AUGUST 2022, UNIVERSITÄT VON MISSOURI, MISSOURI, USA
Schon wenige Tage ungesund zu leben ist fatal für Männer
Von Katrin Lammers
Aktualisiert am 14. Nov. 2024
Dass viel Zucker und wenig Bewegung sich negativ auf die Gesundheit auswirken, wissen inzwischen die meisten. Eine neue Studie stellte nun heraus, welche massiven Unterschiede diese Lifestylefaktoren auf die Geschlechter haben und warum gerade Männer sich Cheat Days besser verkneifen sollten.
Worum ging es bei dieser Studie?
- Es ist bereits bekannt, dass Insulinresistenz sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen im Vergleich zu Männern seltener auftreten. In diesem Kontext untersuchten die Forschenden, was bei den beiden Geschlechtern geschieht, wenn sie die körperliche Aktivität für eine kurze Zeit reduzieren und stattdessen ihren Zuckerkonsum erhöhen.
Wie lautet die zentrale Forschungsfrage?
- Haben Bewegungsmangel und eine zuckerhaltige Ernährung geschlechtsspezifische Konsequenzen?
Wie viele Probanden nahmen teil?
- Für die Studie wurden die Daten von insgesamt 36 jungen, gesunden Männern und Frauen ausgewertet.
Welche Methode wurde angewandt?
- Die Teilnehmenden bewegten sich zehn Tage möglichst wenig. Dafür reduzierten sie ihre körperliche Aktivität von 10.000 auf 5.000 Schritte pro Tag.
- Darüber hinaus erhöhten sie ihre Zuckeraufnahme in Form von Softdrinks. Von diesen tranken sie sechs Dosen pro Tag.
- Im Anschluss wurden verschiedene Bluttests durchgeführt, um den Einfluss des kurzzeitigen, ungesunden Lifestyles auf die Gesundheit festzustellen.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
- Während bei den Teilnehmerinnen keine auffälligen Unterschiede erkannt wurden, verschlechterten sich einige Werte der männlichen Probanden massiv.
- Die Ergebnisse zeigten, dass durch den sitzenden Lebensstil sowie den hohen Zuckerkonsum durch Softdrinks eine verminderte insulinstimulierte Durchblutung der Beine einsetzte. Zudem kam es zum Abfall von Adropin, einem Protein, welches die Sensitivität auf Insulin mitreguliert und ein wichtiger Marker für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.
Wer hat die Studie finanziert und durchgeführt?
- Korrespondierende Autorin ist Camila Manrique-Acevedo vom Dalton Cardiovascular Research Center der Universität von Missouri in den USA.
- Die Mitarbeitenden erklären keine konkurrierenden Interessen.
Wo ist die Original-Studie zu finden?
- Hier gelangen Sie zur Studie.
Begriffe: Was ist/sind eigentlich ...?
Wie bewertet EAT SMARTER diese Studie?
- Schmales Studiendesign: Obwohl die Ergebnisse eindeutig erscheinen, sind weitere Untersuchungen mit einer höheren Anzahl an Teilnehmenden notwendig, um die Erkenntnisse zu bestätigen. Auch die kurze Untersuchungspanne von nur zehn Tagen ist vergleichbar knapp angesetzt. So könnte es etwa sein, dass sich die negativen Auswirkungen bei Frauen erst nach über zehn Tagen zeigen.
- Auffälliger Geschlechterunterschied: Aufgrund der gewonnenen Daten konnte gezeigt werden, dass schon kurze ungesunde Episoden von zehn Tagen einen massiveren negativen Einfluss auf Männer als auf Frauen besitzen.
- Krank durch ungesunden Lifestyle: Die Reduktion von über 10.000 auf unter 5.000 Schritte sowie der Konsum von sechs Dosen zuckergesüßten Getränken am Tag sorgten bei den männlichen Teilnehmern zu einem stärkeren Risiko für eine Insulinresistenz sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Klare Handlungsempfehlung: Ein sitzender Lebensstil sowie eine zuckerreiche Ernährung sind für beide Geschlechter mit zahlreichen negativen Folgen verbunden. Besonders Männer sollten darauf achten, sich in diesen Punkten zurückzuhalten. Durch die Vermeidung dieser können negative Auswirkungen auf den Blutkreislauf, die Blutgefäße und die damit verbundene Herzgesundheit verringert werden. Wie es gelingt, den Zuckerkonsum dauerhaft zu reduzieren, erfahren Sie in unserem Onlinekurs Endlich Zuckerfrei! mit Dr. Matthias Riedl.
Schreiben Sie einen Kommentar