Lavendel
Was für ein Klasse-Kraut: Lavendel verfeinert mediterrane Genüsse und lindert gleichzeitig diverse Beschwerden. Grund genug, den Lavendel (besser) kennen zu lernen!
Inhaltsverzeichnis
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Das sollten Sie über Lavendel wissen
- Herkunft
- Saison
- Geschmack
- Sorten
- Unsere liebsten Rezepte mit Lavendel
- Wie gesund ist eigentlich Lavendel?
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Einkaufs- und Küchentipps für Lavendel
- Einkauf
- Lagerung
- Vorbereitung
- Zubereitungstipps für Lavendel
Das sollten Sie über Lavendel wissen
Lavendel ist im Trend und das keineswegs nur als mediterran-sommerliche Deko für die Wohnung. Wahrscheinlich gibt es keine Blüte, die für uns so sehr den Sommer symbolisiert wie die des Lavendels. Wer die blau-violette Pracht sieht und ihren fast betäubenden Duft riecht, fühlt sich automatisch wie Gott in Frankreich. Genau von dort, konkret aus der südfranzösischen Provence, brachten Benediktinermönche einst die beliebte mediterrane Pflanze über die Alpen zu uns mit.
Obwohl Lavendel speziell als wirksame Heilpflanze Tradition hat, kommt er vor allem in Frankreich auch kulinarisch nicht zu kurz: Bei den Franzosen gehört Lavendel fest zum Kräuterrepertoire und ist unverzichtbar in der klassischen französischen Mischung „Herbes de Provence“. Einzig der Echte Lavendel (Lavandula angustifolia beziehungsweise Lavandula vera) schmeckt nicht nur aromatisch, sondern auch schön süßlich.
Herkunft
Bereits die alten Römer hatten Lavendel im Gepäck, wenn sie auf Eroberungszüge gingen. Denn schon damals war bekannt, dass die Pflanze die Nerven beruhigt, den Schlaf fördert und außerdem bei Wunden eine antiseptische Wirkung hat. Bei uns kennt man die vielseitige Heilpflanze erst seit dem 11. Jahrhundert, als Mönche sie aus dem südlichen Frankreich importierten und in ihren Klostergärten anbauten.
Saison
Beste Sammel- und Blütezeit für die ebenso schönen wie heilsamen Blüten von Lavendel ist im Hochsommer, also von Juni bis August.
Geschmack
Mit seinem leicht herb-bitteren Geschmack erinnert Lavendel an Rosmarin und lässt sich wunderbar in sommerlichen Grillgerichten verwenden. Geben Sie einfach einige Blüten mit in die Marinade.
Sorten
Häufiger als der Echte Lavendel wird in der Provence der weniger edle Lavandin angebaut – eine Hybride aus echtem und Speiklavendel. Speiklavendel (Lavandula latifolia) wächst am Halbstrauch und ist breitblättrig. Im Gegensatz zum echten Lavendel ist er nicht winterhart, also eine der Lavendelarten, die auch in kalten europäischen Gebieten wachsen und gedeihen. Eine weitere Form ist wolliger Lavendel (Lavandula Lanata/ Silberblatt) und der sogenannte Schopflavendel, der sich nicht zum Verzehr als Gewürz eignet. Aus allen Lavendelarten können Lavendelkissen, Duftsäckchen oder ätherisches Lavendelöl gemacht werden.
Unsere liebsten Rezepte mit Lavendel
Hier gelangen Sie zu allen Lavendel-Rezepten.
Wie gesund ist eigentlich Lavendel?
Die blau-violett blühende und betörend duftende Pflanze hat auch zu Recht einen hervorragenden Ruf als vielseitiges Heilkraut. Lavendel („Lavendula officinalis“) heißt nicht umsonst auch „Nervenkräutlein“: Als Tee, Bad oder Duftstoff in der Aromalampe wirkt er nachweislich sanft, aber effektiv als leichtes Beruhigungsmittel bei Einschlafstörungen und nervöser Erschöpfung, denn sie helfen bei innerer Unruhe und bekämpfen Einschlafprobleme auf natürliche Weise. Für ruhige Nächte legen Sie ein Lavendelsäckchen neben Ihr Kopfkissen. Für ein wohltuendes Bad geben Sie ein paar Tropfen Lavendelöl ins warme Wasser. Die Inhaltsstoffe Linalool und Linalylacetat lindern Muskelschmerzen und fördern die Regeneration. In der Aromatherapie wird das verdunstende Linalylacetat genutzt.
Verantwortlich dafür sind vor allem die ätherischen Öle, Gerbstoffe und Flavonoide in den Heilpflanzen. Sie helfen außerdem bei nervösen Magen- und Darmbeschwerden, lösen Krämpfe und vertreiben Blähungen. Aus diesem Grund kann Lavendel sehr erleichternd sein für alle, die an Asthma, krampfartigen Unterleibs- oder Kopfschmerzen leiden. Bewährt hat sich das intensiv duftende Lavendelöl darüber hinaus auch bei Herz- und Kreislaufschwäche.
Leiden Sie unter einer Bronchitis, sollten Sie zu dem schönen Kraut greifen. Das enthaltene Speiköl verbessert die Symptome und damit die Lebensqualität. So können Sie bald wieder tief durchatmen.
Häufig kündigt sich eine Erkältung mit lästigen Halsschmerzen an. Bei diesen ersten Anzeichen hilft das hübsche Kraut dank seiner antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkung.
Wenn Sie nach dem Essen von Völlegefühlen geplagt werden und unter Krämpfen oder Übelkeit leiden, sollten Sie sich eine Tasse Lavendeltee aufbrühen, denn die ätherischen Öle beruhigen und sorgen so für ein gutes Bauchgefühl.
Einkaufs- und Küchentipps für Lavendel
Einkauf
Frischen Lavendel können Sie in Blumengeschäften, manchmal auch in mediterranen Lebensmittelläden kaufen. Wichtig ist, dass die Blüten von echtem Lavendel stammen und ungespritzt beziehungsweise zum Verzehr geeignet sind. Fragen Sie im Zweifelsfall also genau nach. Getrocknete Lavendelblüten bekommen Sie im Reformhaus, Bio-Laden oder in sehr gut sortierten Supermärkten.
Kaufen Sie echten Lavendel in Bio-Qualität in einem Gartencenter oder pflanzen Sie ihn auf Ihre Terrasse. Schopf- und Speiklavendel haben eine intensive Würze und eignen sich nicht zum Kochen.
Lagerung
Ob gekauft oder im eigenen Garten gepflückt – frischen Lavendel sollten Sie bald einsetzen oder trocknen. Dazu binden Sie ihn zu kleinen Sträußchen und hängen ihn kopfüber an einem luftigen, warmen Platz auf. Getrockneter Lavendel behält Duft- und Wirkstoffe am besten, wenn Sie ihn in einem fest verschließbaren Gefäß und geschützt vor Licht aufbewahren.
Vorbereitung
Frischen Lavendel können Sie kurz abbrausen, gut trockenschütteln und dann die einzelnen Blüten abstreifen. Getrockneten Lavendel sollten Sie zum Würzen am besten leicht zerreiben und kurz vor Ende der Garzeit an das jeweilige Gericht geben.
Zubereitungstipps für Lavendel
Echter Lavendel eignet sich perfekt für die Küche, vor allem natürlich für Süßes wie Kekse, Kuchen, Puddings, Cremes und Eis. Verleihen Sie Ihrem Dessert eine sommerliche Note, indem Sie getrockneten Lavendel einarbeiten. Streuen Sie ein paar frische Blüten von Lavendel über sommerliche Salate oder Suppen oder würzen Sie damit Gemüse und Lammfleisch. Sparsame Verwendung ist beim Kochen und Backen allerdings ratsam, denn die ätherischen Öle können schnell zu dominant schmecken.
Einen Tee, der beim Einschlafen und gegen Stress hilft, können Sie ganz einfach aus Lavendel zubereiten. Pro Tasse überbrühen Sie einen Teelöffel getrocknete Lavendelblüten mit 200 Milliliter kochendem Wasser und lassen alles 10 Minuten ziehen. Danach sieben Sie alles durch und süßen es bei Bedarf mit Honig. Der Tee wirkt übrigens nicht nur bei Schlafproblemen und allgemeinem „Nervenflattern“, sondern auch gegen Magen- und Darmbeschwerden sowie Unterleibsschmerzen (zum Beispiel während der Regel).
Eine andere und ebenso simple Methode, den köstlichen Duft zu konservieren: Geben Sie einige Lavendelblüten an Öl oder Essig. Beides lässt man ebenfalls ein Weilchen Aroma entwickeln und hat dann etwas besonders Feines für den Salat oder auch zum Abschmecken von Saucen und Suppen. Das stärkste Aroma haben übrigens die Blüten, bevor sie ganz aufblühen – bis jetzt in den September hinein gibt es noch Exemplare, die sich perfekt für eine köstlich erfrischende Limonade eignen. Wer sie trinkt und dabei die Augen schließt, schmeckt die Provence sogar dann, wenn es draußen mal wieder regnet.
Das Rezept ist ganz einfach: Kochen Sie dafür zunächst ½ l Wasser und 1–2 Esslöffel Zucker auf und rühren Sie so lange, bis der Zucker sich komplett gelöst hat. 6 frische Lavendelblüten hineingeben, vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Dann durch ein Sieb in einen Krug gießen. Mit ½ Liter kaltem Wasser und 150 Milliliter frisch gepresstem Limetten- oder Zitronensaft auffüllen. Eventuell nachzuckern und kaltstellen. Wenn die Limonade schön kalt ist, nochmals durchrühren und in Gläser gießen. Eiswürfel und je 1 Lavendelblüte hineingeben und servieren