Kornelkirsche (Hartriegel)
Keine Kirsche, aber trotzdem köstlich: Die Kornelkirsche reift im späten Herbst in Parks und Gärten. Warum sich das Pflücken der auch Hartriegel genannten dunkelroten Früchte unbedingt lohnt? EAT SMARTER verrät es Ihnen!
Inhaltsverzeichnis
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Das sollten Sie über Kornelkirschen wissen
- Herkunft
- Saison
- Geschmack
- Unsere liebsten Kornelkirsche-Rezepte
- Kornelkirsche – Extra-Tipp
- Wie gesund sind eigentlich Kornelkirschen?
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Einkaufs- und Küchentipps für Kornelkirschen
- Lagerung
- Vorbereitung
- Zubereitungstipps für Kornelkirschen
Das sollten Sie über Kornelkirschen wissen
Die Kornelkirsche reift, wenn die Kirschenzeit längst gelaufen ist – allein das deutet schon darauf hin: Um eine besondere Kirschenart handelt es sich nicht. Tatsächlich ähnelt die Kornelkirsche zwar in Farbe und Form der Kirsche; sie ist aber kleiner und gehört botanisch zu den Früchten der Hartriegelgewächse.
Der korrekte botanische Name der Kornelkirsche lautet denn auch Hartriegel, wobei man sie je nach Land und Region auch unter einer ganzen Menge anderer Bezeichnungen kennt: Deutsche Zweitnamen sind Herlitze, Dürlitze, Gelber Hartriegel oder Hornstrauch. In Österreich nennt man die Kornelkirsche auch „Dirndlstrauch“, die Schweizer sagen „Tierlibaum“.
In alten Zeiten nutzte man bis auf die Wurzel sämtliche Teile des Kornelkirschen-Strauchs. Ganz besondere Bedeutung hatte früher sein Holz, das dem Namen entsprechend extrem hart ist und somit praktisch unverwüstlich.
Die im Spätherbst richtig reifen Früchte des Hartriegels, also die Kornelkirschen, sind als Wildobst längst in Vergessenheit geraten. Nur sehr alte Leute auf dem Land wissen noch, wie köstlich diese „Kirschen“ schmecken. Auch in Osteuropa kennen noch manche die Kornelkirsche als leckere Vitaminspenderin in der obstarmen Jahreszeit.
Herkunft
Der Hartriegel bzw. die Kornelkirsche wuchs früher in ganz Europa. Heute gibt es bei uns nur noch wenige wild wachsende Sträucher; die meisten stehen als reine Zierpflanze in Gärten und Parks. In Südeuropa und im Kaukasusgebiet dagegen existieren noch größere natürliche Vorkommen der Kornelkirsche.
Dass die Kornelkirsche schon vor Urzeiten Bedeutung als Nutzpflanze hatte, zeigen die Funde von Forschern, die Kerne von Kornelkirschen z.B. in Tongefäßen aus der Hallstattzeit (etwa 800 bis 450 v. Chr.) entdeckt haben. Bei uns war die Kornelkirsche spätestens im Mittelalter als Obstgewächs bekannt und beliebt. Man weiß außerdem, dass die Griechen der Antike aus dem Holz der Kornelkirsche Waffen wie Lanzen und Wurfspeere anfertigten.
Saison
Ab etwa Ende September bis weit in den November hinein kann man Kornelkirschen ernten. Am besten schmecken sie, wenn sie fast von allein vom Zweig fallen. Kenner empfehlen übrigens, eine Decke oder Plane an den Strauch zu legen und dann einfach leicht zu rütteln.
Geschmack
Reife Kornelkirschen schmecken süßsäuerlich und sehr aromatisch.
Unsere liebsten Kornelkirsche-Rezepte
Hier gelangen Sie zu allen Kornelkirsche-Rezepten.
Kornelkirsche – Extra-Tipp
Es ist gar nicht so leicht, die kleinen Kornelkirschen auf Anhieb zu finden. Ganz Smarte schauen sich darum schon mal im März und April um: Dann nämlich blüht der Hartriegel als einer der allerersten Sträucher. Zu erkennen sind die Blüten außer an ihrem frühen Auftauchen auch an der gelben Farbe und der doldenartigen Form. Hat man Standorte gefunden, braucht man sie sich nur noch zu merken und kann ein gutes halbes Jahr später auf Erntezug gehen.
Wie gesund sind eigentlich Kornelkirschen?
Ähnlich wie andere Wildfrüchte steckt auch die Kornelkirsche voller wertvoller Antioxidantien, die als natürliche Bodyguards unsere Körperzellen vor schädlichen Einflüssen schützen. Besonders reichlich enthalten in Kornelkirschen ist außerdem das Provitamin A. Es wirkt ebenfalls als Zellschutz und blockt die vorzeitige Hautalterung aus.
Auch das Immunsystem profitiert davon, wenn man Kornelkirschen isst, denn sie enthalten zwischen 70 und 130 mg Vitamin C pro 100 g. Schon eine kleine Portion kann also den durchschnittlichen Tagesbedarf eines Erwachsenen decken.
Einkaufs- und Küchentipps für Kornelkirschen
Lagerung
Kornelkirschen am besten möglichst bald nach dem Pflücken essen bzw. zubereiten oder bis ca. 3 Tage im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren.
Vorbereitung
Gründliches Waschen und anschließendes Abtropfen – mehr Arbeit machen Kornelkirschen nicht. Anders als viele andere im Herbst reifende Wildfrüchte kann man Kornelkirschen auch roh essen.
Will man sie allerdings nicht einfach pur vernaschen, muss der Stein raus. Bei sehr reifen Kornelkirschen kein Problem, bei noch etwas festeren Früchten kann das aber mühsam sein. Kornelkirschen also entweder samt Stein verwenden oder ein paar Minuten in wenig Wasser kochen: dann lassen sie sich leicht entsteinen.
Zubereitungstipps für Kornelkirschen
Ob pur oder mit anderen Früchten gemischt – der Klassiker für Kornelkirschen sind natürlich Marmelade und Gelee! Auch Kornelkirschenlikör lässt sich daraus machen, und bis heute kochen Kenner daraus gern Kompott. Man kann aber mit Kornelkirschen auch Desserts, Kuchen und Torten zubereiten. Sogar herzhafte Gerichte vertragen das angenehm säuerliche Aroma der Kornelkirsche, z.B. schmecken sie klasse in Soßen zu Wild oder Geflügel.
(Koe)