Titandioxid (E 171)
In bunten Süßigkeiten, Kaugummis oder Zahnpasta steckt häufig der Zusatzstoff E171, der auch als Titandioxid bekannt ist. Immer mehr Sicherheitsbewertungen stufen Titandioxid als potentiell gesundheitsschädlich ein. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über Titandioxid.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist Titandioxid?
- Worin ist Titandioxid enthalten?
- In welchen Lebensmittel ist Titandioxid?
- Ist Titandioxid gesundheitsschädlich?
- Sollten Lebensmittel mit E171 gemieden werden?
- Wissen zum Mitnehmen
Titandioxid (Titanium Dioxide) wird nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch in Kosmetika und Medizinprodukten verwendet. Was ist Titandioxid, worin ist es enthalten und ist Titandioxid schädlich für die Gesundheit? In diesem Artikel beantworten wir Fragen rund um den Zusatzstoff E171.
Was ist Titandioxid?
Bei Titandioxid (TiO2) handelt es sich um ein Farbpigment, das als Lebensmittelzusatzstoff zugelassen ist. Titandioxid ist eine Sauerstoffverbindung des Metalls Titan, wobei die kleinen Teilchen als Nano-Titandioxid bezeichnet werden (1).
Unter der Bezeichnung CI 77891 ist Titandioxid als Weißpigment in Kosmetikprodukten zu finden. Auch in industriellen Produkten wie Lacken und Farben wird Titandioxid eingesetzt. Aufgrund der Anwendungsvielfalt von Titandioxid müssen die unterschiedlichen Aufnahmewege bei der Risikobewertung beachtet werden (2).
Worin ist Titandioxid enthalten?
Der Farbstoff Titandioxid ist nicht nur in Lebensmitteln, sondern auch in Kosmetika und Arzneimitteln enthalten. Titandioxid dient in Dragees, Kaugummi, Bonbons oder auch Tabletten als weißes Farbpigmente für die glänzenden Überzüge.
In Kosmetikprodukten wie Zahnpasta oder Sonnencreme ist Titandioxid ebenfalls oft enthalten. Der Großteil des produzierten Titandioxids (90 Prozent) wird jedoch zur Herstellung von Farben, Lacken, Papier oder Kunststoffen verwendet. Auch Tätowiermittel und Permanent Make-up enthalten oft das Weißpigment Titandioxid (3).
In welchen Lebensmittel ist Titandioxid?
Titandioxid in Futter- und Lebensmitteln, vor allem in bunten Süßigkeiten und Backzutaten ist keine Seltenheit. Der Weißmacher hat dabei vor allem eine optische Funktion. Wir haben eine Liste mit Lebensmitteln, die Titandioxid enthalten können, zusammengestellt:
- Kaugummis, Dragees, Bonbons
- Bunte Schokolinsen und Streusel
- Weiße Zuckerglasuren und Fondant
- Eiscreme
- Brotaufstriche
- Glitzerpulver und Sprühlacke zum Dekorieren von Backwaren
- Marshmallows
- Suppen, Brühen und Soßen
- Verarbeitete Nüsse
- Mozzarella
Wer die Aufnahme von Titandioxid mindern möchte, kann dieses einfach meiden. Ein Blick auf die Zutatenliste der Lebensmittel gibt Aufschluss über die enthaltenen Zusatzstoffe. Zu finden ist Titandioxid meist unter der Nummer E171.
Ist Titandioxid gesundheitsschädlich?
Titandioxid steht in der Kritik und scheint auch von der EFSA als nicht mehr sicher für den Zusatz in Lebensmitteln eingestuft. Die EFSA aktualisierte 2021 ihre Sicherheitsbewertung (von 2016) zu E171, aufgrund neuer Forschungsdaten, insbesondere aus Tierstudien. Auf Basis der verfügbaren wissenschaftlichen Studien kam das Gremium zu dem Schluss, dass Titandioxid als Lebensmittelzusatzstoff nicht mehr als sicher angesehen werden kann (3).
Warum ist Titandioxid schädlich und ist Titandioxid krebserregend? Insbesondere die Genotoxizität, also eine DNA-schädigende Wirkung und damit auch krebserregende Effekte, nach der Aufnahme von Titandioxid kann nicht ausgeschlossen werden. Auch wenn die toxische Wirkung, vor allem für den Menschen, nicht klar aufgezeigt werden konnte, lässt sich diese zumindest nicht ausschließen (3).
Sollten Lebensmittel mit E171 gemieden werden?
Zusatzstoffe werden hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Unbedenklichkeit besonders streng geprüft. Titandioxid kann als Lebensmittelzusatzstoff nicht mehr als sicher angesehen werden, weshalb auch keine akzeptable tägliche Aufnahmemenge festgelegt werden konnte. Die Bewertung der EFA ist Grundlage für die Zulassung von TiO2 (Titandioxid) als Lebensmittelzusatzstoff (4),(5).
Wie gefährlich ist Titandioxid und ist Titandioxid in Deutschland verboten? Ob und in welcher Menge Titandioxid schädlich für den Menschen ist, muss weiterhin geprüft werden. Der Zusatzstoff Titandioxid E171 soll nun in der Europäischen Union nicht mehr für Lebensmittel verwendet werden. Dieses Verbot soll 2022 in Kraft treten (6),(7).
Wissen zum Mitnehmen
Bei Titandioxid handelt es sich um einen Lebensmittelfarbstoff, der häufig bei bunten Süßwaren zum Einsatz kommt. In Lebensmitteln sowie Arznei- und Kosmetikprodukten ist der weiße Farbstoff Titandioxid unter der Bezeichnung E171 bzw. CI 77891 zu finden.
Da Titandioxid nicht mehr als gesundheitlich unbedenklich eingestuft werden kann, soll es zukünftig in der EU nicht mehr als Lebensmittelzusatzstoff zum Einsatz kommen.