Der Good-Food-Blog

Süßkartoffeln für die Gesundheit

Von Dr. Alexa Iwan
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Süßkatoffeln

Sie sind knall-orange und schmecken deutlich süß: Süßkartoffeln sind das neue „In-Gemüse“ im Internet. Auf Foodblogs und in vegetarischen Foren haben sie sich langsam, aber sicher, zum Star gemausert.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Auch wenn Süßkartoffeln zu den tropischen Gemüsen zählen (sie kommen ursprünglich aus Südamerika), bekommt man die großen Knollen hierzulande inzwischen in jedem gut sortieren Supermarkt.

In vielen Ländern der Erde sind Süßkartoffeln ein Grundnahrungsmittel. Aber auch wenn der Name und das Aussehen eine Verwandtschaft zu unserer heimischen Kartoffel nahelegen, ist die Süßkartoffel kein Nachtschattengewächs. Süßkartoffeln zählen botanisch zu den sogenannten Windengewächsen.

Man kann die Knollen roh essen, aber auch die Blätter der Pflanze sind essbar und werden ähnlich wie Spinat zubereitet. Süßkartoffeln stecken voller gesunder Inhaltsstoffe, was sie im Rahmen einer gesunden Ernährung besonders interessant macht.

Nährstoffe und Verwendung der Knolle

Hier zunächst einmal die Makronährstoffe. 100 Gramm Süßkartoffeln enthalten im Schnitt:

  • 1,57 g Eiweiß
  • 0,05 g Fett
  • 20,1 g Kohlenhydrate
  • insgesamt 3 g Ballaststoffe
  • 4,2 g Zucker
  • 86 kcal

Der Gehalt an Vitamin A ist mit 1,4 mg Retinoläquivalent/100 g fast so hoch wie in Möhren (1,7 mg RÄ) und deckt den Tagesbedarf eines Erwachsenen.

Süßkartoffeln werden in asiatischen, afrikanischen und südamerikanischen Ländern auch als Heilpflanze unter anderem gegen Entzündungen eingesetzt. Die antientzündlichen Wirkungen beruhen auf der hohen antioxidativen Kapazität von Süßkartoffeln aufgrund der vielen sekundären Pflanzenstoffe, die in den Knollen stecken.

Süßkartoffeln für Diabetiker geeignet?

Da Süßkartoffeln süßlich schmecken und Zucker enthalten, taucht schnell die Frage auf, ob sie auch für Diabetiker geeignet sind. Tatsächlich gibt es noch nicht so wahnsinnig viele Untersuchungen zu dem Thema, aber die, die es gibt, zeigen, dass Diabetiker nicht auf Süßkartoffeln verzichten müssen. Werden Süßkartoffeln nämlich mit Schale verzehrt, so erfolgt trotz der enthaltenen Kohlenhydrate nur ein moderater Anstieg des Blutzuckerspiegels.

Der glykämische Index von ganzen Süßkartoffeln mit Schale wird mit 39 ± 15* angegeben. Hierfür könnten sowohl die Ballaststoffe, ein enthaltener Alpha-Amylase-Inhibitor (ein Stoff, der das Enzym, welches Stärke spaltet, blockiert) sowie das in den Schalen befindliche Glykoprotein Caiapo verantwortlich sein.

Isoliert man Caiapo und setzt es herkömmlichen Kartoffeln zu, so reduziert sich auch hier die Blutzuckerantwort des menschlichen Körpers nach dem Verzehr. Die tägliche Gabe von 4 Gramm Caiapo (isoliert aus japanischen Süßkartoffeln) über einen Zeitraum von drei Monaten zeigte zudem einen signifikant reduzierten Nüchternblutzucker der Probanden (Diabetiker) im Vergleich zur Kontrollgruppe. In Japan wird Caiapo aus Süßkartoffeln deshalb als Nahrungsergänzungsmittel verkauft. Um die Datenlage zu festigen, sind allerdings mehr Studien nötig.

Die größten Anbaugebiete

Der weltweit größte Produzent von Süßkartoffeln ist China. Die Süßkartoffeln, die es bei uns zu kaufen gibt, kommen jedoch mehrheitlich aus den USA. Dort ist North Carolina an der Ost-Küste der größte Erzeugerstaat. Die Region bietet optimale Anbaubedingungen für Süßkartoffeln und schnelle Transportwege nach Europa.

Lagerung und Zubereitung: Werden Süßkartoffeln dunkel, kühl und luftig gelagert, sind sie mehrere Wochen haltbar. Man kann Süßkartoffeln reiben und roh im Salat essen, dämpfen und kochen, backen, frittieren, grillen und pürieren. Sie eignen sich zudem für pikante wie auch für süße Speisen. Der Fantasie bei der Zubereitung sind also wenig Grenzen gesetzt.

Guten Appetit und herzliche Grüße,

Dr. Alexa Iwan
Dipl. Ökotrophologin

*Allen et al. (2012), Glycemic Index of Sweet Potato as Affected by Cooking Methods, The Open Nutrition Journal, 6, 1-11.

 

Schreiben Sie einen Kommentar