März 2022, IOWA STATE UNIVERSITY, USA

Warum Sport bei Depressionen Wunder bewirkt

Von Katrin Lammers
Aktualisiert am 11. Nov. 2024

An Depression erkrankten Personen fällt es oft schwer, Hürden wie das Aufraffen zum Fitness zu überwinden. Neueste Ergebnisse zeigen jedoch, dass schon eine halbe Stunde Sport am Tag helfen kann, Depressionen zu lindern – speziell als Bestandteil einer Therapie.

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Worum ging es bei dieser Studie?

  • Die Studie untersuchte, wie Fitness, also eine tägliche Trainingseinheit, die primären Symptome einer Depression beeinflusst. 

Wie lautet die zentrale Forschungsfrage?

  • Kann Bewegung die Symptome einer Depression reduzieren?

Wie viele Probanden nahmen teil?

  • An der Studie nahmen 30 Erwachsene teil, die unter schweren depressiven Episoden litten. Mit 21 Frauen waren die Untersuchten vorwiegend weiblich.

Welche Methode wurde angewandt?

  • Es handelte sich um eine randomisierte Crossover-Studie. 
  • Die Teilnehmenden füllten unmittelbar vor, zur Hälfte und nach einer 30-minütigen Einheit Fragebögen aus. Diese umfassten Standardfragen und -skalen zur Messung von Depressionssymptomen sowie mehrere kognitive Aufgaben.
  • Die erwähnten Einheiten umfassten in der einen Gruppe Radfahren mit moderater Intensität oder in der anderen Gruppe durften die Teilnehmenden entspannen und sitzen
  • 25, 50 und 75 Minuten nach der jeweiligen Einheit wurden die Fragebögen erneut ausgefüllt. 
  • Diejenigen, die beim ersten Laborbesuch Fahrrad fuhren, wiederholten den Durchgang in der folgenden Woche erneut, aber saßen dieses Mal 30 Minuten und umgekehrt. Dementsprechend durchliefen beide Gruppen die unterschiedlichen Einheiten.

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Was sind die wichtigsten Ergebnisse?

  • Moderates Training kann depressive Verstimmung und Anhedonie reduzieren (Anhedonie beschreibt den Fähigkeitsverlust, Freude zu empfinden, in Situationen, die früher Freude bereitet haben). 
  • Während des Trainings auf dem Fahrrad verbesserte sich der depressive Stimmungszustand der Teilnehmenden. Dies ging über die 30 Minuten Trainingszeit hinaus und zeigte sich auch noch bei der letzten Befragung nach 75 Minuten. 
  • Die Verbesserung der Anhedonie begann 75 Minuten nach dem Training abzufallen, war aber stets besser als in der Ruhegruppe.

Wer hat die Studie finanziert und durchgeführt?

  • Hauptautor ist Jacob Meyer, Professor für Kinesiologie an der Iowa State University. Die Mitarbeitenden erklären keine konkurrierenden Interessen.

Wo ist die Original-Studie zu finden?

  • Hier gelangen Sie zur Studie.
     

Begriffe: Was ist/sind eigentlich...?


Wie bewertet EAT SMARTER diese Studie?

  • Gute Grundvoraussetzungen: Aufgrund der verbesserten Situation innerhalb von 75 Minuten nach dem Training scheint es für Erkrankte sinnvoll zu sein, schwierige Aufgaben in diesem Zeitfenster zu bearbeiten. 
  • Innovative Therapiebedingungen: Besonders zu empfehlen ist daher auch, diesen Effekt in Kombination mit einer Psychotherapie zu nutzen, um die Symptome einer Depression wirkungsvoll zu behandeln.
  • Effektive Methode: Da die Verbesserungen auch nach 75 Minuten noch zu erkennen waren, vermuten die Forschenden, dass die akute Wirkung sogar noch länger anhalten könnte. 
  • Kleines Studiendesign: Zwar war die Stichprobengröße mit 30 Personen eher gering, zeigt aber dennoch ein hoffnungsvolles Ergebnis. Die anhaltenden psychologischen Wirkungen nach 75 Minuten weisen auf einen potenziell längeren Effekt hin, als hier gemessen wurde. Daher führten Jacob Meyer et al. eine Pilotstudie durch, in der die Untersuchungen spezifiziert wurden. Hier wurde etwa untersucht, ob die Wirkung einer Therapie durch Bewegung unterstützt werden kann. Die Pilotstudie finden Sie hier.
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