Mit voller Energie durch den Sommer

Von Friederike Brandt mit Expertenrat von Dr. med. Matthias Riedl
Aktualisiert am 23. Jul. 2025
© pixabay.com/JillWellington
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Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel wächst rasant. Doch ist die Versorgungslage wirklich so kritisch? Wir haben mit Ernährungs-Doc Dr. Matthias Riedl über häufige Mängel, sinnvolle Supplementierung und seine neu entwickelte 28-Tage-Kur gesprochen, die den Körper gezielt unterstützt.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Dr. Riedl im Interview zu seiner 28-Tage-Nährstoffkur
    1. Nahrungsergänzungsmittel erleben einen regelrechten Boom. Wie akut ist der Nährstoffmangel in Deutschland wirklich? 
    2. Reicht eine ausgewogene Ernährung aus, um rundum versorgt zu sein? 
    3. Sie haben trotzdem eine 28-Tage-Kur entwickelt. Welchen Ansatz verfolgen Sie damit? 
    4. Worin unterscheidet sich die Kur von einer „normalen“ ausgewogenen Kost?
    5. Wie sind die Rezepte aufgebaut?
    6. Gibt es Möglichkeiten, die Nährstoffaufnahme aus Lebensmitteln zu optimieren?
    7. Für wen ist die Kur geeignet oder auch nicht?
    8. Wann sollte überhaupt über eine Supplementierung nachgedacht werden?
    9. Wie kann herausgefunden werden, ob eine Einnahme nötig ist?
    10. Welche Folgen kann ein Nährstoffmangel haben? 
    11. Gibt es auch ein Zuviel? 
    12. Was raten Sie Menschen, die ihre Versorgung verbessern möchten? 
  2. Den Nährstoffräubern auf der Spur
    1. ➜ Alkohol und Nikotin
    2. ➜ Dauerstress
    3. ➜ Exzessiver Sport
    4. ➜ Vegane Ernährung
    5. ➜ Entzündungen
    6. ➜ Medikamente
    7. ➜ Hochverarbeitete Lebensmittel
    8. ➜ Wenig Flüssigkeitsaufnahme
    9. ➜ Schlechter Schlaf

Dr. Riedl im Interview zu seiner 28-Tage-Nährstoffkur

Das neue Konzept vom Ernährungs-Doc versorgt Ihren Körper optimal mit allen Nährstoffen. Wie das genau funktioniert, erklärt uns der Ernährungs-Experte Dr. Riedl im Interview:

Nahrungsergänzungsmittel erleben einen regelrechten Boom. Wie akut ist der Nährstoffmangel in Deutschland wirklich? 

Die Lage ist differenziert zu betrachten. Bei bestimmten Nährstoffen zeigt sich tatsächlich eine Unterversorgung – etwa entwickelt sich Deutschland erneut zu einem Jodmangelgebiet, bei jungen Frauen wird häufig wenig Magnesium festgestellt und auch die Flüssigkeitszufuhr ist unzureichend. Das heißt aber nicht, dass gleich zu Pillen gegriffen werden muss. Die Studienlage zeigt klar, dass bei ungezielter Einnahme die Risiken überwiegen oder kein Nutzen entsteht.

Reicht eine ausgewogene Ernährung aus, um rundum versorgt zu sein? 

In der Regel ja. Eine solche artgerechte Kost, wie ich sie gerne nenne, basiert auf ballaststoffreichem Gemüse, hochwertigen pflanzlichen Ölen, komplexen Kohlenhydraten aus Vollkorn, gesundem Eiweiß und wenig verarbeiteten Produkten. Die 10 Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung bieten eine gute Orientierung. Natürlich spielen auch individuelle Lebensumstände eine Rolle – Veganer brauchen beispielsweise Vitamin B12, da dies ausschließlich in tierischen Produkten zu finden ist, Schwangere hingegen Folsäure.

Sie haben trotzdem eine 28-Tage-Kur entwickelt. Welchen Ansatz verfolgen Sie damit? 

Das Programm soll helfen, Vitalstoffdepots gezielt wieder aufzufüllen. Es besteht abwechselnd aus Informationen und Rezepten, damit die neuen Erkenntnisse direkt in die Praxis umgesetzt werden können. Ein Selbsttest im Buch hilft dabei, den eigenen Status einzuschätzen. Ziel ist es, nach dem Zeitraum optimal versorgt zu sein und ein neues Bewusstsein für Lebensmittel zu entwickeln – idealerweise mit einer langfristigen Umstellung. 

Worin unterscheidet sich die Kur von einer „normalen“ ausgewogenen Kost?

Sie ist als Einstieg konzipiert – ein sanfter, aber wirkungsvoller Neustart. Während eine gesunde Ernährung eine dauerhafte Lebensweise darstellt, legt die Kur in vier Wochen gezielt den Fokus auf besonders nährstoffreiche Rezepte. Damit wird eine Basis gelegt, die nicht nur Mängel ausgleicht, sondern Speicher auch wieder füllt.


Grünzeug-Challenge 
Um unseren Bedarf an Vitaminen und Co zu decken, müssten wir mindestens 25 verschiedene Gemüse- und Obstsorten die Woche verputzen. Klingt ganz schön viel? Dann haben wir gute Nachrichten: Denn dazu zählen ebenso Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Pilze, Kräuter und (Pseudo-)Getreide sowie Gewürze. Bunte Bowls, Gemüsepfannen oder Eintöpfe können schon gut die Hälfte abdecken. Und neugierig geworden? Dann testen Sie Ihre Ernährungsvielfalt und zählen Sie eine Woche lang mit. Das macht nicht nur Spaß, sondern gleichzeitig auch fit. 


Wie sind die Rezepte aufgebaut?

Der Speiseplan ist pflanzenbasiert, aber nicht vegan. Er enthält viel Obst und Gemüse, gesunde Fette sowie hochwertiges Protein. Außerdem sollte genügend getrunken werden. Täglich sind drei Mahlzeiten vorgesehen, zwischen denen Essenspausen eingehalten werden. Auch eine längere Auszeit über Nacht ist Teil des Konzepts. Snacks werden reduziert und beim Jieper bevorzugt Nüsse konsumiert. 

Gibt es Möglichkeiten, die Nährstoffaufnahme aus Lebensmitteln zu optimieren?

Absolut. Manche Kombinationen fördern die Aufnahme, andere hemmen sie. Pflanzliches Eisen wird besser aufgenommen, wenn es zusammen mit Vitamin C verzehrt wird – Rohkost wie Paprika ist dafür ideal. Fettlösliche Vitamine beispielsweise Vitamin A oder E benötigen etwas Fett zur optimalen Aufnahme. Auf der Gegenseite wirken Medikamente, Alkohol, Nikotin und Stress als sogenannte Nährstoffräuber.

Für wen ist die Kur geeignet oder auch nicht?

Grundsätzlich kann jeder davon profitieren – besonders, wenn das Bewusstsein geschärft werden soll. Auch wer keinen akuten Nährstoffmangel hat, kann durch die Kur präventiv handeln. Das Konzept lädt dazu ein, Ernährung zu reflektieren und zu optimieren.

Wann sollte überhaupt über eine Supplementierung nachgedacht werden?

Sinnvoll ist sie nur bei einem diagnostizierten Mangel. Erste Anzeichen können Müdigkeit oder Antriebslosigkeit sein – besonders wenn viel Hochverarbeitetes verzehrt wird. Wichtig ist: Die Pillen ersetzten keine gesunde Ernährung, sondern können lediglich ergänzen. Dafür ist mein Programm beispielsweise perfekt und hilft dabei, im Alltag von industriellen Produkten wegzukommen.

Wie kann herausgefunden werden, ob eine Einnahme nötig ist?

Ein Blutbild beim Arzt klärt auf. Besonders bei Veganern sollte Vitamin B12 kontrolliert werden. Auch Vitamin D ist ein häufiges Defizit, da es kaum über Lebensmittel aufgenommen werden kann. Der Omega-3-Index ist ein weiterer Wert, dessen Überprüfung sich lohnen kann.

Welche Folgen kann ein Nährstoffmangel haben? 

Die körpereigenen Brenn- und Baustoffe sind essenziell für Stoffwechselvorgänge. So kann ein Zuwenig etwa Übergewicht oder die Insulinresistenz fördern. Auch auf das Wohlbefinden und das Immunsystem hat es einen Einfluss.

Gibt es auch ein Zuviel? 

Durchaus. Vor allem fettlösliche Vitamine wie A, D, E und K können überdosiert werden. Aber auch wasserlösliche sind bei extrem hoher Zufuhr nicht harmlos. Diese Mengen entstehen jedoch nur durch Präparate – über Lebensmittel ist eine toxische Dosis praktisch ausgeschlossen. Deshalb gilt: Mehr ist nicht gleich besser!

Was raten Sie Menschen, die ihre Versorgung verbessern möchten? 

Der erste Schritt sollte ein ärztlicher Check sein. Danach lassen sich gezielte Maßnahmen wie ein angepasster Speiseplan oder Supplemente ableiten. Dabei kann dann die 28-Tage-Kur helfen, ein Verständnis zu bekommen, welcher Vitalstoff worin ist, um dann mithilfe des Programms eine nachhaltige Lebensweise für sich zu erstellen. 


Den Nährstoffräubern auf der Spur

Sie entziehen dem Körper Vitalstoffe, hemmen die Aufnahme oder erhöhen den Bedarf: Wer optimal versorgt sein möchte, sollte die Substanzen und Lebensgewohnheiten kennen und möglichst meiden.

➜ Alkohol und Nikotin

Bier, Wein, Spirituosen und Co rauben dem Körper Wasser sowie Nährstoffe und verringern die Aufnahme von B-Vitaminen, Vitamin C, Magnesium, Calcium und Zink. Durchs Rauchen werden zusätzliche Gesundheitsstoffe benötigt, um die entstehenden freien Radikale zu bekämpfen.

➜ Dauerstress

Chronische Anspannung kann nicht nur viele Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf- sowie psychosomatische Störungen verursachen, sondern plündert auch Ihr Nährstoffdepot.

➜ Exzessiver Sport

Bewegung ist zwar gesund, jedoch nur in Maßen. Eine übermäßige Belastung oder fehlende Regeneration verbraucht Vitalstoffe. Der Flüssigkeitsverlust durch Schweiß schwemmt Magnesium, Kalium sowie Natrium mit aus.

➜ Vegane Ernährung

Bei einer pflanzenbasierten Kost muss besonders auf die Versorgung geachtet werden. Eine Supplementierung von Vitamin B12 bleibt nicht aus. Auch Vitamin A, Jod, Eisen, Calcium und Omega-3-Fettsäuren sollten im Blick behalten werden.

➜ Entzündungen

Der Organismus versucht den inflammatorischen Prozessen entgegenzuwirken und benötigt massenhaft der körpereigenen Speicher. Speziell bei chronischen Darmkrankheiten wie Morbus Crohn oder Colitus ulcerosa kommt es rasch zur Unterversorgung.

➜ Medikamente

Einige Arzneimittel können die Nährstoffaufnahme hemmen. So leidet etwa die Vitamin-B12-Versorgung unter der Einnahme von Metformin in der Diabetes-Behandlung.

➜ Hochverarbeitete Lebensmittel

In dem schnelllebigen Alltag bleibt der Herd aus Zeitmangel oft aus. Steht stattdessen regelmäßig Fast Food wie Pizza und Burger mit einer Extraportion ungesunder Inhaltsstoffe etwa Salz, Zucker, Zusätze oder schlechte Fette auf dem Speiseplan, kommen gesundheitsfördernde Elemente aus frischen Gerichten zu kurz und eine Unterversorgung ist vorprogrammiert.

➜ Wenig Flüssigkeitsaufnahme

Für eine gesunde Nährstoffaufnahme empfiehlt der Ernährungs-Doc eine Trinkmenge von 30 Millilitern pro Kilogramm Körpergewicht in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee täglich.

➜ Schlechter Schlaf

Wenn die Erholung nicht ausreicht, kommt es zu Kraftlosigkeit im täglichen Leben, was einen vermehrten Nährstoffbedarf auslösen und zur Versorgungslücke im Organismus führen kann. 

Fühlen Sie sich schlapp oder erschöpft? Dann lassen Sie sich checken. Durch die richtige Nahrungsempfehlung des Arztes oder gegebenenfalls mithilfe von Supplementen kann Ihr Vitalstoffhaushalt aufgepäppelt werden.


BUCHTIPP 

Die 28-Tage-Power-NaehrstoffkurDer Ernährungsprofi Dr. Matthias Riedl liefert mit „Die 28-Tage Power Nährstoffkur“ die Lösung: In diesem Zeitraum kommt nur das auf den Teller, was wirklich nährt. Drei passgenaue Rezepte täglich garantieren die beste Versorgung mit den Supersubstanzen. Leckere Snackideen, Turbowirkungs-Hacks und Top-Five-Listen gegen Mangelsymptome stellen den Körper ab sofort auf Full-Reset und strahlende Gesundheit. Gräfe und Unzer, 192 Seiten, 29,99 Euro