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Was ist Functional Food?

Von Wenke Gürtler
Aktualisiert am 25. Sep. 2024
© Pexels/ Gustavo Fring
© Pexels/ Gustavo Fring

Bonbons mit Vitaminen, probiotische Joghurts oder Margarine mit Pflanzensterinen: Solche Produkte sollen nicht nur schmecken, sondern auch die Gesundheit fördern. Aber wie sinnvoll ist sogenanntes Functional Food? Wir haben die Antworten.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Functional Food?
  2. Welches Functional Food gibt es?
  3. Funktionelle Lebensmittel: Beispiele im Check
    1. Pflanzensterine
    2. Spezielle Bakterienkulturen
    3. Ballaststoffe
    4. Vitamine
  4. Wissen zum Mitnehmen

Sie möchten weniger Fleisch, dafür mehr Gemüse, Obst und Vollkornprodukte essen? Das Ernäh­rungs­Coa­ching der Techniker Krankenkasse hilft Ihnen dabei, Ihre Ernährung umzustellen – und langfristig dabeizubleiben. Ohne Verzicht und ohne Kalorienzählen, dafür mit jeder Menge frischen und gesunden Lebensmitteln. Auf diese Weise bekommt Ihr Körper alle wichtigen Nährstoffe – und Sie können sich das Geld für Functional Food sparen.

Doch was versteht man unter Functional Food? Welches Functional Food gibt es? Und wie sinnvoll sind solche Lebensmittel? Erfahren Sie mehr darüber im Live Smarter-Blog.

Was ist Functional Food?

Functional Food, auch funktionelle Lebensmittel genannt, bezeichnet Nahrungsmittel und Getränke, die mit bestimmten Zusätzen angereichert sind. Das können zum Beispiel Mineralien, Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe oder lebende Bakterienkulturen sein. Dadurch sollen sie unsere Gesundheit langfristig und gezielt positiv beeinflussen, ohne dass es sich dabei um ein Nahrungsergänzungs- oder Arzneimittel handelt.

Zwar gibt es keine rechtlich verbindliche Definition für funktionelle Lebensmittel, aber Hersteller, die zum Beispiel mit „enthält Calcium" werben, unterliegen der sogenannten Health-Claims-Verordnung. Diese EU-Verordnung schreibt vor, in welcher Menge der beworbene Nährstoff im Nahrungsmittel enthalten sein muss (1)

Sind bestimmte Mindestmengen zugesetzt, darf auf die positive Wirkung hingewiesen werden, etwa „wird für ein gesundes Knochenwachstum benötigt“. Aussagen zu einzelnen Inhaltsstoffen sind nur dann zulässig, wenn deren Wirkung wissenschaftlich belegt ist und sie in der Health-Claims-Verordnung aufgeführt sind (2). Erlaubt heißt aber nicht, dass solche Produkte auch sinnvoll oder notwendig sind.

Merke!
Functional Food meint speziell angereicherte Lebensmittel, die unsere Gesundheit positiv beeinflussen sollen. Der Begriff ist rechtlich nicht definiert, allerdings unterliegt die Werbung der Health-Claims-Verordnung.

Welches Functional Food gibt es?

In den letzten Jahren ist das Angebot dieser angereicherten Lebensmittel stetig gewachsen. Angefangen hat es mit probiotischen Trinkjoghurts und ACE-Getränken, die künstlich zugesetzte Vitamine enthalten. Beide sollen das Immunsystem unterstützen. Oder Margarine mit Pflanzensterinen, die den Cholesterinspiegel im Blut senken sollen.

Mittlerweile findet sich Functional Food in nahezu jeder Sparte: Es gibt Müslis und Cerealien mit zugesetztem Eisen, Calcium und Vitaminen. Auch viele Kinderlebensmittel bekommen eine Extraladung Calcium verpasst, das mit einem gesunden Wachstum in Verbindung gebracht wird. Selbst Bonbons und andere Süßwaren reichern Firmen mit Vitaminen an.

Merke!
Functional-Food-Beispiele sind Margarinen mit Pflanzensterinen, probiotische Trinkjoghurts, ACE-Getränke, Kinderlebensmittel mit Vitaminen oder Mineralstoffen und Präbiotika in Backwaren, Milchprodukten, Müsliriegeln sowie Keksen.

Funktionelle Lebensmittel: Beispiele im Check

Functional Food wird immer populärer. Hier haben wir ein paar beliebte Zusätze genauer unter die Lupe genommen, darunter:

Pflanzensterine

Manche Firmen setzen ihrer Margarine sogenannte Pflanzensterine, auch Phytosterine genannt, zu. Sie zählen zu den sekundären Pflanzenstoffen und sind natürliche Bestandteile von Pflanzenzellen. Sie haben eine ähnliche Struktur wie das menschliche Cholesterin und können die Aufnahme von Cholesterin im Darm behindern. Das führt zu einer leichten Senkung des Cholesterinspiegels im Blut.

Für die gewünschte Wirkung ist eine Menge von täglich 2 Gramm Phytosterinen erforderlich – das entspricht 20–30 Gramm angereicherte Margarine. Höhere Mengen können den Effekt nicht weiter steigern. Das Gegenteil könnte sogar der Fall sein: Aus Tierstudien gibt es Hinweise, dass Pflanzensterine in sehr hohen Konzentrationen zu Arteriosklerose führen (3)(4)(5) und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen könnten.

Hinzu kommt, dass Pflanzensterine die Aufnahme von Carotinoiden und fettlöslichen Vitaminen aus der Nahrung beeinträchtigen. Um einen potenziellen Nährstoffmangel (Vitamin A und E) zu vermeiden, sollten Schwangere, Stillende und Kinder daher keine Produkte mit zugesetzten Phytosterinen verzehren. Auch Gesunde, die einem hohen Cholesterinspiegel vorbeugen möchten, sollten davon die Finger lassen. Achten Sie stattdessen auf eine pflanzenbetonte, ballaststoffreiche Ernährung.

Essen Sie die angereicherte Margarine nur, wenn Sie einen erhöhten Cholesterinspiegel im Blut haben und diesen senken wollen – am besten in Absprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Achten Sie darauf, dass Sie täglich nicht mehr als 3 Gramm Pflanzensterine aufnehmen. Lesen Sie dazu die Hinweise auf der Verpackung. Oder noch besser: Sparen Sie sich das Geld und senken Sie Ihre Blutfette ganz natürlich mit einer cholesterinarmen Ernährung

Merke!
Lebensmittel mit zugesetzten Pflanzensterinen, auch Phytosterine genannt, sind nur für Personen bestimmt, die auf ihren Cholesterinspiegel im Blut achten müssen. Berücksichtigen Sie unbedingt die Anwendungshinweise, denn höhere Mengen können schaden.

Spezielle Bakterienkulturen

Der Verdauungstrakt bietet eine riesige Kontaktfläche mit der Umwelt. Alles, was wir zu uns nehmen, muss deshalb genau auf schädliche Inhaltsstoffe geprüft werden. Kaum verwunderlich, dass 80 Prozent des Immunsystems im Darm liegen. Seine Gesundheit wird maßgeblich von dem Mikrobiom bestimmt, das wiederum durch die Ernährung beeinflusst wird – besonders günstig sind Probiotika. Dabei handelt es sich um lebensfähige Mikroben, welche die Magenpassage überleben und sich im Dickdarm ansiedeln können. 

Jedoch müssen es keine Trinkjoghurts mit besonderen Bakterienkulturen sein. Ein gewöhnlicher Naturjoghurt stärkt ebenfalls das Immunsystem, auch wenn nicht so viele Nützlinge die Magenpassage überleben wie die speziellen Keime. Zudem enthält Naturjoghurt keinen zusätzlichen Zucker. Ein klarer Vorteil gegenüber den Produkten aus den Fläschchen. Denn bei denen hat die Industrie teils ordentlich nachgesüßt. Noch dazu sind sie viermal so teuer und verursachen jede Menge Verpackungsmüll. 

Lesen Sie mehr: Probiotische Lebensmittel

Merke!
Probiotische Trinkjoghurts enthalten spezielle Bakterienstämme, haben oft einen hohen Zuckeranteil und sind viermal so teuer wie ein normaler Naturjoghurt. Dieser ist aber genauso gut für Darmflora und Immunsystem.

Ballaststoffe

Nicht nur Probiotika, sondern auch Präbiotika haben einen günstigen Einfluss auf unsere Darmgesundheit. Hierbei handelt es sich um Ballaststoffe, darunter Inulin und Oligofruktose, die den nützlichen Bakterien im Dickdarm als Futter dienen. Machen sich die Mikroben über die Mahlzeit her, können sie sich vermehren und Krankheitserreger haben es schwerer, sich im Verdauungstrakt auszubreiten. 

Die Industrie setzt Inulin und Oligofruktose unter anderem in Brot, Brötchen, Milchprodukten, Müsliriegeln und Keksen ein. Von Natur aus kommen die Präbiotika in bestimmten Lebensmitteln vor, zum Beispiel in Hülsenfrüchten, Weizen, Chicorée, Artischocke, Schwarzwurzeln, Pastinaken und in Lauchgewächsen wie Zwiebeln, Porree und Knoblauch. Wer also regelmäßig Gemüse, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte isst, benötigt keine zugesetzten Präbiotika – schon gar nicht in Form von Keksen.

Ihnen fällt es schwer, Ihren Speiseplan ausgewogen zu gestalten? Mit dem interaktiven TK-ErnährungsCoaching lernen Sie mehr Gemüsemahlzeiten einzuplanen. Gleichzeitig ist das Programm auf Ihre persönlichen Bedürfnisse abgestimmt, Sie können leckere Rezepte auswählen und eigene Rezepte in den Ernährungsplan aufnehmen.

Merke!
Präbiotika unterstützen die Darmflora und machen aus Brot, Brötchen, Milchprodukten, Müsliriegeln und Keksen funktionelle Lebensmittel. Aber die günstigen Ballaststoffe stecken ebenso in Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten.

Vitamine

Betacarotin, auch Provitamin A genannt, Vitamin C sowie E zählen zu den Antioxidantien. Sie können zellschädigende freie Radikale abfangen, die vermehrt durch Rauchen, Stress, Krankheit oder falsche Ernährung entstehen. Natürlicherweise kommen Betacarotin und Vitamin C in Obst und Gemüse vor, während hochwertige Pflanzenöle, Nüsse, Samen und Kerne jede Menge Vitamin E bieten. Ebenso enthalten ACE-Getränke – wie der Name verrät – diese Powerstoffe. Damit gehören sie zu den funktionellen Lebensmitteln und sollen nicht nur den Durst löschen, sondern uns vitalisieren.

Allerdings liegt der Saftanteil oft unter 20 Prozent und im Gegensatz zu Fruchtsäften ist hier der Einsatz von Aromen, Zusatzstoffen und Zucker erlaubt. Damit eignen sie sich keineswegs als gesunde Durstlöscher. Hinzu kommt, dass wir hierzulande ausreichend mit Vitamin A, C sowie E versorgt sind und der Zusatz von isolierten Vitaminen umstritten ist. Täglich fünf Portionen frisches Gemüse und Obst zu essen, ist einfach besser.

Vitaminzusätze sind aber nicht nur in Getränken beliebt: Viele Hersteller werben mit speziellen Kinderlebensmitteln, darunter Cerealien, Müslis, Milchprodukte, Süß- und Wurstwaren. Diese werden oft mit Vitaminen, aber auch Mineralstoffen angereichert, die mit einem gesunden Wachstum assoziiert werden, darunter Vitamin D und Calcium. Letzteres steckt jedoch natürlicherweise in vielen alltäglichen Lebensmitteln.

Lesen Sie mehr: Calciumreiche Lebensmittel

Was vielen Eltern außerdem nicht bewusst ist: Mit der Extraportion Mikronährstoffen nimmt der Nachwuchs auch jede Menge ungesunden Zucker auf. Denn Kinderlebensmittel sind an die Geschmacksvorlieben der Kleinen angepasst, sodass sie häufig stärker als normale Produkte gezuckert sind. So ein Functional Food ist vollkommen überflüssig.

Merke!
Vitaminzusätze sind weit verbreitet. Allerdings sind wir im Allgemeinen mit Vitaminen ausreichend versorgt. Daher ist Functional Food mit einer Extraportion Vitaminen überflüssig, insbesondere wenn es sehr zuckerreich ist.

Wissen zum Mitnehmen

Mit dem TK-ErnährungsCoaching lernen Sie, Ihren Speiseplan ausgewogen zu gestalten. Das Programm ist auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt, sodass Sie Ihren Körper mit allen nötigen Nährstoffen versorgen. Auf diese Weise können Sie sich das Geld für Functional Food sparen. Damit sind Produkte gemeint, die unsere Gesundheit durch spezielle Zusätze verbessern sollen, darunter Mineralien, Vitamine, Omega-3-Fettsäuren, sekundäre Pflanzenstoffe, Ballaststoffe, die Dickdarmbakterien als Futter dienen (Präbiotika) oder lebende Bakterienkulturen (Probiotika).

Obgleich keine einheitliche Functional-Food-Definition existiert, nimmt eine Reihe von Produkten auf dem Markt diesen Begriff für sich in Anspruch. Typische Functional-Food-Beispiele sind Margarinen mit Pflanzensterinen, probiotische Trinkjoghurts, ACE-Getränke, Kinderlebensmittel mit Vitaminen oder Mineralstoffen und Präbiotika in Backwaren, Milchprodukten, Müsliriegeln und Keksen. Zudem unterliegen die Firmen der Health-Claims-Verordnung und Werbung ist streng geregelt. Das heißt aber nicht, dass solche Produkte sinnvoll sind.

So sind viele probiotische Trinkjoghurts viermal so teuer und doppelt so zuckrig wie ein gewöhnlicher Naturjoghurt. Dieser tut aber Darmflora und Immunsystem genauso gut. Auch Functional Food mit Präbiotika ist nicht notwendig, denn darmgesunden Ballaststoffe kommen auch in Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten vor. Gleichzeitig spenden fünf Portionen Gemüse und Obst viele Vitamine, sodass künstliche Vitaminzusätze im Allgemeinen überflüssig sind. Gänzlich ungeeignet sind für Gesunde Margarinen mit Pflanzensterinen. Sie sind ausschließlich für Personen bestimmt, die auf ihre Blutfette achten müssen.


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