Wissenschaftlich geprüft

5 Gründe: Darum ist Wirsing gesund

Von Lisa Fischer
Aktualisiert am 18. Nov. 2024
© Unsplash/ Anne Allier
© Unsplash/ Anne Allier

Wirsing unterscheidet sich durch seinen eher dezenten Geschmack deutlich von anderen Kohlsorten und ist daher sehr vielseitig einsetzbar. Zudem soll der grüne Kohl sogar vor Krebs schützen. Weitere Informationen rund um Kalorien, Nährwerte und was Wirsing gesund macht, erfahren Sie hier.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren

Inhaltsverzeichnis

  1. Enthält wertvolle Nährstoffe 
  2. Minimiert das Risiko einer Blutarmut 
  3. Kann den Blutdruck senken 
  4. Reduziert Entzündungen 
  5. Kann vor verschiedenen Krebsarten schützen 
  6. Gut zu wissen!
  7. Unsere besten Wirsing-Rezepte
  8. Wissen zum Mitnehmen

Wirsing, der oftmals auch unter Welschkohl oder Schavur bekannt ist, gehört zur Gattung der Kreuzblütler. Die gekräuselten Blätter sind sowohl in Eintöpfen oder Aufläufen, als auch als Beilage ein besonderer Genuss. Auch in Form von selbstgemachten Chips schmecken die grünen Blätter hervorragend. Dem nicht genug, bietet der Wirsingkohl viele wertvolle Inhaltsstoffe, die unserer Gesundheit guttun. 

1. Enthält wertvolle Nährstoffe 

Was macht Wirsing gesund? Das Kohlgemüse strotzt nur so vor essenziellen Nährstoffen und ist zudem äußerst kalorien- und fettarm. Des Weiteren kann der grüne Kohl mit nur 2,4 Gramm Kohlenhydraten pro 100 Gramm perfekt für eine Low-Carb-Ernährung verwendet werden. 

Mit 29 Mikrogramm pro 100 Gramm sind die grünen Blätter reich an Folsäure. Tierische Produkte wie beispielsweise Leber enthalten zwar weitaus mehr Folsäure – Wirsing steht jedoch bei den pflanzlichen Lebensmitteln ziemlich weit oben auf der Liste. Das Vitamin spielt eine äußerst wichtige Rolle beim Wachstum und bei der Zellteilung. Deshalb haben Schwangere auch einen erhöhten Bedarf (1).

Lesen Sie auch: So wichtig ist Folsäure für Schwangere

Auch Vitamin C ist reichlich in dem grünen Kohl zu finden, was Wirsing gesund macht. Das wasserlösliche Vitamin besitzt eine antioxidative Wirkung und schützt uns damit vor Zellschädigungen. Außerdem ist es für viele Stoffwechselvorgänge unabdingbar. Des Weiteren stärkt Vitamin C unser Immun- und Nervensystem. Auch Vitamin B6 ist in Wirsing zu finden (2).

Neben genannten Vitaminen stehen auch verschiedene Mineralstoffe bei Wirsing auf der Nährstoffliste – so auch Kalium. Diese Substanz ist reichlich in Wirsing enthalten und sorgt daher für eine reibungslose Weiterleitung von Nervenimpulsen sowie für die Funktionserhaltung des Säure-Basen-Haushalts. Des Weiteren kommen auch Calcium und Magnesium in kleineren Mengen in den grünen Blättern vor (3).

In folgender Tabelle erhalten Sie einen Überblick über enthaltene Nährwerte mit detaillierten Mengenangaben:

WIRSING ROH PRO 100 GRAMM
Kalorien 25
Fett 0,4 g
Eiweiß 3 g
Kohlenhydrate 2,4 g davon 2 g Zucker
Folsäure 29 µg
Vitamin C 49,4 mg
Kalium 263 mg
Calcium 64 mg
Magnesium 12 mg

Lesen Sie auch: Warenkunde über Wirsing mit Infografik

Merke!
Wirsing ist nicht nur äußerst kalorien- und fettarm, sondern enthält auch zahlreiche Nährstoffe wie Folsäure, Vitamin C und Kalium, welche für das Wachstum, den Zellschutz und den Säure-Basen-Haushalt unabdingbar sind.

2. Minimiert das Risiko einer Blutarmut 

Hierfür verantwortlich ist der bereits erwähnte hohe Vitamin-C-Gehalt in Wirsing. Mit 49,4 Milligramm pro 100 Gramm liegt der Kohl sogar vor Orangen und nur knapp ein Gramm hinter Zitronen. Zum täglichen Bedarf, der laut der DGE bei 95 Milligramm bei Frauen und 110 Milligramm bei Männern liegt, kann Wirsing also einen erheblichen Beitrag leisten (4).

Doch was hat Vitamin C mit einer Blutarmut zu tun? Wissenschaftler konnten herausfinden, dass durch eine erhöhte Zufuhr des wasserlöslichen Vitamins die Aufnahme von Eisen aus dem Darm ins Blut verbessert werden kann. Dadurch wird wiederum die Hämoglobin-Konzentration (roter Blutfarbstoff) gesteigert und das Risiko einer Blutarmut gesenkt (5), (6).

Eine Blutarmut oder auch Anämie genannt, entsteht wenn genannte Hämoglobin-Konzentration im Blut zu niedrig ist. Aufgrund der Monatsblutung sind Frauen einem höheren Risiko ausgesetzt als Männer. Konzentrationsschwierigkeiten, ein geschwächtes Immunsystem oder Blässe sind oftmals die Folge. Der regelmäßige Verzehr des grünen Kohls kann durch die verbesserte Aufnahme von Eisen dagegen Abhilfe schaffen und zeigt, warum Wirsing gesund ist (7).

Lesen Sie auch: Eisen – lebenswichtig für den menschlichen Körper

Merke!
Der hohe Vitamin-C-Gehalt in Wirsing kann die Eisenresorption und dadurch die Hämoglobin-Konzentration im Blut erhöhen, was das Risiko einer Blutarmut senkt.

3. Kann den Blutdruck senken 

Auch hierfür ist ein Nährstoff verantwortlich, der Wirsing gesund macht: Kalium. Im Rahmen einer Studie wurde die Korrelation zwischen der Aufnahme des Mineralstoffs und einer Verringerung von Bluthochdruck nachgewiesen. Das bedeutet, durch den Verzehr von kaliumreichen Lebensmitteln, wie Wirsing, kann das Risiko eines hohen Blutdrucks verringert werden (8).

Zudem weisen die Wissenschaftler ausdrücklich auf die Wichtigkeit hin, einen Bluthochdruck zu vermeiden. Denn hoher Blutdruck ist oftmals der Auslöser für Schlaganfälle, Herzerkrankungen und Nierenkrankheiten. Daher kann es durchaus von Vorteil sein, den Kaliumhaushalt regelmäßig aufzufüllen.

Lesen Sie auch: Kalium – Zellwachstum für den Menschen

Merke!
Der Mineralstoff Kalium, der reichlich in Wirsing enthalten ist, kann nachgewiesen das Risiko für Bluthochdruck senken.

4. Reduziert Entzündungen 

Dass Wirsing gesund ist, zeigen die bereits verschiedenen genannten Gründe. Doch dem nicht genug: Der Kohl kann auch Entzündungen im Körper minimieren. Dies wurde zumindest durch verschiedene Studien belegt. So haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Kreuzblütler, wozu auch Wirsing zählt, eine entzündungshemmende Wirkung aufweisen. Das heißt, ein regelmäßiger Verzehr von Kreuzblütlern führt zu einem positiven Einfluss auf entzündliche Biomarker (9).

Unter Biomarker wird in der Medizin ein biologisches Merkmal verstanden, welches Hinweise auf verschiedene Krankheiten geben kann. Entscheidend hierbei ist, dass dieses Merkmal im Blut oder im Gewebe gemessen und bewertet werden kann. Im Zusammenhang mit genannter Studie können somit Biomarker, die im Verdacht stehen, Entzündungen auszulösen, durch die Aufnahme von Kreuzblütler verringert werden (10). Trotz dessen weisen die Wissenschaftler ausdrücklich auf weiteren Forschungsbedarf hin, der auf diesem Gebiet nötig ist (11).

Doch nicht nur Wirsing kann Entzündungen im Körper verringern. Hier erfahren Sie, welche weiteren Lebensmittel eine entzündungshemmende Wirkung aufweisen und welche hingegen eine Entzündung begünstigen. 

Merke!
Kreuzblütler, wozu auch Wirsing gehört, können nachgewiesen Entzündungen im Körper reduzieren.

5. Kann vor verschiedenen Krebsarten schützen 

Wie viele andere Gemüsesorten auch, kann Wirsing das Risiko von Krebserkrankungen reduzieren. Ausschlaggebend hierfür sind die enthaltenen Glucosinolate, die Wirsing gesund machen. In mehreren wissenschaftlichen Untersuchungen konnte nämlich ein Zusammenhang zwischen diesen Substanzen und einer verminderten Anzahl von Krebszellen festgestellt werden. Forscher weisen in einer Studie darauf hin, dass nicht nur das Risiko verschiedener Krebsarten, sondern auch das Risiko für einen Herzinfarkt minimiert werden kann (12).

Auch in einer anderen Studie, die an Mäusen durchgeführt wurde, konnte Erstaunliches festgestellt werden: Eine spezielle Form der Glucosinolate, die sogenannten Isothiocyanate, wurden in der Nähe eines Tumors im Darm freigesetzt. Daraufhin konnten 95 Prozent des Krebszellenwachstums gehemmt werden. Diese spezielle Form ist auch in Wirsing zu finden und kann daher das Risiko für Darmkrebs senken. Das Kohlgemüse kann also Wunder bewirken (13).

Glucosinolate gehören zur Familie der sekundären Pflanzenstoffe und sind vor allem in Kohl, Senf, Rettich und Radieschen zu finden. Sie verleihen dem Gemüse die scharfe Note. Oftmals sind diese auch unter dem Namen Senföle bekannt, die eine antioxidative Wirkung besitzen und unseren Körper vor Zellschäden schützen (14).

Merke!
Die in Wirsing enthaltenen Glucosinolate können nachgewiesen das Risiko verschiedener Krebsarten wie Darmkrebs reduzieren.

Gut zu wissen:

Neben genannten Inhaltsstoffen ist Wirsing auch voll von Chlorophyll, was dem Kohl seine grüne Farbe verleiht. Außerdem fördert es die Blutbildung und kann einen Magnesiummangel ausgleichen. 

Beim Einkauf von Wirsing ist darauf zu achten, dass er keine gelblichen Verfärbungen aufweist, sondern in einer leuchtend grünen Farbe erstrahlt. Aufbewahren kann man Wirsing am besten im Gemüsefach des Kühlschranks, für etwa zwei bis drei Tage. Doch auch Einfrieren ist möglich – nach einem kurzen Blanchieren im Salzwasser schmeckt er fast wie frisch. Insgesamt sollte der Kohl nicht übermäßig erhitzt, sondern schonend gegart werden, da sonst wichtige Vitamine verloren gehen können. Gegen den Kohlgeruch können Sie Zitronensaft oder Essig mit ins Kochwasser geben. 

Wirsing kann auch als Heilmittel verwendet werden: Blätter in kochendem Wasser kurz erhitzen. Diese können anschließend auf die Körperstelle platziert werden, die Schmerzen bereitet. 

Hier gibt es leckere Wirsing-Rezepte!

Wissen zum Mitnehmen

Was macht Wirsing gesund? Das grüne Kohlgemüse enthält viele wichtige Inhalts- und Nährstoffe. So ist in Wirsing reichlich Vitamin C zu finden, was für eine verbesserte Eisenresorption und somit für ein vermindertes Risiko von Blutarmut sorgt. Außerdem enthalten die krausen Blätter Folsäure, Magnesium und Calcium. 

Zudem kann der hohe Kaliumanteil nachgewiesen das Risiko für Bluthochdruck senken. Auch Entzündungen im Körper sollen durch Kreuzblütler wie Wirsing reduziert werden können. Es lohnt sich also sehr, das Kohlgemüse regelmäßig in den Speiseplan zu integrieren. 

Wissenschaftlich geprüft von unseren EAT SMARTER Experten
Schreiben Sie einen Kommentar