DEZEMBER 2022, UNIVERSITÄT SYDNEY, SYDNEY, AUSTRALIEN
Schon ein kurzer Sprint verlängert das Leben
Von Katrin Lammers
Aktualisiert am 14. Nov. 2024
Dass sich ein sportlicher Lebensstil positiv auf die Gesundheit sowie das allgemeine Wohlergehen auswirkt, haben bereits viele Studien belegt. Forschende haben nun darüber hinaus festgestellt, dass schon kurzzeitige Aktivitäten wie ein Sprint zur Bahn die Gesundheit positiv beeinflussen können.
Worum ging es bei dieser Studie?
- Mithilfe von tragbaren Aktivitätstrackern am Handgelenk wurde gemessen, ob regelmäßige, kurzzeitige körperliche Aktivität mit der Sterblichkeit verbunden ist.
Wie lautet die zentrale Forschungsfrage?
- Können schon kleine Aktivitätserhöhungen das Leben verlängern?
Wie viele Probanden nahmen teil?
- Für die Studie wurden die Daten von 25.241 Männern und Frauen im Durchschnittsalter von 62 Jahren ausgewertet.
Welche Methode wurde angewandt?
- Die Teilnehmenden waren alle seit 2006 in der britischen Bio-Datenbank gelistet, wo ihre Gesundheitsdaten gesammelt wurden.
- Mit einbezogen wurden Personen, die keine Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme oder Krebs hatten.
- Alle Teilnehmenden waren nicht sportlich aktiv. Sie hatten keine Bewegung in der Freizeit und gaben an, nicht mehr als einen Spaziergang wöchentlich zu absolvieren.
- Sie mussten einmalig eine Woche lang einen Aktivitätstracker am Handgelenk tragen. So konnten die Forschenden analysieren, wie aktiv sie im Alltag waren.
- Anschließend wurde in den folgenden Jahren beobachtet, wie sich die Gesundheit der Teilnehmenden entwickelte. Hierbei wurde ein Zusammenhang zwischen den täglichen Aktivitätsausbrüchen und dem Risiko von Folgeerkrankungen festgestellt. Als Aktivitätsausbruch wurde eine kräftige kurzzeitige körperliche Aktivität im Alltag, die oft nur ein bis zwei Minuten dauert, bezeichnet.
- Folgend wurde ein Zusammenhang zwischen den täglichen Aktivitätsausbrüchen sowie dem Risiko für eine Krebserkrankung, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung sowie den Tod hergestellt.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
- Ältere untrainierte Personen, die bis zu drei Aktivitätsausbrüche pro Tag hatten, konnten ein frühzeitiges Sterberisiko um bis zu 40 Prozent senken.
- Ebenso sank das Risiko für eine Krebserkrankung um etwa 40 Prozent, verglichen mit denjenigen, die keine Aktivitätsausbrüche hatten. Auch die Gefahr, Herz-Kreislauf-Probleme zu entwickeln, verringerte sich um knapp 50 Prozent.
Wer hat die Studie finanziert und durchgeführt?
- Korrespondierender Autor ist Emmanuel Stamatakis von der Fakultät für Medizin und Gesundheit, Universität Sydney in Australien.
- Die Mitarbeitenden erklären keine konkurrierenden Interessen.
Wo ist die Original-Studie zu finden?
- Hier gelangen Sie zur Studie.
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Wie bewertet EAT SMARTER diese Studie?
- Genaues Reporting: Dank der tragbaren Geräte können die Bewegungsmuster genau erfasst werden. Dies hat etwa den Vorteil, dass speziell kleinere Aktivitätsausbrüche wie zur Bahn zu rennen bei einem schriftlichen Protokoll in der Regel schnell vergessen und somit nicht erfasst werden würden.
- Detaillierte Betrachtung: Neben den Daten zur Bewegung allein wurden auch körperliche Werte wie eine veränderte Herzfrequenz während der Untersuchungen widergespiegelt und mit bewertet.
- Nur Momentaufnahme: Zwar wurden die Teilnehmenden über die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit von 6,9 Jahren begleitet, doch die Aktivitätstracker wurden nur für eine Woche getragen. Daher ist beispielsweise möglich, dass die Aktivität während dieser Phase bewusst oder unbewusst erhöht wurde.
- Schon kurze Etappen sinnvoll: Die Studie stellte heraus, dass schon kleine Aktivitätsausbrüche die Gesundheit fördern sowie Krankheiten vorbeugen können, indem zum Beispiel der Kreislauf gepusht wird.
- Noch bessere Effekte mit mehr Sport: Bereits kleine Bewegungseinheiten haben eine positive Wirkung auf das allgemeine Wohlbefinden. Doch wer dauerhaft fit und vital bleiben sowie ein längeres Leben führen möchte, sollte regelmäßig Kardio- wie auch Muskeltraining betreiben.
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