Wie gefährlich sind Krämpfe?
Krämpfe sind fies – sind sie auch gefährlich? Nein, sagt Fitness-Doc Ingo Froböse. Doch das ruckartige Zusammenziehen der Muskeln kann auf Krankheiten und Mangelerscheinungen hinweisen.
Nicht nur Hochleistungssportler wie zum Beispiel Fußballer sind von Krämpfen betroffen, liebe EAT SMARTER-Leser: Im (Trainings-)alltag begegnet uns das Phänomen immer wieder. Bei einem Krampf ziehen sich die Muskelfasern auf einmal ruckartig zusammen. Durch den verstärkten Druck werden die Gefäße abgeklemmt, im Muskel kommt zu wenig Sauerstoff an, und dem Gehirn wird ein Alarmsignal gesendet: der typische stechende Schmerz.
Eines vorab: Krämpfe sind für den Muskel selbst nicht gefährlich. Denn so schnell, wie die Muskelfasern sich zusammenziehen, entspannen sie sich auch wieder – zum Beispiel, indem wir fest auftreten oder die entsprechende Partie dehnen.
Doch häufig auftretende Krämpfe sollten ernst genommen werden. Denn sie können ein Zeichen dafür sein, dass Sie ein beispielsweise mit dem Training übertreiben – denken wir an das eingangs eingeführte Beispiel des Fußballspielers, der sich nach 90 Minuten die schmerzende Wade hält. Auch im Hobbybereich reagiert der Muskel bei Überlastung häufig mit einem Krampf – ein Zeichen dafür, es etwas ruhiger angehen zu lassen.
Krämpfe als Warnsignal des Körpers
Die häufigste Ursache für Krämpfe ist jedoch nicht übertriebener Sport, sondern, ganz im Gegenteil: Bewegungsmangel und daraus resultierend schlechte Durchblutung. Daher treten Krämpfe gerne auch in der Nacht auf. Auch Magen-Darm-Erkrankungen oder ein unausgewogener Elektrolythaushalt können den Muskel zum Krampfen bringen, ebenso wie Alkohol und Nikotin.
Anders als landläufig angenommen sind Krämpfe kein Zeichen für einen Magnesiummangel. Wissenschaftliche Studien konnten bislang keinen Zusammenhang feststellen. Magnesiumtabletten, wie sie beispielsweise vor dem Sport (oder nach einer durchzechten Nacht) prophylaktisch eingenommen werden, haben nach dem bisherigen Stand der Forschung also keine Wirkung. Zudem unserem Körper durch eine normale und ausgewogene Ernährung genug Magnesium zu Verfügung steht. Gute natürliche Magnesiumquellen sind zum Beispiel Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Milchprodukte und diverse Obst- und Gemüsesorten.
Wie man Krämpfen vorbeugen kann
Wer zu nächtlichen Krämpfen neigt, sollte darauf achten, vor dem Schlafengehen noch genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen – und auf Alkohol verzichten.
Hat der Krampf zugeschlagen, hilft häufig ein sanftes Dehnen des Muskels. Auch Fußmassagen, sanfte Bewegung, eine warme Dusche oder ein warmer Wadenwickel haben sich bewährt, um den Muskel zu entspannen.
Sollten Sie häufiger unter Krämpfen leiden, empfehle ich Ihnen einen Besuch beim Arzt. Er kann abklären, wo die Ursachen liegen.
Ihr Ingo Froböse
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