kartoffelsorte war kurz vor dem Aussterben, konnte aber dank Hobbygärtnern und Landwirten gerettet werden. Aufgrund der festen Konsistenz ist diese Sorte eine der besten Sorten für Kartoffesalate, sie eignet sich aber auch für Bratkartoffeln. Angebaut wird diese Sorte überwiegend in Süddeutschland und kann nicht maschinell geerntet werden, weshalb es sie meist nur in ausgewählten Geschäften zu kaufen gibt.

La Ratte

Eine eigensinnige Hörnchenform, eine dünne, gelbe Schale und ein feiner Geschmack: Die La Ratte ist bei Feinschmeckern besonders beliebt. Sie kann mit Schale gegessen werden und eignet sich deshalb zum Beispiel für gebackene Rosmarin-Kartoffeln aus dem Ofen oder feine Kartoffelhälften aus der Bratpfanne.

Linda KartoffelsorteLinda

Die Linda gehört zu den beliebtesten Kartoffelsorten in Deutschland. Doch das war nicht immer so: Nach 30 erfolgreichen Anbaujahren ließ ein Züchtungskonzern die Linda-Kartoffel im Jahr 2004 von der Saatgutliste streichen ließ. Grund war damals die Krankheitsanfälligkeit der Kartoffelpflanze. Doch unbeirrt setzten sich Linda-Liebhaber für ihren Wiederanbau ein, weshalb sie heute wieder in Supermärkten angeboten wird. Die Kartoffelsorte Linda eignet sich wegen ihres besonders intensiven Geschmacks vor allem für Gerichte, die nicht stark verfeinert werden, zum Beispiel für Pellkartoffeln mit Quark oder Salzkartoffeln.

Sieglinde

Diese Kartoffelsorte ist die älteste Kartoffelsorte, da sie bereits seit 1935 in Deutschland angebaut werden darf. Sie zählt zu den leckersten Kartoffelsorten und hat eine längliche bis ovale Form. Da sie festkochend ist, ist sie zudem eine der beliebtesten Kartoffelsorten für Kartoffelsalate. Aufgrund des aromatischen Geschmacks wird sie allerdings auch gerne für Salzkartoffeln verwendet oder in Form von Pellkartoffeln zubereitet.

Vitelotte KartoffelsorteVitelotte

Die „Blaue Kartoffel“ ist eine Ur-Kartoffel aus Südamerika und ein echter Hingucker. Ob schlichte Salzkartoffeln oder Ofen-Gratin: Die Vitelotte macht jedes noch so simple Kartoffelgericht zu etwas ganz besonderem und wird ihre Gäste in Staunen versetzen.

Vorwiegend festkochende Kartoffelsorten: für Eintöpfe und Aufläufe

Nicht Fisch, nicht Fleisch: Dieser Kartoffel-Kochtyp kann sich nicht so recht entscheiden, ob er fest- oder mehligkochend sein möchte. Die Schale kann unter Umständen leicht aufplatzen, doch das Innere der Kartoffel behält seine Form. Doch welches sind die besten Kartoffelsorten? Vorwiegend festkochende Kartoffeln zählen zu den beliebtesten Kartoffelsorten, wenn es um Gerichte wie Pommes, Bratkartoffeln, Salat, oder Salzkartoffeln geht. Aber auch Aufläufe und Eintöpfe lassen sich damit hervorragend zubereiten, denn bei diesen Gerichten kommt es darauf an, dass die Kartoffel ihre Struktur behält, aber trotzdem eine weiche Konsistenz annimmt.

Laura

Eine rote Kartoffel? Viele sind skeptisch, wenn sie Kartoffelsorte Laura zum ersten Mal sehen. Dabei hat sie einige Vorteile: Sie treibt nicht so schnell aus, weshalb sie Zuhause länger als andere Kartoffelsorten in einer dunklen und kühlen Umgebung frisch bleibt. Auch lässt sie sich gut zu Hause selbst anbauen. Außerdem lockt diese Kartoffelsorte mit vielen guten Nährstoffen, unter anderem mit Kalium, Magnesium und Eisen. Diese vorwiegend festkochende Kartoffel hat einen hervorragenden Geschmack und gehört zu den leckersten Kartoffelsorten. Sie eignet sich besonders gut für Blechkartoffeln, Kartoffelsuppen, Eintöpfe und Kartoffelaufläufe.

Marabel

Diese Kartoffel, welche erst seit 1993 bekannt ist, hat eine typische ovale Kartoffelform mit gelben Fleisch und gelber Schale. Aufgrund der vorwiegend festkochenden Eigenschaften kann sie zu vielen Gerichten verarbeitet werden. Ob Sie Marabel nun im Ofen oder in der Suppe zubereiten wollen – sie gehört zu den beliebtesten Kartoffelsorten für viele Gerichte, da sie so vielfältig einsetzbar ist.

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Mehligkochende Kartoffelsorten: perfekt für Suppen und Püree

Wer kennt es nicht? Eigentlich wollte man feste Salzkartoffeln zubereiten und am Ende zerbröckeln die Kartoffeln bereits im Kochwasser, denn beim Kochen platzt die Schale auf, das Innere wird mehlig und ist nicht mehr bissfest. Mehligkochende Kartoffeln sind die beliebteste Kartoffelsorte, wenn es um Suppen, Gnocchis und Pürees geht – für Salz- oder Pellkartoffeln sind sie allerdings nicht geeignet. Wer Kartoffelsalat oder Bratkartoffeln zubereiten möchte, sollte von dieser Kartoffelsorte allerdings lieber die Finger lassen.

Adretta

Die Kartoffelsorte Adretta eignet sich besonders gut für Pürees, kann aber auch zu Chips oder Pommes weiterverarbeitet werden. Allzu lange ist diese leckere Kartoffelsorte noch nicht bekannt, denn sie wurde erst 1975 in der DDR gezüchtet. Im Jahr 2009 erhielt die beliebte Kartoffelsorte den Preis "Kartoffel des Jahres", welcher von verschiedenen Umweltorganisationen verliehen wird, um auf die Vielfalt der Kartoffel aufmerksam zu machen.

Agria

Agria gehört zu den vorwiegend mehligkochenden Kartoffeln und eignet sich daher perfekt für Eintöpfe und Pürees. Auch diese Kartoffel gehört zu den besten Kartoffelsorten, wenn es um die Herstellung von Chips und Pommes Frites geht, da sie zu den eher größeren Kartoffeln gehören. Außerdem lässt sie sich lange lagern.

Bintje KartoffelsorteBintje

Die Bintje, welche aus den Niederlanden stammt, ist bereits seit über 100 Jahren bekannt und gehört zu den beliebtesten Kartoffelsorten. Diese leckere Kartoffelsorte begeistert mit tollen Eigenschaften: Die großen Knollen haben eine saftig gelbe Farbe und sind besonders cremig im Geschmack. Bintje ist zwischen mehlig sowie vorwiegend festkochend einzuordnen und verfeinert mit ihrem besonderen Aroma gekonnt Pürees und Suppen, eignet sich aber auch für Ofenkartoffel-Rezepte und Chips.

Reichskanzler KartoffelsorteReichskanzler

Nicht nur vom Namen, sondern auch optisch ist die Kartoffelsorte Reichskanzler bereits ein Highlight. In Deutschland wird diese Kartoffelsorte seit circa 1930 angebaut. Mit ihrer hellroten Schale und ihrem blass gelben Fruchtfleisch eignet sie sich besonders gut für die Zubereitung von Pell- oder Backkartoffeln und Kartoffelpüree.

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Klar wer im Supermarkt gewaschene Kartoffeln einkauft kann natürlich diese Sorten nicht kennen, denn die gibt es wirklich nur beim Kartoffelbauer. Die Preisfrage ist immer relativ. Entscheide ich mich für Massenware, gehe ich in den Supermarkt, ohne eine grosse Auswahl zu haben. Bin ich ein Feinschmecker, der noch ausgeprägte Geschmacksnerven hat, werde ich mich bestimmt nicht im Supermarkt umsehen. Den ökologischen Aspekt möchte ich hier nicht ansprechen.
 
Naja, wirklich aufschlussreich ist dieser Beitrag ja nicht - es hätten ruhig mehr Kartoffelsorten vorgestellt werden können. Wer unsicher beim Kartoffelkauf ist, ist jetzt auch nicht schlauer!
 
In diesem Beitrag hat offenbar die Nostalgie eine wesentlich größere Rolle gespielt als die Sortenkompetenz. Jedenfalls werden mit La Ratte, Linda, Bintje oder Reichskanzler ausschließlich sehr alte Sorten empfohlen, garniert mit zwei exotisch wirkenden mit roten oder lila Knollen. Im Einzelhandel sind solche - zum Teil sehr teuren - Liebhaberstücke selten vertreten. Da scheint mir so ein bisschen die romantisierende Vorstellung zugrunde zu liegen, dass früher alles besser gewesen sei. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ein Kartoffelzüchter zehn oder zwanzig Jahre lang an einer neuen Sorte arbeitet, um dann eine kulinarische Missgeburt in den Wettbewerb um die Verbrauchergunst zu schicken. Unter den vielen Dutzend neuer Züchtungen, die in den letzten Jahrzehnten auf den Mark kamen und das Angebot in den Supermärkten heute dominieren, sind viele geschmacklich hervorragende Sorten. Für ein Medium wie Ihres wäre es daher verdienstvoller, diese Züchtungen, zu denen jeder Zugang hat und die sich für alle Geldbeutel eignen, nach Geschmack oder Eignung für bestimmte Gerichte bzw. Zubereitungsarten zu bewerten.
 
Leider wird das Hauptaugenmerk bei modernen Züchtungen zumeißt nicht auf den Gescmack gelegt. Wichtig ist den Züchtern vor allem, dass die Kartoffeln besonders hohe Erträge bringen, unempfindlich gegenüber Beschädigungen sind ( damit sie gewaschen im Supermarktregal liegen können) und von außen und innen intensiv gelb sind, so wie es der Verbraucher mag. Rote und Lila farbene Sorten waren lange Zeit keineswegs eine Seltenheit, wurden aber in den letzten 100 Jahren verdrängt, da die Verbraucher anfingen, gelbe Farbe für ein Qualitätsmerkmal zu halten.
 
Naja, besonders aufschlussreich fand ich diesen Artikel nicht - wer unsicher beim Kartoffelkauf ist, wird jetzt auch nicht schlauer sein, ein paar mehr Sorten hätten es schon sein können!
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