Trauben

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 20. Sep. 2022

Weintrauben sind seit Menschengedenken die Basis für Wein, aber sie gehören bei uns auch zu den beliebtesten Obstsorten. Eine sehr clevere Vorliebe, denn in Weintrauben stecken höchst gesunde, spezielle Inhaltsstoffe.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Weintrauben
  2. Das sollten Sie über Trauben wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
    4. Sorten
  3. Unsere liebsten Trauben-Rezepte
  4. Wie gesund sind eigentlich Trauben?
  5. Einkaufs- und Küchentipps für Trauben
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  6. Zubereitungstipps für Trauben
  7. Wissen zum Mitnehmen 

Infografik zu Weintrauben

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik.

Warenkunde Weintrauben

Weintrauben...

  • ...verbessern das Gedächtnis:
    In einer Testreihe mit Menschen zwischen 50 und 75 fanden Forscher heraus, dass der in Weintrauben vorkommende Pflanzenwirkstoff Resveratrol das Gedächtnis deutlich verbessern und sogar eine beginnende Demenz herauszögern kann.
  • ... schützen das Herz:
    In Weintrauben sind gleich zwei Stoffe reichlich enthalten, die der Gesundheit guttun: Resveratrol und OPC (oligomere Procyanidine) wirken positiv auf die Durchblutung und beugen so Herz- und Kreislauferkrankungen vor.
  • ...helfen bei Gelenkschmerzen:
    US-Wissenschaftler zogen nach einer Versuchsreihe mit Weintraubenextrakt das Fazit, dass der hohe Anteil von Flavonoiden (natürlichen Pflanzenfarbstoffen) in Weintrauben bei Gelenkschmerzen und rheumatischen Entzündungen hilfreich sein kann.
  • ...senken den Cholesterinspiegel:
    OPC hilft zusammen mit dem Resveratrol dabei, den Cholesterinspiegel zu senken und somit ebenfalls Herz- und Kreislauferkrankungen vorzubeugen.
  • ...halten länger jung:
    Wer Fältchen und Falten vermeiden will, sollte öfter Weintrauben naschen. Ihre Inhaltsstoffe – speziell das OPC – können Zellschädigungen durch freie Radikale verhindern beziehungsweise mindern und dadurch Alterungsprozesse verlangsamen.
  • ...stärken die Abwehr:
    Auch wenn Weintrauben mit über 4 Milligramm nicht die Spitzenlieferanten für Vitamin C sind – das Immunsystem pushen sie trotzdem. Der hohe Gehalt des Pflanzenstoffs OPC schützt nämlich ebenfalls vor Infektionskrankheiten und übertrifft als Zellschutzstoff sogar die Vitamine C und E.
  • ...CO2-Bilanz:
    Mit einem Emissionswert von unter 130 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Weintrauben gut. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
  • …am besten mit Kernen:
    Wer Weintrauben ohne Kerne kauft oder die Kerne ausspuckt, verpasst definitiv etwas: Ein Großteil der wertvollen antioxidativen Stoffe stecken nämlich in diesen.

Das sollten Sie über Trauben wissen

Weintrauben (eigentlich Weinbeeren; auch Tafeltrauben oder einfach Trauben genannt) gehören zu den ältesten Obstsorten überhaupt. Die ersten Funde von nahen Verwandten der Weinrebe stammen aus dem Tertiär, also aus der ganz frühen Erdgeschichte. Die größten Anbaugebiete für Trauben liegen in Europa. Auch wenn Kalifornien neben Südafrika und anderen Ländern in Übersee zu den großen Anbaugebieten für Wein gehört, kommen ungefähr zwei Drittel der Weintrauben-Ernte aus Spanien, Frankreich, Italien, Griechenland, der Türkei und den Balkanländern. Einen kleinen Teil steuert auch Deutschland bei, allerdings sind die bei uns wachsenden Weintrauben selten süß genug zum Vernaschen. Vermutlich genau deshalb gelten die Deutschen als weltweit größter Abnehmer für Tafeltrauben.

Die eigentliche Traube ist übrigens die Form, in der die Beeren rispenförmig wachsen.

Übrigens: Die Haut von Trauben enthält je nach Sorte reichlich Gerbstoffe. Sie sind zwar gesund, können aber ein leicht taubes Gefühl im Mund verursachen, wenn man große Mengen Trauben isst. Auch der manchmal vorhandene stumpfe Belag auf Weintrauben ist keineswegs ein Qualitätsmangel! Er entsteht durch den Tau beim Wechsel von Nacht zu Tag, ist also ganz natürlich und völlig unbedenklich.

Herkunft

Die Urheimat von Weintrauben liegt in Transkaukasien und Mittelasien.

Saison

Die Ernte von einheimischen Trauben beginnt im August und endet im November. Man bekommt Trauben aber aus allen Teilen der Welt auch außerhalb der Saison.

Geschmack

Reife Trauben schmecken süß, unreife oder nicht ganz reife haben mehr Säure.

Sorten

Weintrauben gibt es von winzig klein bis walnussgroß in zahllosen Sorten. Man unterscheidet sie darum hauptsächlich nach ihrer Farbe in helle (weiße, grüne, gelbe) und in dunkle (blaue, rote, blauschwarze) Sorten. Im Geschmack unterscheiden sie sich  kaum, wohl aber in ihren Inhaltsstoffen. Außerdem haben dunkle Trauben meistens eine dickere Schale und mehr Kerne, helle Trauben sind etwas zarter. Besonders beliebt sind nicht nur bei Kindern kernlose Weintrauben und die süßen Muskattrauben.

Unsere liebsten Trauben-Rezepte

Hier gelangen Sie zu allen Trauben-Rezepten.

Wie gesund sind eigentlich Trauben?

Seien wir ehrlich, es gibt viele Früchte, die mehr Vitamine und Mineralstoffe als Weintrauben enthalten. Trotzdem gelten die mal süßen, mal sauren Beeren zu Recht als ausgesprochen gesund, denn sie haben etwas ganz Besonderes zu bieten: In Trauben stecken reichlich Pflanzenstoffe, die für Herz und Kreislauf wahre Wunder vollbringen können (1). Sowohl die sogenannten OPC (Abkürzung für Oligomere Proanthocyanidine) als auch das Resveratrol in Weintrauben bilden ein unschlagbares Team zum Schutz der Körperzellen, Arterien und Gefäße.

Der höchste Anteil von diesen Stoffen steckt in den Schalen, Kernen und auch in den Stielen von Weintrauben (2).

Weil man für Rotwein all diese Pflanzenteile entsaftet und nicht wie bei Weißwein nur die Weintrauben selbst, ist der rote Rebensaft tatsächlich besonders gesund. Man muss aber nicht zur Weinnase werden, um von den positiven Effekten der günstigen Pflanzenstoffe zu profitieren, sie stecken nämlich ebenso in Traubensaft und natürlich in den Weintrauben selbst, vor allem in dunklen Sorten und Kernen (3).

Dass reife Trauben so süß schmecken, liegt natürlich an einem besonders hohen Fruchtzuckergehalt. Wer abnehmen möchte, sollte also nicht unbedingt große Portionen essen. Andererseits sind Trauben als Nascherei allemal gesünder als Süßigkeiten!

Weil auch Insekten und Pilze gerne Trauben mögen, werden reichlich Pflanzenschutzmittel eingesetzt, um Trauben vor Schädlingen zu schützen und die Ernte zu sichern. Speziell Tafeltrauben aus herkömmlichem Anbau sollten Sie deshalb vor dem Essen immer gründlich waschen, am besten unter warmem und fließendem Wasser. Dadurch entfernt man zum größten Teil die eventuell vorhandenen Rückstände.

Nährwerte von Trauben pro 100 Gramm  
Kalorien 70
Eiweiß 0,7 g
Fett 0,3 g
Kohlenhydrate 15,2 g
Ballaststoffe 1,6 g

Einkaufs- und Küchentipps für Trauben

Einkauf

Frische reife Weintrauben kann man mittlerweile das ganze Jahr über kaufen, denn irgendwo auf der Erde ist immer Erntezeit. Beim Einkauf sollte man darauf achten, dass sie reif, aber nicht überreif sind. Weintrauben mit braunen Stellen kann man ruhig kaufen, wenn man sie gerne süß mag, aber sie halten sich nur noch sehr kurz und müssen zügig gegessen werden. Wer Wert auf völlige Schadstofffreiheit legt, lässt gespritzte Weintrauben besser liegen und greift zu Trauben aus biologischem Anbau.

Lagerung

Trauben, die bald gegessen werden, können bei Zimmertemperatur aufs Vernaschtwerden warten. Will man größere Mengen auf Vorrat haben, legt man die Trauben aber besser in den Kühlschrank.

Vorbereitung

Wer die Trauben pur genießen möchte, der braucht diese nur gründlich unter fließendem Wasser zu waschen. Eleganter ist es natürlich, sie von den Stielen abzuzupfen und erst dann in eine Schale zu geben. Das Abzupfen ist außerdem Pflicht, wenn man die Trauben in Kombination mit anderen Zutaten zubereiten möchte.

Und was kann man tun, wenn man Trauben mit vielen Kernen erwischt hat? Ganz einfach, wenn auch etwas zeitaufwendig: Jede Weinbeere mit einem scharfen Messer halbieren und die Kerne mit der Messerspitze aus dem Fruchtfleisch lösen.

Zubereitungstipps für Trauben

Trauben sind eine klassische Zutat für Obstsalate oder Obsttorten. Sie schmecken aber auch im Müsli, im Smoothie oder in einer süßen Quarkspeise.

Dass Trauben auch mit herzhaften Zutaten harmonieren, weiß jeder, der sie zu Käse liebt. Sie geben außerdem Soßen zu Geflügel oder hellem Fleisch das gewisse Extra, passen auch zu pikanten Salaten und Flammkuchen.

Wissen zum Mitnehmen 

Reife Weintrauben sind die vermutlich die gesündeste Nascherei aller Zeiten. Verglichen mit Süßigkeiten haben sie viel weniger Kalorien, dafür aber Inhaltsstoffe, die Herz und Kreislauf schützen.

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