Vorratsschädlinge – was tun?
Vorratsschädlinge: Brotkäfer, Mehlmotte & Co. fühlen sich in Getreide, Dörrobst und Hülsenfrüchten besonders wohl. Für den Menschen sind die Tierchen in den befallenen Vorräten jedoch nicht nur unangenehm anzusehen, sondern mitunter auch gesundheitsschädlich. Wie Sie die Vorratsschädlinge wieder loswerden, und wie Sie vorbeugen können, verrate ich mit diesen Tipps.
Vorratsschädlinge in die Speisekammer
Die Tage werden endlich wieder länger, die Temperaturen steigen. Viele läuten diese tollen Veränderungen mit einem ordentlichen Frühjahrsputz ein. Doch beim Blick in die Speisekammer entdecken einige eine eher unangenehme Überraschung: mit Vorratsschädlingen besiedeltes Getreide, Nüsse und Teigwaren.
Das große Krabbeln in Lebensmitteln ist nicht nur eklig, es kann auch zu gesundheitlichen Problemen führen, wenn es versehentlich gegessen wird. Hauterkrankungen, Allergien, Bindehautentzündungen sowie Darmbeschwerden können durch hinterlassene Häutungsreste, Kot und Spinnfäden auftreten. Fast alle Lebensmittel außer Salz und reinen Fetten können von Vorratsschädlingen befallen werden.
Häufige Vorratsschädlinge im Überblick
- Brotkäfer: Der rötlich-braune Vorratsschädling liebt Brot, Getreideprodukte, Gewürze, Hülsenfrüchte und Schokolade! In von ihnen befallenen Lebensmitteln hinterlassen die Larven runde, kleine Schlupflöcher
- Kornkäfer: Dieser braune Schädling befällt vor allem Weizen, Gerste und Mais sowie Tiertrockenfutter und Teigwaren. Die Larven fressen die Kornhülle leer und verlassen die schützende Hülle erst, wenn sie ausgewachsen sind
- Getreideplattkäfer: Der braune, flache Vorratsschädling besiedelt überwiegend Getreide und daraus hergestellte Produkte – auch in Dörrobst und Nüssen ist der Käfer anzutreffen. Durch kleine Spalten und Ritzen in der Verpackung dringt die Larve in das Produkt. Diese werden dann klumpig und feucht und riechen muffig
- Reismehlkäfer: Dieser Verwandte des Kornkäfers besiedelt vor allem Reis und Getreide. Doch auch zu Nüssen, Trockenobst und Tierfutter sagt der Schädling nicht Nein. Ein unangenehm muffiger Geruch ist ein Hinweis auf einen Befall
- Mehlmotte: Als Verschnitt eines kleinen grauen Schmetterlings ist dieser Schädling in Getreide, Getreideprodukten, Nüssen, Schokolade und Hülsenfrüchten anzutreffen. Man erkennt eine Verunreinigung an winzigen Spinnfäden oder an dichten Kokons an der Nahrungsoberfläche
- Mehlmilbe: Dieser beigefarbene Vorratsschädling liebt feuchte Mehl- und Getreideprodukte sowie Backwaren, Brot und Trockenobst. Ein Befall ist nachweisbar, wenn nach Ausstreuen und Glätten des Mehls dieses nach etwa 30 Minuten rau wird. Pudrig-helle Stellen sind Kennzeichen für einen Milbenbefall bei Backwaren und getrocknetem Obst
- Dörrobstmotte: Rötlich-braun sieht dieser Schädling aus. Am liebsten befällt er pflanzliche Vorräte und hinterlässt dort feine Spinnfäden
Vorratsschädlinge bekämpfen & vorbeugen
- Angebrochene und schlecht verschlossene Schokolade- oder Dörrobstverpackungen im Kühlschrank aufbewahren
- Getreide trocken und kühl lagern – am besten in dicht gewebten Stoff- oder Leinensäcken und regelmäßig bewegen (das vertreibt die Vorratsschädlinge)
- Am besten gut verschließbare und feste Gefäße aus Metall, Glas oder Kunststoff für das Lagern der Vorräte verwenden (auf Dichtung achten)
- Die Lebensmittel schon während des Einkaufs auf einen möglichen Schädlingsbefall prüfen (Spinnfäden, Staub, Verklumpungen, Kokons, tote Tiere)
- Vorräte regelmäßig kontrollieren – im Sommer alle zwei bis drei, im Winter alle fünf bis sechs Wochen
- Schwer zu reinigende Ritzen und Ecken mit dem Staubsauger säubern
- Auswischen der Regale mit Essigwasser oder Zusätzen von Lavendel-, Citrus- oder Teebaumöl
- Befallene Vorräte vor dem Entsorgen etwa 30 Minuten lang bei 100 Grad erhitzen, um alle Maden, Eier und Engerlinge abzutöten
Parallel dazu können Pheromonfallen aus dem Naturkosthandel aufgestellt werden. Die auf einen Klebestreifen geträufelten synthetischen Lockstoffe ziehen männliche Vorratsschädlinge an. Dadurch fehlt den Weibchen der Partner zur Fortpflanzung, wodurch der Zyklus unterbrochen wird und keine neuen Schädlinge entstehen.