Neue Studie: Übergewicht durch Störung im Gehirn?
In unserer Studienschau stellen wir Ihnen interessante Fakten zum Thema Ernährung, Gesundheit, Abnehmen oder Fitness vor. Heute informieren wir Sie über eine aktuelle Übergewicht-Studie, die interessante Ergebnisse bezüglich genetischer Ursachen von Übergewicht erforscht hat.
Studie zur Gesundheit
Süße und herzhafte Verlockungen lauern an jeder Ecke. Ob am Bahnhof, in der Innenstadt oder im Kino: Lecker-duftende Snacks sind zu fast jeder Tages- und Nachtzeit verfügbar. Diese Versuchungen sind vor allem für übergewichtige Menschen eine echte Herausforderung. Ein fehlendes Sättigungsgefühl erschwert hierbei eine Diät sowie eine bewusste Nahrungsaufnahme und bringt vermutlich viele Patienten zur Verzweiflung.
Erstaunliche Ergebnisse
Neueste Ergebnisse im Rahmen einer Übergewicht-Studie zeigen, dass Übergewicht eine genetische Ursache hat, welche das Gefühl der Sättigung unterdrückt: Die Energiegewinnung aus Glukose im Gehirn ist dadurch stark reduziert.
Dieses Resultat konnten Forscher der Universität zu Lübeck mittels einer Verabreichung von Glukose bei 30 über- und normalgewichtigen Frauen und Männern feststellen. Bei normalgewichtigen Probanden konnte ein sofortiger Anstieg des Hirn-Energiegehalts verzeichnet werden, während bei den übergewichtigen Teilnehmern keine Änderung festgestellt wurde.
Das Resultat ist eindeutig: Bei Menschen mit Übergewicht ist die Energiegewinnung im Gehirn gestört. Wenn Menschen mit Gewichtsproblemen also nicht richtig satt werden und dauerhaftes Verlangen nach leckeren Köstlichkeiten verspüren, so ist die Ursache von genetischer Natur (1).
Ähnlichkeiten zu psychischen Erkrankungen erwiesen
Ebenso konnten die Forscher bei der Durchführung der Übergewicht-Studie Ähnlichkeiten zu psychischen Erkrankungen feststellen, bei denen gleichermaßen ein niedriger Hirn-Energiegehalt kennzeichnend ist.
Psychologen empfehlen aus diesem Grund eine Verhaltenstherapie, um die Wahrnehmung des Sättigungsgefühls zu verbessern und die Nahrungsaufnahme zu reduzieren.
Weltweit sind rund 650 Millionen Menschen von Adipositas betroffen. Aufgrund der aktuellen Datenlage sind Diäten, Sportprogramme & Co. nicht langfristig effektiv und führen oftmals zum allseits bekannten Jo-Jo-Effekt. Eine intensive Auseinandersetzung hinsichtlich des individuellen Nahrungsverhaltens ist daher unabdingbar (2).