Lopino – der bessere Tofu?
Tofu und Seitan sind für Vegetarier und Veganer ein alter Schuh. Aber kennen Sie auch Lopino? Dieser Fleischersatz wird aus heimischen Blumen, den Lupinen, hergestellt und hat viele Vorteile gegenüber sojabasierten Lebensmitteln.
Ob als Mehl, Kaffee oder Tofu – die großen und sehr eiweißreichen Samen der Lupinen-Blumen sind extrem vielseitig. Lupinen-Mehl kann zum Beispiel beim Backen etwa 15 Prozent des herkömmlichen Mehls ersetzen – bei größeren Mengen kann es sein, dass der Eigengeschmack zu stark zu schmecken ist. Aus gerösteten und anschließend gemahlenen Lupinen-Samen kann man Kaffee kochen, der, im Vergleich zu anderen Getreidekaffees, ähnlich wie Bohnenkaffee schmeckt. Doch am vielseitigsten ist Lopino, der Lupinenquark.
Um den herzustellen, werden die Samen der Süßlupinen (die anderen Lupinenarten enthalten giftige Bitterstoffe) in Wasser gequollen und anschließend gemahlen. Im nächsten Schritt wird noch einmal Wasser hinzugeben, sodass das Eiweiß in die Flüssigkeit übergeht. Die festen Bestandteile werden herausgefiltert und die verbleibende Masse aufgekocht, damit das Eiweiß gerinnt. Als letztes wird die restliche Flüssigkeit entfernt – fertig ist Lopino.
Man kann daraus nun Brotaufstriche, Bratlinge und vieles mehr herstellen. Und diese Produkte haben im Vergleich zu Tofu einen intensiven, nussigen Eigengeschmack.
So weit, so gut. Aber ist Lopino denn auch so gesund wie Tofu, werden Sie sich jetzt wahrscheinlich fragen. Na klar! Lopino ist, genauso wie die Sojabohne, extrem eiweißreich und besteht zu 20 Prozent aus dem extrem wichtigen Nährstoff – inklusive aller essentiellen Aminosäuren (Eiweiß-Bausteine). Doch auch die anderen Inhaltsstoffe können sich sehen lassen. Die sieben Prozent Fett setzen sich hauptsächlich aus den gesunden ungesättigten Fettsäuren zusammen. Und auch Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Vitamine stecken in dem Fleischersatz. Was Lopino nicht enthält sind Gluten und Purine – Zöliakie- und Gichterkrankte können also ohne Bedenken zugreifen. Übrigens: Lopino enthält auch keine Stärke, hat dadurch einen niedrigen Glykämischen Index. Allergiker aufgepasst: Lopino ist besonders gut verträglich, da es weder blähend (obwohl es zu den Hülsenfrüchten gehört) noch stark allergen ist.
Ein weiterer Vorteil von Lopino gegenüber Tofu: Lupine wachsen im Gegensatz zu Sojabohnen auch bei uns. Lange Transportwege gibt es nicht – da freut sich das grüne Gewissen!
Gesünder, intensiver schmeckend und klimaneutraler als Tofu – werden Sie Lopino mal ausprobieren? Oder kochen Sie schon längst damit und können mir Ihr persönliches Lieblingsrezept verraten?
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