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Verklebte Faszien – Ursache für viele Beschwerden

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 13. Feb. 2023
© Unsplash/ Rayia Soderberg
© Unsplash/ Rayia Soderberg

Das dünne Gewebe scheint für viele Beschwerden, etwa Rücken- oder Kopfschmerzen, eine Rolle zu spielen. Aber was sind Faszien überhaupt und weshalb können sie Probleme bereiten? Erfahren Sie, was gegen Verspannungen hilft und wie eine Faszien-Ernährung aussehen kann.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was sind Faszien?
  2. Mehr als nur Stützgewebe
  3. Wieso verkleben Faszien?
  4. Wie werden die Faszien wieder elastisch?
  5. Faszien-Ernährung: Das sollten Sie beachten
    1. Vier Aminosäuren für die Faszien
    2. Fit mit Mineralstoffen und Spurenelementen
    3. Faszien lieben sekundäre Pflanzenstoffe
    4. Gute Carbs, schlechte Carbs
    5. Faszien wollen trinken
  6. Wissen zum Mitnehmen

Heutzutage kommt körperliche Aktivität im Alltag viel zu kurz – und der Körper reagiert mitunter mit muskulären Verspannungen an Nacken, Schulter und Rücken. Kommen Sie daher in Bewegung. Versicherte können zusätzlich die Gesundheitskurse der Techniker Krankenkasse ausprobieren, die ein breites Angebot an Bewegungskursen bereithält. So gehören etwa Rückenschmerzen bald der Vergangenheit an.

In vielen Fällen verursacht eine Über- oder Fehlbelastung der Muskulatur die Schmerzen. Aber auch Erkrankungen der Faszien kommen als Ursache infrage. Dieses Bindegewebe umgibt den Menschen feinmaschig, durchdringt innere Organe und erfüllt vielfältige Aufgaben. Doch wenn diese Strukturen verhärten, führt das zu Schmerzen. Erfahren Sie im Live Smarter-Blog mehr über das geheimnisvolle Gewebe und welchen Einfluss die Ernährung auf die Faszien hat.

Was sind Faszien?

Dabei handelt es sich um feine Bindegewebsfasern, die den gesamten Körper, Muskeln, Knochen, Gelenke und selbst innere Organe wie eine dünne Haut umgeben. Dabei bilden sie ein umhüllendes und durchdringendes Netzwerk, das vielfältig in Taschen und Kammern gegliedert ist und alles miteinander verbindet, wie bei einer Orange: Das Weiße umschließt das Innere und hält es zusammen. Einzelne Strukturen durchziehen aber auch das Fruchtfleisch.

Das Fasziengewebe besteht unter anderem aus Kollagen, Elastin, Wasser und verschiedenen Klebstoffen. Diese Kombination sorgt für Stabilität, Elastizität und Gleitfähigkeit. Somit geben die Faszien unserem Körper Halt und ermöglichen geschmeidige Bewegungen. Doch die Aufgaben der Faszien gehen weit über Bindefunktion und Formgebung hinaus.

Merke!
Faszien bilden ein Netzwerk aus Bindegewebsfasern, welche Körperbestandteile umhüllen, durchdringen und zusammenhalten. Bei den Faszien handelt es sich also wortwörtlich um Bindegewebe, das dem Körper Halt und Stabilität gibt.

Mehr als nur Stützgewebe

Das Bindegewebe sorgt dafür, dass Organe und Körperteile an ihrem vorbestimmten Platz bleiben, gestattet ihnen im Bedarfsfall aber eine sanfte Verschiebung. Eine Voraussetzung, die beispielsweise das Atmen, die Verdauung oder auch eine Schwangerschaft ermöglicht.

Interessanterweise besitzen Faszien sechsmal mehr Nervenzellen als Muskeln und können so Druck, Spannungsänderungen und Schmerz registrieren. Mithilfe der Propriozeptoren (Rezeptoren zur Wahrnehmung der Bewegung im Raum) ermöglichen die Faszien das Körperbewusstsein: Wir können unseren Körper wahrnehmen und alle Bewegungen choreografieren, ohne bewusst jeden einzelnen Schritt lenken zu müssen.

Zudem speichert das Bindegewebe ein Viertel des Körperwassers, versorgt Zellen und Organe mit Nahrung und enthält selbst Abwehr- und Lymphzellen. Auch beim Laufen, Hüpfen oder Rennen profitieren wir von den Faszien. So können Sehnen Energie speichern und katapultartig – ähnlich einer Sprungfeder – freisetzen.

Merke!
Faszien halten die Körperteile an ihrem Platz, nehmen Schmerz wahr, ermöglichen das Körperbewusstsein und sind sogar Teil des Immunsystems. Zudem unterstützen sie den Körper bei der Fortbewegung. 

Wieso verkleben Faszien?

Ob die Faszien gut arbeiten können, hängt davon ab, wie geschmeidig sie sind. Allerdings reagieren sie sensibel auf Stress, Verletzung, Überlastung und Bewegungsmangel. Dann verkleben die feinen Bindegewebsfasern möglicherweise miteinander und verhärten. Darauf sprechen die Nervenzellen an und können Schmerzen in Nacken, Schultern, Rücken, Kopf oder Gelenken melden.

Gerät das Zusammenspiel aus Muskeln, Sehnen und Faszien in Unordnung, können zudem sogenannte Triggerpunkte entstehen. Die spürbar verhärteten Muskeln und Sehnenansätze reagieren dann empfindlich auf Druck und können auch in ganz andere Körperregionen ausstrahlen. Häufig ist durch falsche Haltung der Kapuzenmuskel (Trapezius) betroffen, Verhärtungen verursachen dann Kopfschmerzen

Auch ein Schulter-Arm-Syndrom wird oft über Triggerpunkte vom Schulter- oder Nackenbereich ausgelöst. Neben den Bandscheiben sind auch häufig verklebte Faszien und der Auslöser für Rückenschmerzen. Hier spielt die große Rückenfaszie, auch Lumbodorsal-Faszie genannt, eine entscheidende Rolle.

Merke!
Stress, Bewegungsmangel oder Fehlbelastung lassen Faszien verkleben und verhärten. Das kann zu Schmerzen in Nacken, Schultern, Rücken, Kopf oder Gelenken führen.

Wie werden die Faszien wieder elastisch?

Um die Faszien wieder elastisch zu machen, helfen eine gezielte Bewegungstherapie und Massagen. Das Bindegewebe ist ausgesprochen empfänglich für Drücken, Ziehen und Kneten. Auch Akupunktur, Osteopathie, Yoga, Kräftigungsübungen und dynamisches Dehnen machen verklebte und verfilzte Faszien wieder geschmeidig. Besonders wirksam sind langkettige Dehnübungen, die beispielsweise von der Fußsohle bis in den unteren Rücken reichen.

Am bekanntesten ist wohl das Self Myofascial Release (SMR) – das Ausrollen von außen. Die Selbstmassage mit Schaumstoffrollen, Stäben oder Bällen übt Druck- und Dehnreize auf das Gewebe aus und bewirkt einen Flüssigkeitsaustausch in den Faszien. Damit das Faszientraining nicht mehr schadet als nützt, müssen allerdings Körperhaltung, Atmung und Tempo stimmen.

Heutzutage ist stundenlanges Sitzen in vielen Berufen kaum vermeidbar. Tun Sie sich etwas Gutes und bewegen Sie sich. Das Angebot der TK-Gesundheitskurse ist riesig: Versicherte können unter den Bewegungskursen unter anderem zwischen Aqua­fit­ness, Pilates oder speziellen TK-Rückenprogrammen wählen.

Merke!
Bewegung, dynamisches Dehnen oder Massagen, zum Beispiel mit der Foam Roll, machen die Faszien wieder elastisch. Auch Akupunktur, Osteopathie und Yoga können helfen.

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Faszien-Ernährung: Das sollten Sie beachten

Nicht nur Training hält die Faszien im Gleichgewicht, auch die Ernährung leistet einen wichtigen Beitrag. Das richtige Essen lässt dem Bindegewebe alle wichtigen Nährstoffe zukommen, um es gesund und funktionsfähig zu halten.

Vier Aminosäuren für die Faszien

Faszien bestehen unter anderem aus den Strukturproteinen Kollagen und Elastin, die ihnen ihre Eigenschaften verleihen. Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Aminosäuren wie Arginin, Glutamin, Lysin und Prolin gelegt werden. 

Während Arginin die Regenerationsfähigkeit verbessert, ist Glutamin wichtig für die Zellerneuerung und den Aufbau von Muskeleiweiß. Gute Quellen sind Nüsse, Fisch, Rind und Huhn. Lysin gibt Kollagen die nötige Stabilität und steckt in Eiern, Pilzen, Nüssen, Fisch, Rind, Huhn, Quark und Käse. Eine der wichtigsten Aminosäuren ist Prolin, das am besten mit Vitamin C kombiniert wird – also Zitronensaft über den Fisch träufeln, Sonnenblumenkerne oder Käse mit einem Stück Orange essen.

Fit mit Mineralstoffen und Spurenelementen

Neben Vitamin C sind auch weitere Mikronährstoffe für gesunde Faszien wichtig. Spurenelemente wie Zink und Kupfer fördern Reparatur sowie Regeneration der Bindegewebszellen; Kupfer verbessert zudem die Vernetzung von Kollagen und Elastin. 

Mineralstoffe wie Calcium, Kalium und Magnesium regulieren den Wasser-Elektrolyt-Haushalt und unterstützen Zellstoffwechsel sowie -wachstum. Neben Milch und Milchprodukten sind Brokkoli, Champignons, Fenchel, Grünkohl, Mandeln, Spinat und Sesam gute Calciumlieferanten. Gleichzeitig spendet Gemüse, aber auch Obst, jede Menge Kalium. Reichlich Magnesium bieten Bananen, Gemüse, Vollkornprodukte und Nüsse.

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Silizium, besser bekannt als Kieselsäure, verleiht den Faszien ihre Festigkeit und Elastizität. Tolle Siliziumlieferanten sind Birnen, Blumenkohl, Erdbeeren, Hirse, Hafer, Lauch, Löwenzahn, Paprika, Spinat und Weintrauben.

Faszien lieben sekundäre Pflanzenstoffe

Lassen Sie sich täglich drei Portionen Gemüse und zwei Portionen (zuckerarmes) Obst schmecken – hier findet sich ein ganzes Füllhorn an sekundären Pflanzenstoffen

Dazu zählt beispielsweise das Allicin aus Zwiebel und Knoblauch oder die oligomeren Proanthocyanidine (OPC) aus roten Trauben, Heidelbeeren oder Cranberrys. Speisen können zudem mit Chili oder Kurkuma abgerundet werden. Das enthaltene Capsaicin beziehungsweise Curcumin tut den Faszien ebenfalls gut.

Gute Carbs, schlechte Carbs

Brot, Nudeln, Reis und Konsorten spenden dem Körper die nötige Energie – aber in der Vollkornvariante braucht der Körper mehr Zeit, um die Kohlenhydrate aufzuspalten und den Treibstoff daraus zu gewinnen. Die kontinuierliche und nachhaltige Bereitstellung der Energie versorgt die Faszien optimal.

Dagegen gelangen die Kohlenhydrate aus Weißmehlprodukten, Süßgebäck, poliertem Reis oder Gummitieren rasch ins Blut, der Blutzuckerspiegel schießt in die Höhe und geht danach wieder in den Keller. Dieser Energieschub ist nur von kurzer Dauer. Zudem fördert der enthaltene Zucker aus Süßigkeiten niedriggradige Entzündungen, die bei Regeneration der Faszien kontraproduktiv sind.

Faszien wollen trinken

Wichtig ist nicht nur, was Sie essen, sondern auch, was Sie trinken. Immerhin bestehen Faszien zu 70 bis 80 Prozent aus Wasser. Nehmen Sie daher täglich mindestens 1,5 Liter – oder noch besser – 2,5 Liter Flüssigkeit zu sich, insbesondere nach dem Faszientraining und der Selbstmassage.

Durch die Behandlung wird das Bindegewebe wie ein Schwamm ausgedrückt, Stoffwechselprodukte und Lymphe abtransportiert. Anschließend füllen sich die Faszien mit neuer Flüssigkeit und wollen entsprechend versorgt werden. Neben Wasser eignet sich grüner Tee, der gleichzeitig antioxidative Catechine liefert. Auch Infused Water, ungesüßte Früchte- und Kräutertees sind tolle Durstlöscher.

Merke!
Eine ausgewogene Kost liefert den Faszien eine Reihe von Nähr- und Wirkstoffen, die das Bindegewebe aufbauen und funktionsfähig erhalten. Auch ist viel Flüssigkeit ein weiterer Baustein bei Faszien-Ernährung. 

Wissen zum Mitnehmen

Faszien bilden ein Netzwerk aus Bindegewebsfasern, die unsere Körperbestandteile umhüllen, durchdringen und zusammenhalten. Zudem nimmt das Bindegewebe Schmerz wahr, erlaubt das Körperbewusstsein, unterstützt die Fortbewegung und ist sogar Teil des Immunsystems. Verhärten oder verfilzen Faszien, können sie Knieprobleme, Rücken- oder auch Kopfschmerzen bereiten. 

Um die Verklebungen wieder zu lösen, helfen dynamisches Dehnen, Selbstmassagen mit der Foam Roll oder Kräftigungsübungen. Damit die Faszien geschmeidig bleiben, vermeiden Sie Fehlbelastungen und Bewegungsmangel im Alltag. Versicherte der TK können dazu aus einem breiten Angebot an Bewegungskursen auswählen.

Zudem haben Faszien und Ernährung mehr miteinander zu tun, als Sie vielleicht denken: So versorgt eine ausgewogene Kost die Faszien mit Nähr- und Wirkstoffen, die das Bindegewebe aufbauen, regenerieren und funktionsfähig erhalten. Insbesondere nach Faszientraining und Massage ist ausreichendes Trinken wichtig, um das Bindegewebe mit neuer Flüssigkeit aufzufüllen. 


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