Öko-Test untersucht Spülmittel – nur ein Produkt konnte überzeugen

Von Franziska Hoppe
Aktualisiert am 30. Okt. 2024

Selbst in Haushalten mit Spülmaschine sind Handspülmittel noch immer allgegenwärtig und im Normalfall kommen Verbraucher sogar täglich mit den Produkten in Kontakt. Deshalb sollte bei der Wahl des richtigen Spülmittels nicht nur die Reinigungsleistung im Vordergrund stehen. Ökotest hat 21 Spülmittel genauer unter die Lupe genommen – mit einem ernüchternden Ergebnis. Lediglich ein Produkt konnte mit der Note "gut" ausgezeichnet werden.

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Im Test traten verschiedene Markenprodukte, Eigenmarken von Drogerien und Supermärkten, sowie zwei Öko-Spülmittel gegeneinander an. Im Vordergrund standen dabei nicht nur Kriterien wie Fleckenentfernung und Ergiebigkeit, sondern auch die Inhaltsstoffe der Spülmittel wurden genauer untersucht.

Denn diese können nicht nur dem Verbraucher schaden, sondern beim täglichen Spülen gelangen darüber hinaus schädliche Substanzen in den Wasserkreislauf. Besonders belastend für die Umwelt sind die für die Reinigungswirkung unnötigen Duftstoffe, die nur schwer aus dem Abwasser gefiltert werden können.

Schädliche Inhaltsstoffe im Spülmittel

Für die Spülleistung eines Spülmittels sind vor allem die sogenannten Tenside verantwortlich. Diese lösen die Speisereste vom Geschirr und binden Fette im Wasser. In Spülmittel-Konzentraten ist die Menge solcher Tenside sehr hoch, weswegen schon kleinste Mengen eine gute Reinigungsleistung erzielen. Doch die oftmals als Tenside eingesetzten "PEG-Derivate" können ebenfalls dafür sorgen, dass die Haut durchlässiger wird und Schadstoffe leichter eindringen.

In 17 der getesteten Spülmittel wurden darüber hinaus sogenannte "Isothiazolinone" nachgewiesen. Diese, als Konservierungsstoffe eingesetzten Substanzen können schwere Kontaktallergien auslösen. Besonders ausfällig ist in diesem Zusammenhang ein Stoff namens "Methylisothiazolinon" (MIT), der unter anderem auch in Kosmetika eingesetzt wird. Doch während er in diesem Bereich stark limitiert wurde, gibt es bei Spülmitteln noch keine solche Regulierung.

Ein weiterer Kritikpunkt war der in vier Produkten enthaltene Duftstoff "Lilial", der sich in Tierversuchen als fortpflanzungsgefährdend herausgestellt hat. Darunter war auch das Markenprodukt Pril Kraft Gel Ultra Plus von Henkel.

Aufgrund der bedenklichen Substanzen empfiehlt Öko-Test im Umgang mit Spülmitteln grundsätzlich Handschuhe zu verwenden sowie die Dosierungsempfehlung zu beachten.

Wer sie ganz meiden möchte, kann auch auf die beiden Öko-Spülmittel aus dem Test zurückgreifen (Sodasan Ökologisches Spülmittel Lemon und Almawin Spülmittel Zitronengras Konzentrat). Diese enthalten weder den Konservierungsstoff "Isothiazolinon“ noch die bedenklichen "PEG-Derivate“.

Diese Spülmittel sind durchgefallen

Von den 21 getesteten Spülmitteln fielen gleich sieben mit den Noten "mangelhaft" oder "ungenügend" durch. Darunter leider auch die beiden Öko-Spülmittel. Denn trotz der positiven Zusammensetzung schwächelten sie im wichtigsten Bereich des Tests: der Reinigungsleistung.

Mit einer befriedigenden oder ausreichenden Leistung konnten sich 13 Produkte im Mittelfeld platzieren. Dazu gehören das bereits erwähnte Pril Kraft Gel Ultra Plus, das Himbeer Spül-Gel von Frosch und die beiden Eigenmarken Alio Geschirrspülmittel Ultra Classic (Aldi Süd) und Denk mit Spülmittel Ultra Konzentrierte Formel (dm)

Der Testsieger

Das Spülmittel Fairy Ultra Plus Konzentrat Villarriba Edition Original erreichte als einziges Spülmittel im Test die Wertung gut und ist somit der Testsieger. Obwohl auch in diesem Produkt der bedenkliche Stoff MIT enthalten ist, konnte das Reinigungsmittel besonders in den Bereichen Spülleistung und Ergiebigkeit überzeugen. In der aktuellen Öko-Test-Ausgabe heißt es dazu: "Ein gutes Spülmittel spart Wasser und Verpackungsmüll und schont die Umwelt."

Fazit

Viele Spülmittel enthalten bedenkliche Inhaltsstoffe – nutzen Sie deshalb immer Handschuhe. Ein Konzentrat reinigt nicht nur gründlich, sondern spart durch seine Langlebigkeit auch Plastikmüll und Ressourcen. Wenn Sie in Punkto Umweltschutz und Gesundheit jedoch auf der sicheren Seite sein möchten, sollten Sie lieber zu den schwächeren aber dafür unbedenklicheren Öko-Spülmitteln greifen.

Die ausführlichen Testergebnisse finden Sie hier.

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