JULI 2022, ROTMAN RESEARCH INSTITUTE, TORONTO, CANADA

Achtung! Diese Gewohnheiten lösen Demenz aus

Von Katrin Lammers
Aktualisiert am 20. Sep. 2022

Immer mehr Menschen in Deutschland erkranken an Demenz. Forschende haben nun festgestellt, dass das Auftreten dieser Krankheit, welche sich etwa durch einen Rückgang der kognitiven Fähigkeiten auszeichnet, insbesondere durch eine Kombination von Risikofaktoren erhöht werden kann – und das schon in jungen Jahren.

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Worum ging es bei dieser Studie?

  • In dieser Studie wurde überprüft, ob es zu einem erhöhten Demenzrisiko kommt, wenn mehrere ungünstige Lebensstilfaktoren gleichzeitig vorliegen.
  • Um dies über die gesamte Altersspanne hinweg zu untersuchen, wurden auch junge Menschen (Personen ab 18 Jahren) integriert, was in den meisten vergangenen Studien nicht geschah.
  • Dabei wurden die Auswirkungen mehrerer Faktoren auf umfassendere Weise fokussiert.

Wie lauten die zentralen Forschungsfragen?

  • Können mehrere unvorteilhafte Lebensstilfaktoren die kognitiven Fähigkeiten stärker beeinflussen als einzelne?
  • Kann eine Modifikation dieser das Demenzrisiko verringern?

Wie viele Probanden nahmen teil?

  • Für die Studie wurden die Daten von 22.117 Männern und Frauen im Alter von 18 bis 89 Jahren ausgewertet. 

Welche Methode wurde angewandt?

  • Die Probanden wurden stichprobenartig ausgewählt.
  • Mittels eines Online-Fragebogens wurden die Zusammenhänge zwischen einer Reihe von veränderbaren Risikofaktoren für Demenz (niedrige Bildung, Bluthochdruck, Hörverlust, traumatische Hirnverletzung, Alkohol- oder Drogenmissbrauch, Diabetes, Rauchen sowie Depression) und der kognitiven Fähigkeiten untersucht.
  • Dafür mussten die Probanden einen Fragebogen beantworten und vier kognitive Aufgaben lösen.

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Was sind die wichtigsten Ergebnisse?

  • Die genannten Risikofaktoren wirken sich nicht nur negativ auf die kognitive Leistungsfähigkeit bei älteren Menschen aus, sondern zeigen sich in allen Altersgruppen. 
  • Die Ergebnisse verdeutlichen, dass jeder zusätzliche Risikofaktor mit einer geringeren kognitiven Leistung (entspricht drei Jahren Alterung) verbunden war. Wobei der Zusammenhang mit zunehmendem Alter größer wurde. 
  • So wiesen beispielsweise ältere Personen (66-89 Jahre) insgesamt mehr Risikofaktoren auf als Erwachsene mittleren Alters (45-65 Jahre) und jüngere Erwachsene (18-44 Jahre). 
  • Personen ohne Risikofaktoren im Alter von 40 bis 70 Jahren zeigten ähnliche kognitive Leistungen wie 10 oder 20 Jahre jüngere Personen mit vielen Risikofaktoren.

Wer hat die Studie finanziert und durchgeführt?

  • Korrespondierende Autorin ist Nicole D. Anderson PhD vom Rotman Research Institute, Baycrest Health Sciences, Toronto, Canada. 
  • Die Mitarbeitenden erklären keine konkurrierenden Interessen.

Wo ist die Original-Studie zu finden?

Hier gelangen Sie zur Studie.


Begriffe: Was ist/sind eigentlich ...?


Wie bewertet EAT SMARTER diese Studie? 

  • Langfristige Betrachtung: Anders als in vorherigen Studien wurde das gesamte Erwachsenenalter betrachtet, wodurch die unterschiedlichen Einflüsse genau beobachtet werden konnten. Dabei zeigte sich, dass die genannten Risikofaktoren für Demenz die Altersunterschiede in Bezug auf die kognitive Leistungsfähigkeit erhöhten. Dieser Effekt verstärkte sich über die Lebensspanne.
  • Umfassender Blick auf die Lebensstilfaktoren: In dieser Studie wurde nicht nur ein Risikofaktor betrachtet, sondern insgesamt beobachtet, wie sich unvorteilhafte Aspekte wie niedrige Bildung, Bluthochdruck, Hörverlust, traumatische Hirnverletzung, Alkohol- oder Drogenmissbrauch, Diabetes, Rauchen und Depression in der Gesamtheit zeigten.
  • Klare Auswirkungen mehrerer negativer Faktoren: Jeder zusätzliche Risikofaktor entsprach einer Alterung von drei Jahren. Dementsprechend waren drei dieser Verhaltensweisen mit einem Rückgang der kognitiven Funktion mit einer Alterung um neun Jahre vergleichbar. 
  • Ergebnisse geben Anlass zum Handeln: Die kognitive Leistung von Personen im mittleren Alter ohne Risikofaktoren war mit der von Jüngeren mit vielen ungesunden Verhaltensweisen vergleichbar. Dementsprechend ist es sinnvoll, dass veränderbare Risikofaktoren wie Rauchen oder Alkoholkonsum vermieden werden, um die Wahrscheinlichkeit einer späteren Demenz zu verringern und insgesamt vitaler und gesünder zu leben.
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