Wissenschaftlich geprüft

Zichorienwurzel (Wegwarte)

Von Kira Tessel
Aktualisiert am 02. Mär. 2020
© Pixabay/ congerdesign
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Sie wurde als Heilpflanze des Jahres 2020 gekürt: Die Wegwarte, oder auch Zichorie genannt, aus der Familie der Korbblütler. Die Wurzel der Wegwarte findet vor allem in der Naturheilkunde sowie in der Lebensmittelindustrie Verwendung.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Das sollten Sie über Zichorienwurzel wissen 
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  2. Wie gesund ist eigentlich Zichorienwurzel?
  3. Einkaufs- und Küchentipps für Zichorienwurzel
    1. Einkauf
    2. Vorbereitung
  4. Zubereitungstipps für Zichorienwurzel
  5. FAQs – die häufigsten Fragen
    1. Wie sieht Wegwarte aus?
    2. Wo wächst Wegwarte?

Das sollten Sie über Zichorienwurzel wissen 

Es heißt, das Wildgemüse wurde bereits von den alten Römern und Griechen verwendet. Weitere Kulturformen und Unterarten der Wegwarte sind der bekanntere Chicorée und Radicchio. Die Wegwarte wird botanisch als Cichorium intybus bezeichnet und ist im Volksmund auch als "himmelblaue Sonnenbraut" bekannt. Heutzutage wird der enthaltene präbiotische Ballaststoff Inulin aus der Pflanze auch von der Lebensmittelindustrie verwendet (1)

Haben Sie schon mal von Zichorienkaffee gehört? Getreide- oder Malzkaffee dienen als Kaffee-Ersatzprodukt, aber auch aus der gerösteten Zichorienwurzel beziehungsweise der Zuchtform Wurzelzichorie kann ein koffeinfreier Kaffee-Ersatz hergestellt werden – ganz ohne Kaffeebohnen. Bekannt wurde er auch als "Muckefuck". Einige Produkte können dabei wie normaler Filterkaffee zubereitet werden oder werden als Instant-Pulver angeboten (2).

Die Zichorienwurzel hat eine lange Tradition als pflanzliches Arzneimittel zur Linderung von leichten Symptomen wie Verdauungsstörungen, wird aber als Kräutersubstanz in keinem offiziellen europäischem Arzneibuch beschrieben. Über die Verwendung der Wurzel bei Verdauungsstörungen und Appetitlosigkeit gibt es mehrere Berichte und die Wirkung wird unter anderem aufgrund des Gehalts an Bitterstoffen als plausibel eingestuft. Es wird kein gesundheitliches Risiko bei normalem Konsum vermutet. Die Food and Drug Administration (FDA) stuft die Zichorienwurzel als sicher ein, jedoch liegen bisher sehr wenig wissenschaftliche Daten vor (3).

Herkunft

Die Zichorie ist in Europa, Nordafrika und in Teilen Asiens heimisch. Hierzulande findet man sie manchmal an trockenen Wegrändern – daher auch der Name Wegwarte – und erkennt sie an ihren blauen Blüten. 

Saison

Von Juli bis September trägt die Zichorie himmelblaue Blüten und liebt vor allem trockene, sonnige Plätze.

Geschmack

Die geröstete und gemahlene Zichorienwurzel hat herbe, karamellige bis leicht holzige Geschmacksnoten und war insbesondere im 19. Jahrhundert ein beliebter Kaffee-Ersatz.

Wie gesund ist eigentlich Zichorienwurzel?

Anerkannt ist die Wegwarte auch als Mittel gegen Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden. Der Ballaststoff Inulin aus Zichorienwurzel kann zur Erhöhung der Stuhlfrequenz und zu einer normalen Darmfunktion beitragen. Auch die Darmbakterien freuen sich über das wasserlösliche Inulin, wodurch unsere Darmflora und das Immunsystem positiv beeinflusst werden können (4).

Die in Zichorienwurzel enthaltenen Bitterstoffe können sich ebenfalls positiv auf die Gesundheit auswirken. Außerdem lassen erste Ergebnisse aus einer aktuellen randomisierten kontrollierten Studie vermuten, dass Samen aus Cichorium intybus (Wegwarte) einen positiven Einfluss auf die Behandlung von Typ-2-Diabetes Mellitus haben können. Auch Untersuchungen zu den beruhigenden Eigenschaften der Wegwarte werden noch durchgeführt. In der Regel ist die Zichorie gut verträglich, nur bei einer Allergie auf Korbblütler sollten auf den Verzehr verzichtet werden (5).

Einkaufs- und Küchentipps für Zichorienwurzel

Einkauf

Sowohl die getrocknete Wurzel als auch das geschnittene Kraut als "Wegwartenkraut" sind online oder in Reformhäusern erhältlich. In verschiedenen Produkten wie Teemischungen oder in Kaffee-Ersatz, wie Zichorienkaffee, können Sie die Wurzel ebenfalls als Zutat finden. 

Vorbereitung

Die frischen Blätter der Blauwarte passen mit ihrer bitteren Note gut in gemischte Salate. In der Naturheilkunde wird vor allem die Wurzel der Wegwarte genutzt, da in ihnen ein Großteil der wertvollen Bitterstoffe steckt und für Tees und Tinkturen dienen kann.

Zubereitungstipps für Zichorienwurzel

Die Blätter und Blüten der Zichorie können für Tee, Gewürzmischungen und Salate verwendet werden. Als Kaffee-Ersatz nutzt man ausschließlich die geröstete Wurzel. Auch gekocht kann diese wie Gemüse gegessen werden. Bekanntere Kulturformen der Zichorie sind Chicorée oder Radicchio, die ebenfalls als Salat besonders gerne gegessen werden.

FAQs – die häufigsten Fragen

Wie sieht Wegwarte aus?

Die Zichorie beziehungsweise Wegwarte hat meist eine Wuchshöhe von mehr als einem halben Meter. Die Blätter und der Stängel sind teilweise behaart und verästelt. Zur Blütezeit bildet die Wegwarte himmelblaue Blüten aus, jedoch findet man seltener auch rosafarbene oder weiße Exemplare. 

Wo wächst Wegwarte?

Die Wegwarte wächst gut an trockenen und sonnigen bis halbschattigen Plätzen. Wie ihr Name schon ahnen lässt, findet man sie gerne an Wegrändern und erkennt sie vor allem an ihren Blüten. Sie lässt sich auch selbst anbauen, dabei können die Samen im Frühling direkt ins Freiland gestreut werden. Die Wegwarte ist relativ anspruchslos und verträgt mehrere Tage ohne Wasser. 

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