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Kamille

Von Kira Tessel
Aktualisiert am 25. Mai. 2021

Sie ist eine der bekanntesten Heilpflanzen der Welt und wird seit Jahrtausenden für medizinische Zwecke eingesetzt: Kamille. Bei Bauchschmerzen, Erkältungen und kleinen Entzündungen können die Inhaltsstoffe der Kamille Linderung verschaffen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Kamille
  2. Das sollten Sie über Kamille wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  3. Wie gesund ist eigentlich Kamille?
  4. Einkaufs- und Küchentipps für Kamille
    1. Einkauf
    2. Sorten
    3. Lagerung
    4. Vorbereitung
  5. Zubereitungstipps für Kamille
  6. FAQs – die häufigsten Fragen
    1. Wie trocknet man Kamille?
    2. Warum sollte Kamille nicht am Auge angewendet werden?

Infografik zu Kamille

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik.

Kamille Warenkunde

  • ... wirkt entzündungshemmend:
    Kamille wird in der Naturheilkunde und traditionellen Medizin zur Behandlung von entzündungsbedingten Erkrankungen eingesetzt. Anwendung findet Kamille dabei sowohl innerlich als auch äußerlich: Besonders bei leichten Magen-Darm-Beschwerden oder kleineren Wunden an Haut, Schleimhäuten und leichten Atemwegsinfekten können Zubereitungen mit Kamille oftmals Linderung verschaffen.
  • ... ist beruhigend:
    Bestimmte Inhaltsstoffe der Kamille haben Eigenschaften die beruhigend wirken können. Hochwertige Studien am Menschen, die diesen Effekt, sowie die schlaffördernde Wirkung von Kamille zeigen, fehlen bisher. Erste Ergebnisse lassen dennoch vermuten, dass beispielsweise Kamillentee beim Einschlafen helfen könnte.
  • ... kann PMS-Beschwerden wohlmöglich lindern:
    Bei dem Prämenstruellen Syndrom (PMS) können Frauen regelmäßig vor ihrer Blutung an unterschiedlichen psychischen und körperlichen Beschwerden leiden. Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Schlafprobleme und Unterleibsschmerzen treten dabei häufiger auf. Die Inhaltsstoffe von Kamille haben entzündungshemmende, krampflösende und beruhigende Eigenschaften. Forschungsergebnisse lassen vermuten, dass diese sich auch positiv auf PMS-Symptome auswirken könnten.
  • ... sollte in Maßen genossen werden:
    Schwangere, Stillende und Kinder sollten Kräutertees, z.B. aus Kamille, nur in Maßen trinken, dies geht aus einer Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) hervor. Stichproben von Tee aus dem Jahr 2013 haben gezeigt, dass teilweise hohe Mengen an Pflanzengiften wie Pyrrolizidinalkaloide (PA) nachgewiesen werden konnten. Ein normaler Verzehr gilt nach wie vor als unbedenklich. Nur hohe Mengen Tee (mehr als drei Tassen täglich) könnten bei langfristigem Verzehr vor allem leberschädigend sein. Die Empfehlung lautet daher, auf eine abwechselnde Auswahl der Getränke zu setzen.
  • ... nicht im Auge anwenden:
    Kamille kann als Hausmittel gegen verschiedene Leiden helfen. Zum Inhalieren oder Gurgeln wird gerne Kamille verwendet, um Entzündungen zu lindern. Die Anwendung am Auge wird jedoch nicht empfohlen, da es zu Reizungen kommen kann. Wer allergisch auf Kamille und Korbblütler reagiert, sollte generell von der Behandlung mit Kamille absehen.
  • ... gibt es in unterschiedlicher Qualität:
    Kamillenblüten oder Tee ist in der Apotheke, Online, im Supermarkt oder im Discounter zu kaufen. Kamillentee in Arzneiqualität sollte dabei besser aus der Apotheke kommen, dieser ist speziell aufbereitet und enthält meist mehr der medizinisch wirksamen Inhaltsstoffe. Kamille lässt sich auch leicht selbst anpflanzen. Die Blüten sollten dann kurz nach der Blüte gepflückt und direkt getrocknet werden.

Das sollten Sie über Kamille wissen

Die sogenannte "echte Kamille" oder auch Matricaria (recutita) chamomilla aus der Familie der Korbblütler ist in Europa heimisch. Diese wertvolle Pflanze findet auch therapeutische Anwendung und wird unter anderem für ihre antioxidativen, antimikrobiellen sowie entzündungshemmenden Eigenschaften eingesetzt. Auch bei Magen-Darm-Problemen findet Kamille häufig Anwendung.

Kamille zählt zu den beliebtesten Kräutertees, vor allem die enthaltenen ätherischen Öle machen Kamille so wertvoll und verleihen ihr den typischen Geschmack. Für den Tee werden die ganzen Blütenköpfe der echten Kamille getrocknet (1).

Herkunft

Die echte Kamille ist eine Pflanze aus der Familie der Korbblütler und in ganz Europa heimisch. Ursprünglich war sie vermehrt in Süd- und Osteuropa zu finden. 

Saison

Die Blütezeit von Kamille ist zwischen Mai und September. Getrocknet gibt es Kamille ganzjährig zu kaufen. 

Geschmack

Kamillentee kann als koffeinfreie Alternative zu schwarzem Tee oder Kaffee dienen und weist einen erdigen, leicht süßlich-bitteren Geschmack auf. 

Wie gesund ist eigentlich Kamille?

Zubereitungen wie Tee aus Kamille werden traditionell für medizinische Zwecke eingesetzt. Was macht Kamille so wertvoll? Die Hauptbestandteile der Blüten umfassen verschiedene phenolische Verbindungen wie Flavonoide. Außerdem sind wertvolle ätherische Öle in den Blüten enthalten. Kamille scheint aufgrund ihrer Inhaltsstoffe eine antioxidative und antimikrobielle Aktivität aufzuweisen. Studien an Menschen, die die Wirkung von Kamille zeigen, sind bisher jedoch begrenzt (2)

Die getrockneten Blüten der Kamille werden vor allem für Tee und Extrakte verwendet. Diese können zur äußerlichen Anwendung, zum Beispiel bei kleineren Wunden im Mund, Rachen oder am Zahnfleisch dienen oder zur inneren Anwendung bei leichten Magen-Darm-Problemen, Atemwegs- oder Menstruationsbeschwerden Linderung verschaffen. Auch in Kosmetik- und Arzneiprodukten wird Kamille vermehrt eingesetzt (3)

Für die meisten Menschen sind Produkte mit Kamille unbedenklich, selten können jedoch allergische Reaktionen als unerwünschte Nebenwirkung auftreten. Dies kann unter anderem bei einer Allergie oder Überempfindlichkeit gegen Korbblütler vorkommen. Auch in der Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern sollte Kamillentee nicht im Übermaß genossen werden.

Hier finden Sie die Nährwerte von 100 Gramm zubereiteten Kamillentee (4)

Zubereiteter Kamillentee pro 100 gramm
Kalorien 1
Kohlenyhdrate 0,1 g
Eiweiß 0,2 g
Fett 0,1 g

Einkaufs- und Küchentipps für Kamille

Einkauf

Kamillentee ist in den meisten Supermärkten, Discountern, Drogerien oder der Apotheke erhältlich. Auch andere Produkte wie getrocknete Kamillenblüten, Extrakte, Tinkturen, Cremes oder Salben gibt es zu kaufen.  

Sorten

Kamille ist eines der ältesten Heilkräuter der Menschheit und existiert in zwei gängigen Sorten: Die Deutsche Kamille und die Römische Kamille. 

Lagerung

Tee aus getrockneter Kamille sollte immer gut verschlossen, trocken und dunkel gelagert werden. Niemals im Kühlschrank lagern, da dieser zu feucht ist und das Aroma negativ beeinflussen kann. 

Vorbereitung

Die Kamille ist relativ pflegeleicht und lässt sich auch im eigenen Garten anbauen. Wer lieber selbst sammeln möchte, sollte zumindest ein Bestimmungsbuch heranziehen, da die Verwechslungsgefahr mit ähnlichen Pflanzen besteht. Einfacher ist es, Kamille zu kaufen, entweder lose, als Tee oder Kamillen-Extrakt. 

Zubereitungstipps für Kamille

Tee lässt sich mit getrockneter Kamille einfach zubereiten. Bei losen Kamillenblüten geben sie etwa zwei Teelöffel der Blüten in eine Tasse und übergießen diese mit 150 Milliliter  kochendem Wasser. Dann können Sie den Tee zugedeckt etwa zehn Minuten ziehen lassen. Mit fertigen Teebeuteln können Sie genauso verfahren oder die Zubereitungshinweise auf der Verpackung befolgen. 

FAQs – die häufigsten Fragen

Wie trocknet man Kamille?

Frisch geerntete Kamillenblüten sollten direkt getrocknet und nicht gewaschen werden. Die langsame Trocknung im Ofen ist dabei eine Möglichkeit, jedoch können die Blüten auch an einem dunklen warmen Ort (mindestens 21 °C) auf ausgebreitetem Zeitungspapier an der Luft getrocknet werden.

Warum sollte Kamille nicht am Auge angewendet werden?

Auch wenn Kamille und Kamillentee als Hausmittel gegen verschiedene Beschwerden helfen kann, bei Reizungen oder Wunden am Auge wird empfohlen, von Behandlungen mit Kamille abzusehen, da es hier zu Reizungen kommen kann. Klären Sie deshalb die Behandlung immer mit einem Arzt ab (5).

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