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Kater vermeiden: Dazu raten Experten

Von Jessica Bolewski
Aktualisiert am 04. Jan. 2023
Kater vermeiden

Kopfschmerzen, Übelkeit, Erschöpfung: All das sind häufige Symptome nach einem übermäßigen Alkoholkonsum – auch Kater genannt. Doch wie kann man einen Kater am besten vermeiden oder weniger stark ausfallen lassen? Das rät die Wissenschaft.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Die besten Foods bei einem Kater
  2. Weniger oder gar keinen Alkohol trinken
  3. Drinks mit Kongeneren vermeiden
  4. Ein Drink am nächsten Morgen um Kater zu vermeiden
  5. Jede Menge Wasser trinken
  6. Genug schlafen vermeidet den Kater
  7. Herzhaft frühstücken
  8. Wissen zum Mitnehmen

Die besten Foods bei einem Kater

Das sagt unser Experte

Dennis Heider
Der Ernährungstherapeut und Diabetesberater unterstützt Patienten in seiner Praxis im niedersächsischen Fredenbeck bei einem gesünderen Leben. Außerdem trainiert er medizinisches Fachpersonal in Ernährungsfragen, leistet betriebliche Gesundheitsförderung und gibt Kochkurse.

"Nun ist es passiert: Die Nacht war zu lang, das Glas zu voll. Greifen Sie gegen Übelkeit, Kopfschmerzen und Trägheit jetzt zu viel Flüssigkeit, Vitamin- und Mineralstoffreichem, frischen Kräutern, ätherischen Ölen sowie fermentierten Nahrungsmitteln."

  • Empfohlene Lebensmittel: Gemüsebrühe, Petersilie, Ingwer, Mineralwasser, Kimchi, Kaffee, Tomatensaft, Erdnussbutter, Bananen 
  • Ungünstige Lebensmittel: Tiefkühlpizza, Pommes frites, Bier, Salzstangen, Kartoffelchips 

Weniger oder gar keinen Alkohol trinken

Je mehr Alkohol getrunken wird, desto stärker fällt der Kater am nächsten Morgen aus. Natürlich ist der beste Weg, einen Kater zu vermeiden, erst gar keinen oder nur wenig Alkohol zu trinken.

Die getrunkene Menge an Hochprozentigem, die einen Kater verursacht, variiert von Mensch zu Mensch – daher kann keine konkrete Angabe gemacht werden.

Merke!
Die Stärke eines Katers hängt von der Menge des konsumierten Alkohols ab. Um einen Kater zu vermeiden, sollte nicht übermäßig Alkohol getrunken werden.

Drinks mit Kongeneren vermeiden

Ethanol ist der Hauptbestandteil in alkoholischen Drinks. Es wird aus der Fermentierung von Zucker hergestellt – ein Nebenprodukt dieses Prozesses sind auch die sogenannten Kongenere (zum Beispiel Methanol oder Propanol).

Studien zeigen, dass diese chemischen Verbindungen – auch als Fuselalkohole bekannt – als Hauptursache für die Entstehung eines Katers verantwortlich sind (1).

Getränke mit einem hohen Gehalt an Kongeneren sind beispielsweise Rotwein, Brandy oder Whiskey. Nach dem Genuss dieser Getränke fällt meist auch der Kater stärker aus und tritt auch häufiger auf.

Zu den Drinks mit einem geringeren Gehalt an Kongeneren gehören unter anderem Weißwein, Wodka, Gin, Rum und Tequila.

Merke!
Kongenere, die oft in Fuselalkohol enthalten sind, lassen einen Kater häufiger auftreten und stärker ausfallen. Drinks mit einem hohen Gehalt an Kongeneren sind beispielsweise Rotwein, Brandy oder Whiskey.

Ein Drink am nächsten Morgen um Kater zu vermeiden

Einen Kater mit zusätzlichem Alkohol bekämpfen? Was vollkommen paradox klingt, ist wissenschaftlich betrachtet jedoch ein interessanter Aspekt.

Der Kater wird nicht durch den Alkohol selbst ausgelöst, sondern durch Stoffwechselprodukte, die bei seinem Abbau in der Leber entstehen. Dort wandelt das Enzym Alkoholdehydrogenase (ADH) Ethanol (den Trinkalkohol) in Acetaldehyd um.

Dieser Stoff wird von dem Enzym Aldehyddehydrogenase (AIDH) in Essigsäure umgewandelt und in die Blase weitergeleitet. Da dies durch chemische Prozesse bedingt verzögert passiert, kann das Acetaldehyd seine Giftwirkung in aller Ruhe entfalten. Die Enzyme bauen bevorzugt Ethanol und nicht Methanol ab, daher wird angenommen, so den Kater am nächsten Morgen lindern zu können (2).

In der Realität ist diese Maßnahme jedoch nicht praktikabel: Denn wenn immer neuer Ethanol zugeführt wird, kann der Körper nie den Abbaustoff Formaldehyd produzieren. Die Gefahr einer Alkoholsucht besteht außerdem. Von dieser Möglichkeit ist darum abzuraten.

Merke!
Wissenschaftlich gesehen, kann der Alkoholgenuss am Morgen nach der Party einen Kater verzögern. Doch sobald mit dem Trinken aufgehört wird, tritt dieser Effekt nicht mehr auf, weswegen von dieser Methode dringend abzuraten ist.

Jede Menge Wasser trinken

Alkohol ist ein harntreibendes Getränk und lässt einen häufiger zur Toilette laufen, als es nach dem Trinken der gleichen Menge an Wasser der Fall wäre. Somit kann der Alkoholgenuss eine Dehydrierung (Austrocknung) des Körpers begünstigen (3).

Obwohl eine Dehydrierung nicht die Hauptursache eines Katers ist, kann sie gesundheitliche Probleme mit sich bringen wie etwa Durst, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Übelkeit. Eine Dehydrierung ist jedoch leicht zu bekämpfen: Sie müssen einfach genügend Wasser zuführen!

Dieser Ratschlag sollte bereits während des Alkoholkonsums beachtet werden: Zwischen den alkoholischen Drinks sollte immer ein Glas Wasser getrunken werden – vor dem Schlafengehen am besten ebenfalls ein großes Glas, um einen Kater zu vermeiden.

Lesen Sie auch: 7 Gründe mehr Wasser zu trinken

Die besten Getränke sind kalorienfrei – das trifft ausdrücklich auf Wasser zu: sowohl Mineralwasser als auch Leitungswasser. Ebenso geht ungesüßter Tee und in Maßen Kaffee als günstige Getränke durch.

"Wer täglich eine bestimmte Menge trinken will, sollte diese Getränke am besten in Sicht- und Griffweite haben", erklärt Prof. Dr. Joachim Westenhöfer, Dipl.-Psychologe und Spitzenforscher für Ernährungs- und Gesundheitspsychologie an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg.

Merke!
Eine ausreichende Wasserzufuhr bereits während des Alkoholgenusses kann einen Kater und seine typischen Symptome vermeiden.

Genug schlafen vermeidet den Kater

Der Alkoholgenuss kann den Schlaf in seiner Dauer und Qualität beeinflussen. So wachen viele in der Nacht nach einem durchzechten Partyabend oft auf und holen die verpassten Stunden Schlaf erst in der darauffolgenden Nacht nach.

Die Folgen sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Kopfschmerzen. Für die Erholung und Regeneration des Körpers ist ein ausreichender und erholsamer Schlaf wichtig – auch ein kurzer Mittagsschlaf kann helfen, wieder fit zu werden (4).

Merke!
Ein ausreichender und vor allem erholsamer Schlaf ist wichtig, um wieder fit zu werden.

Herzhaft frühstücken

Ein Kater wird häufig mit einer Unterzuckerung in Verbindung gebracht – auch Hypoglykämie genannt. Obwohl dies nicht als Hauptgrund einen Kater verursacht, können Symptome wie Angeschlagenheit, Müdigkeit und Kopfschmerzen auftreten.

Um dies zu vermeiden sollte zu einem herzhaften Frühstück oder späten Snack gegriffen werden, denn dieses sorgt für einen stabilen Blutzuckerspiegel, liefert Energie, Vitamine und Mineralstoffe.

Zu den besten Anti-Kater-Lebensmitteln zählen unter anderem Kimchi, Brühe, Petersilie, Wasser und Ingwer. Sie gleichen Nährstoff- sowie Wasserverluste am besten aus und helfen gegen Übelkeit und Kopfschmerzen (5).

Merke!
Ein herzhaftes Frühstück kann einige Symptome eines Katers vermeiden, indem es für einen stabilen Blutzuckerspiegel sorgt sowie Energie, Vitamine und Mineralstoffe liefert.

Wissen zum Mitnehmen

Die Stärke eines Katers hängt von der Menge des konsumierten Alkohols ab. Der beste Weg, um einen Kater zu vermeiden, ist daher, nur geringe Mengen oder überhaupt keinen Alkohol zu trinken. 

Kongenere, wie sie in Fuselalkohol enthalten sind, lassen einen Kater häufiger auftreten und stärker ausfallen. Drinks mit einem hohen Gehalt an Kongeneren sind beispielsweise Rotwein, Brandy oder Whiskey.

Alkohol kann die Dauer sowie die Qualität des Schlafes beeinflussen. Ausreichend Schlaf – etwa um die Mittagszeit – kann dabei helfen, die Folgen des Katers zu vermeiden.

Ein herzhaftes Frühstück kann einige Symptome eines Katers ebenfalls lindern, indem es für einen stabilen Blutzuckerspiegel sorgt sowie Energie, Vitamine und Mineralstoffe liefert. Zu den besten Anti-Kater-Lebensmitteln zählen unter anderem Kimchi, Brühe, Petersilie, Wasser und Ingwer.

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