November 2009, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke
Diabetes durch zu viel Kohlenhydrate und Fett?
Von Merle Schulz
Aktualisiert am 06. Nov. 2024
Hat eine fett- und kohlenhydratreiche Ernährung negative Auswirkungen auf die Gesundheit? Laut des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke lautet das Urteil: Ja, insbesondere in Zusammenhang mit einem erhöhten Diabetesrisiko.
Worum ging es bei dieser Studie?
- Eine fettreiche Ernährung begünstigt das Entstehen von Diabetes, so viel ist klar. Nun zeigt ein Forscherteam um Hadi Al-Hasani vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE), dass auch die Kohlenhydrate ihren Teil zum Risiko beitragen.
- Bereits vor einigen Jahren wurden am DIfE Studien mit Mäusen durchgeführt, die die Erkenntnis brachten, dass eine kohlenhydratfreie Ernährung dicke Mäuse vor Diabetes schützt. Es wurde nun herausgefunden, dass eine fettreiche Ernährung in Kombination mit Kohlenhydraten den oxidativen Stress in Zellen erhöht, dadurch altern diese schneller und sterben früher.
- Die neuen Daten helfen dabei, den molekularen Zusammenhang zwischen der Ernährung und Diabetes zu verstehen.
Wie lautet die zentrale Forschungsfrage?
- Begünstigt eine fettreiche Ernährung in Kombination mit Kohlenhydraten die Entstehung von Typ-2-Diabetes?
Wie viele Probanden nahmen teil?
- Die Studie wurde an Mäusen durchgeführt. Das Forscherteam arbeitete mit einem zu Übergewicht neigenden Mausstamm.
- Diese Population wurde ich zwei Gruppen eingeteilt, die mit unterschiedlichen Diäten gefüttert wurden.
Welche Methode wurde angewandt?
- Es handelt sich um eine Beobachtungsstudie am Tiermodell Maus.
- Die eine Hälfte des Mausstammes erhielt über einen Zeitraum von 17 Wochen ein fettreiches Futter mit Kohlenhydraten. Die andere Hälfte erhielt ein fettreiches Futter ohne Kohlenhydrate. Die Tiere durften so viel Futter fressen, wie sie wollten.
- Zwischenzeitig wurde der Blutzucker der Nager gemessen.
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Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
- Nach 17 Wochen waren beide Mäusegruppen zu gleichen Anteilen übergewichtig, doch der Gesundheitsstatus unterschied sich deutlich. Bereits nach acht Wochen wurden erhöhte Blutzuckerwerte bei der Hälfte, die Kohlenhydrate und Fett fraß, festgestellt. Das ist ein Anzeichen für einen beginnenden Diabetes. Zwei Drittel der Mäuse erkrankte anschließend tatsächlich.
- Die Wissenschaftler machen für dieses Phänomen eine bestimmte Gruppe von Genen verantwortlich, die bei Zuführung von Kohlenhydraten den sogenannten oxidativen Stress auslösen, der die Zellen schneller altern lässt. Kohlenhydrate schädigen so auch die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse, was wiederum zu Diabetes führt.
- Die Ergebnisse können nicht in direkte Ernährungsempfehlungen für den Menschen umgewandelt werden, da eine kohlenhydratfreie und fettreiche Diät von Nachteil und nicht umsetzbar ist. Es sollte aber ein größerer Fokus auf die Kohlenhydrate gelegt werden. Vor allem Menschen mit einem erhöhtes Diabetesrisiko sollten auf Lebensmittel zurückgreifen, die den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen lassen. Zum Beispiel könnte Weißbrot durch Vollkornbrot auf dem Speiseplan ersetzt werden.
Wer hat die Studie finanziert und durchgeführt?
- Die Studie wurde von einem Forscherteam um Hadi Al-Hasani vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) durchgeführt.
Wo ist die Original-Studie zu finden?
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Hier gelangen Sie zur Studie.
Begriffe: Was ist/sind eigentlich...?
Wie bewertet EAT SMARTER diese Studie?
- Interessante Ergebnisse: Da die Gene der Maus unseren Genen sehr ähnlich sind, können die Ergebnisse möglicherweise gut auf den Menschen übertragen werden. Die Forschung muss hier weitergehen.
- Kompetente Forschungseinrichtung: Das Ziel des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung ist es, neue Strategien zur Prävention und Therapie für ernährungsbedingte Krankheiten zu entwickeln. Aus diesem Grund hat die Studie eine deutliche Relevanvz für die Gesellschaft.
- Ernährungsempfehlung für uns alle: Um den Blutzuckerspiegel langsamer ansteigen zu lassen und der eigenen Gesundheit Gutes zu tun, ist es für jeden sinnvoll, Weißmehlprodukte langfristig gegen Vollkornprodukte auszutauschen.
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