ÖKO-TEST überrascht mit Testergebnissen

Kurkuma nicht so gesund wie angenommen?

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 22. Aug. 2022
© Pexels/ Marta Branco
© Pexels/ Marta Branco

Dass Kurkuma nicht nur gut schmeckt und vor allem orientalische Gerichte verfeinert, sondern auch ziemlich gesund ist, ist vielen bewusst. Doch nach Untersuchung einiger Produkte kam ÖKO-TEST zu dem überraschenden Ergebnis, dass das beliebte Gewürz einige Gefahren birgt. 

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Das Gewürz gewinnt immer mehr an Beliebtheit und damit verbunden steigt auch der Konsum in Deutschland. 2020 wurden demnach knapp 5.700 Tonnen Kurkuma importiert. Zum Vergleich: Vor zwölf Jahren handelte es sich mit 2.100 Tonnen noch um knapp die Hälfte (1).

ÖKO-Test untersucht 21 Produkte 

ÖKO-TEST hat 21 Produkte getestet und gerade mal ein Produkt schnitt gut in der Bewertung ab. Laut Bericht enthielten einige Produkte kleine Mengen an Mineralöl sowie Pestizide und ein Krebsgift. Es ist zwar noch unklar, welche Bedeutung diese Stoffe in Bezug auf die Organe haben, aber eine Ablagerung im menschlichen Körper findet statt. 

Von den 21 getesteten Produkten enthielten 18 eine deutlich erhöhte Menge an gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen, auch MOSH genannt. Da bisher keine Grenzwerte für MOSH definiert wurden, wird die Bewertung der gemessenen Gehalte genauso streng gehandhabt wie auch bei anderen Lebensmitteln, obwohl von einem sparsam eingesetzten Gewürz ausgegangen wird (1).

Verunreinigungen durch Transport, Verarbeitung und Verpackung 

Auf die Frage, wie solche Verunreinigungen zustande kommen, gibt es mehrere Antworten. Zum einen werden in den zum Transport verwendeten Jutesäcke Mineralöle vermutet. Zum anderen gehen Hersteller von einer sogenannten “ubiquitären Grundbelastung”, also einer überall vorkommenden und verbreiteten Belastung des eingesetzten Rohstoffs, aus. Auch die spätere Abpackung in Kunststoff kann zu einer erheblichen Verunreinigung führen. Auf Nachfragen betonten verschiedene Anbieter, dass sie bereits an Minderungsstrategien arbeiten, andere nahmen sogar ganze Chargen vom Markt, um vor den belasteten Produkten zu schützen (1).

Das Produkt mit erhöhten Werten an krebserregenden Stoffen und Verbindungen wurde nach Herstellerinformation direkt aus dem Verkauf genommen. Hierbei geht man von einer Verunreinigung durch die Verarbeitung des Produktes aus (2).

Um einen Pestizidbelastung zu vermeiden, greifen viele Verbraucher zu den Bio-Produkten und müssen enttäuscht werden. Einige der untersuchten Kurkuma-Produkte enthielten genau solche Giftstoffe, was ärgerlich für den Endverbraucher und vor allem schädlich für den Körper ist (1).

Keine Belastung durch Schimmel und Schwermetall 

In diesem aktuellen Test spielen Schimmelpilze und Blei immerhin nur eine Nebenrolle. Gemessene Werte an Blei sowie Aflatoxine und Ochratoxin A sind unproblematisch und veranlassen demnach keinen Grund zur Sorge.

Anders sah es noch 2019 aus: Wissenschaftler fanden in einigen Produkten Hinweise auf das krebserregende Bleichromat. Damals stellte sich heraus, dass Produkte mit dieser leuchtend gelben und giftigen Verbindung eingefärbt wurden. Allerdings bezog sich dieses Problem nur auf den nationalen Markt in Bangladesch, denn die nicht erfüllten Anforderungen an das Produkt ließen eine Lieferung in die Importländer nicht zu (2).

Über eine solche Verunreinigung muss sich nach diesem Test keine Sorgen gemacht werden, wenigstens eine gute Nachricht (1).

Tipps für den Kauf und die Lagerung von Kurkuma

Um möglichen Belastungen aus dem Weg zu gehen, kaufen Sie stets frisches Kurkuma anstelle von fertig gemahlene Produkten und entfernen Sie vor Verarbeitung die äußere Korkschicht. Zusätzlich sollte die Knolle immer dunkel gelagert werden, um das Aroma länger zu erhalten (1).

Hier finden Sie mehr Infos zum Test:

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