Wissenschaftlich geprüft

Vitamin-D-Mangel: Symptome und Behandlung

Von Jessica Bolewski und Beeke Hedder
Aktualisiert am 07. Mär. 2024
Vitamin D

Unter den vielen Vitaminen nimmt Vitamin D ganz klar eine Sonderstellung ein, denn ein Vitamin-D-Mangel kann verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Welche das sind und wie Sie einen Mangel vermeiden können, erfahren Sie hier.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Vitamin D – der Sonnenanbeter
  2. Risikogruppen für einen Vitamin-D-Mangel
  3. Mögliche Symptome eines Vitamin-D-Mangels:
  4. Vitamin-D-Gehalt bestimmen
  5. So wirken Sie einem Vitamin-D-Mangel entgegen
  6. Vitamin-D-Mangel: Die Symptome im schnellen Video
  7. Kann Vitamin D vor dem Corona-Virus schützen?
  8. Wissen zum Mitnehmen

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Vitamin D – der Sonnenanbeter

Viele Menschen zieht es bei gutem Wetter hinaus in die Sonne. Das macht nicht nur eine prima Laune, sondern hilft dem Körper dabei, sich mit Vitamin D zu versorgen.

Das Besondere an diesem Vitamin ist, dass es bei ausreichender Sonnenbestrahlung in der Haut vom Menschen selbst gebildet werden kann. Daher ist es im eigentlichen Sinne gar kein Vitamin, wird im allgemeinen Sprachgebrauch aber weiterhin als solches bezeichnet.

In der Darmschleimhaut und der Leber des menschlichen Körpers wird eine Vorstufe von Vitamin D3 aus Cholesterin hergestellt und anschließend in die Haut transportiert. Mithilfe der UV-Strahlung der Sonne kommt es dann zu einer Spaltung und der Entstehung des Prävitamins D3, aus dem unter Wärmeeinfluss das aktive Vitamin D3 entsteht.

Faktoren wie die Dauer der Sonnenbestrahlung sowie die Fläche der beschienenen Hautareale sind bei der Bildung des Vitamins entscheidend – ebenso wie die Hautfarbe des Menschen.

So bilden Personen mit dunkler Hautfarbe bei gleicher Sonneneinstrahlung weniger Vitamin D als Menschen mit heller Haut. Bevölkerungsgruppen, die in Äquatornähe leben, leiden seltener an einem Vitamin-D-Mangel, da sie dank der häufigen Sonnenbestrahlung optimal mit Vitamin D versorgt werden (1).

Merke!
Mithilfe von Sonnenbestrahlung kann Vitamin D in der Haut des Menschen selbst gebildet werden. Hierfür sind die Dauer sowie die Fläche der beschienenen Hautareale von Bedeutung.

Risikogruppen für einen Vitamin-D-Mangel

Es gibt Risikogruppen, die häufiger von einem Vitamin-D-Mangel betroffen sind, als andere Menschen. Hierzu zählen:

  • Ältere
  • Dunkelhäutige
  • Menschen, die sich lange in geschlossenen Räumen aufhalten (z. B. Bürotätigkeiten)
  • Veganer
  • Bewohner der nördlichen Breiten bzw. Regionen mit wenig Sonnenlicht
  • Betroffene von Malabsorptionssyndromen (einer mangelhaften Nährstoffaufnahme) wie Zöliakie, Morbus Crohn, zystisches Fieber, chronische Leber- oder Nierenschäden (2)

Mögliche Symptome eines Vitamin-D-Mangels:

1. Erhöhte Infekthäufigkeit

Vitamin D hat eine schützende Wirkung gegen Infektionen. Bei einem Vitamin-D-Mangel leiden betroffene Personen häufiger an Erkältungen, Grippe oder anderen viralen oder bakteriellen Erkrankungen.

Krankheitsbilder wie beispielsweise Tuberkulose, Schuppenflechte oder Morbus Crohn sollen, aktuellen Studien zufolge, mithilfe einer ausreichenden Versorgung des Vitamins positiv beeinflusst werden (3).

Merke!
Vitamin D wirkt schützend gegen Infektionen. Bei einem Mangel erkranken Betroffene häufig an Erkältungen, Grippe oder anderen Infekten.

2. Osteomalazie/Rachitis

Für die Knochengesundheit spielt Vitamin D eine wichtige Rolle. Ist das Längenwachstum der Knochen noch nicht abgeschlossen, wie es im Kindesalter der Fall ist, kann ein Vitamin-D-Mangel zu einer Rachitis führen. Dieser schweren Mineralisierungsstörung des Skeletts liegt unter anderem ein Problem im Calcium- und Phosphatstoffwechsel zugrunde.

Ein weiches und leicht deformierbares Knochensystem, vor allem in den Extremitäten, dem Brustkorb sowie dem Beckenbodenknochen, ist dann die Folge – auch Osteomalazie genannt.

Bei Erwachsenen sind die Auswirkungen eines Vitamin-D-Mangels auf das Skelett jedoch nicht mehr so gravierend, da das Längenwachstum bereits abgeschlossen ist. Dennoch können Schmerzen des gesamten Skeletts, besonders aber im unteren Rücken, ein Hinweis auf einen Vitamin-D-Mangel sein (5, 6).

Merke!
Ein Vitamin-D-Mangel kann zu einer Mineralisierungsstörung des Skeletts und somit zu einem deformierbaren Knochensystem führen. Im Kindesalter spricht man dann von einer Rachitis, bei Erwachsenen von einer Osteomalazie.

3. Störungen der Calciumhomöostase & des Phosphatstoffwechsels

Im Knochen herrscht eine Homöostase (ein Gleichgewicht) zwischen der Demineralisation, also der Freisetzung von Calcium und Phosphat, und der Mineralisation. Vitamin D übernimmt eine wichtige Funktion in der Calciumhomöostase und ist für die Demineralisation zuständig.

Ein Vitamin-D-Mangel kann zu Störungen der Calciumhomöostase sowie des Phosphatstoffwechsels führen, wodurch der Stoffwechsel des Knochens sowie sein Aufbau negativ beeinflusst werden. Ein erhöhtes Risiko für Frakturen und Knochenschwund können die Folge sein (4).

Merke!
Zu Störungen im Stoffwechsel der Knochen kann es durch einen Vitamin-D-Mangel kommen, wodurch der Knochenaufbau negativ beeinflusst wird.

4. Osteoporose

Ein Vitamin-D-Mangel trägt zur Entstehung der Osteoporose im Alter bei. Im Unterschied zur Osteomalazie bilden sich hierbei die Knochenmasse sowie die Knochenstruktur zurück.

Die Folgen sind dann ein erhöhtes Frakturrisiko – vor allem im Bereich der Wirbelkörper und des Oberschenkelhalses. Vitamin D und Calcium sind die wichtigsten Bausteine für eine gesunde Knochenintegrität, weshalb auf eine ausreichende Zufuhr geachtet werden sollte (5).

Merke!
Neben Calcium ist Vitamin D ein wichtiger Baustein für die Knochengesundheit. Ein Defizit trägt zur Entstehung einer Osteoporose im Alter bei, bei der sich die Knochenmasse sowie die -struktur zurückbilden.

5. Depressionen

In den Wintermonaten, wenn sich die Sonne nicht so häufig blicken lässt, verfallen viele in eine depressive Stimmung – ein mögliches Anzeichen für einen Vitamin-D-Mangel.

Doch dem kann entgegengewirkt werden: Eine Studie beweist nun, dass die Supplementierung mit Vitamin D in der kalten Jahreszeit die Symptome der Depression reduzieren kann (6).

Auch ein Spaziergang bei Sonnenschein kann in den Herbst- und Wintermonaten dabei helfen, Vitamin D in der Haut zu bilden und die Stimmung aufzuhellen. Hierfür müssen die Sonnenstrahlen die blanke Haut treffen – Gesicht und Arme eignen sich hierfür am besten.

Merke!
Studien zeigen, dass sich die Symptome einer Depression in den Wintermonaten reduzieren, wenn der Betroffene ausreichend mit Vitamin D versorgt ist.

Vitamin-D-Gehalt bestimmen

Bei dem Verdacht eines Vitamin-D-Mangels sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann den Gehalt des Vitamins im Blut bestimmen und eine genaue Diagnose zu einem möglichen Mangel und dessen Ursachen stellen.

Von der Einnahme von Vitamin-D-Präparaten ohne die Rücksprache eines Arztes sollte unbedingt abgesehen werden, da eine Überversorgung des Nährstoffs zu einem Hypercalcämie-Syndrom führen kann.

Mögliche Symptome hierfür sind Erbrechen, Übelkeit, Durst, erhöhte Urinausscheidung sowie eine geringere Muskelkraft. Bei einem fortgeschrittenen Stadium kann es außerdem zu Nierensteinen und Niereninsuffizienz bis hin zum Tod kommen (7).

Merke!
Wird ein Vitamin-D-Mangel vermutet, sollte dies unbedingt mit dem Hausarzt besprochen werden, der dann eine genaue Diagnose stellt.

So wirken Sie einem Vitamin-D-Mangel entgegen

Durch die Ernährung

Für eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D spielt die Ernährung eine eher untergeordnete Rolle. Jedoch kann sie den Körper bei der Bildung des Nährstoffs unterstützen.

Rund 80 Prozent der zugeführten Vitamin-D-reichen Nahrung wird tatsächlich vom Körper aufgenommen. Zu den geeigneten Lebensmitteln gehören:

Lebensmittel

Vitamin-D-Gehalt in Mikrogramm pro 100 g

Hering 25,0
Lachs 16,0
Hühnereigelb 5,6
Makrele 4,0
Hühnerei, gesamt 2,9
Pfifferlinge 2,1
Champignons 1,9
Hühnerleber 1,3

Merke!
Die Bedarfsdeckung mit Vitamin D durch die Ernährung spielt nur eine untergeordnete Rolle. Die Nahrung kann jedoch unterstützend wirken und dabei helfen, den empfohlenen Wert zu erreichen.

Durch die UV-Strahlung

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt in ihren Referenzwerten für die Nährstoffzufuhr eine Aufnahme von 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag für Kinder und Erwachsene bei einer gestörten Bildung in der Haut. 

Durch die Nahrung allein kann dieser Wert jedoch nicht erreicht werden, sodass eine Supplementierung mit Vitamin-D-Präparaten empfohlen wird (8).

Eine häufige Sonnenbestrahlung kann die Einnahme eines Präparats jedoch überflüssig machen. Ein etwa zehn bis 30-minütiger Aufenthalt in der Sonne reicht schon aus, wenn die Strahlen dabei das Gesicht und die nackten Arme treffen.

Eine Überdosierung durch die Sonne ist nicht möglich, da die Synthese automatisch eingestellt wird, sobald der Bedarf gedeckt ist.

Merke!
Ein Aufenthalt von zehn bis 30 Minuten in der Sonne wird empfohlen, um den Vitamin-D-Bedarf zu decken. Dabei muss die UV-Strahlung die nackte Haut treffen – Arme und Gesicht genügen.

Vitamin-D-Mangel: Die Symptome im schnellen Video:

Vitamin-D-Mangel

Kann Vitamin D vor dem Corona-Virus schützen?

Ein Vitamin-D-Mangel kann negative Folgen für die Gesundheit haben – so kann es zur Entkalkung der Knochen und bei Kindern zu Störungen des Knochenwachstums kommen. Auch das Auftreten einer verminderten Muskelkraft und einer erhöhten Anfälligkeit für Infekte sind möglich (9).

Ob eine gute Versorgung mit Vitamin D vor dem Coronavirus schützt, kann aber nicht gesagt werden. Da das Virus SARS-CoV-2 neuartig ist, gibt es noch keine Studien, die einen Zusammenhang zwischen einer guten Vitamin-D-Versorgung und dem Schutz vor einer Erkrankung ausgelöst durch das Coronavirus darstellen.

In epidemiologischen Studien zeigen sich erste Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Vitamin-D-Status und dem Auftreten akuter Atemwegsinfekte. Dennoch können diese Ergebnisse keinen Aufschluss über die Wirksamkeit speziell bei einer Infektion durch das Coronavirus geben (10).

Um sich trotzdem vor einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus zu wappnen, ist insgesamt eine gute Nährstoffversorgung und eine gute körperliche Verfassung wichtig. Die können Sie vor allem durch eine ausgewogene, vielseitige und gesunde Ernährung sowie mit ausreichender Bewegung vor allem an der frischen Luft erreichen.

Merke!
Bisher belegen keine Studien, dass Vitamin D vor COVID-19 schützen kann. Insgesamt ist ein gestärktes Immunsystem sehr wichtig.

Wissen zum Mitnehmen

Mithilfe von Sonnenbestrahlung kann Vitamin D in der Haut des Menschen selbst gebildet werden. Bei einem Vitamin-D-Mangel erkranken Betroffene häufig an Erkältungen, Grippe oder anderen Infekten sowie an Osteoporose, Osteomalazie/Rachitis oder Depressionen.

Wird ein Defizit vermutet, sollte dies unbedingt mit dem Hausarzt besprochen werden, der dann eine genaue Diagnose stellt. Um den Vitamin-D-Bedarf zu decken, wird zu einem Aufenthalt von zehn bis 30 Minuten in der Sonne geraten. Dabei muss die UV-Strahlung die nackte Haut treffen, wobei Arme und Gesicht genügen.

Wissenschaftlich geprüft von unseren EAT SMARTER Experten
 
Muss es zusammen mit Vitamin k eingenommen werden??
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Liebe:r NMJ, derzeit "kann keine verlässliche Empfehlung zu einer kombinierten Einnahme von Vitamin D und Vitamin K getroffen werden. Die Behauptung, dass sich die kombinierte Einnahme der beiden Vitamine besser auf die Knochengesundheit auswirken könnte als Vitamin D allein, ist wissenschaftlich nicht belegt". Lesen Sie dazu auch hier gerne mehr bei der Verbraucherzentrale: https://www.verbraucherzentrale.de/faq/projekt-klartext-nem/kombination-vitamin-d-und-vitamin-k2-39144. Viele Grüße von EAT SMARTER
 
Was meist nie beachtet wird, ist, dass man Vit D nur in den Monaten von April bis September über die Sonne aufnehmen kann. Nur dann steht die Sonne im ausreichenden Winkel, um zu wirken. Im Herbst /Winter steht sie zu tief. Außerdem sollte man dann auch ohne Sonnennschutzmittel in der Sonne sein, weil man sonst kein Vit. D aufnehmen kann. Zusätzlich muss man K2 und Magnesium einnehmen, die als Co.Faktoren gelten. Das wird auch von keinem Arzt gesagt, außer er/sie kennen sich mit Vit.D aus, was die meisten Ärzte nicht können.
 
Eine weitere Risikogruppe für Vitamin-D-Mangel sind Diabetiker.
 
Möchte mitteilen: Habe seit Jahren unter schweren Depressionen zu leiden, nach einem Entschluss alle Medikamente hierfür langsam abzusetzen, mein Vitamin D Haushhalt wurde geprüft , meine Ernährung habe ich vollkommen umgestellt, vor allem, halte ich mich viel im Freien, bei Bewegung und Sonneneinwirkung auf. Das Wichtigste aber ist, mein Leben so zu gestalten, dass Stress und zuviel Sorge für Andere mich depressiv machten.Mein Rat für Andere wäre: geht achtsam mit Euch selbst um und lasst Euch durch die vielen Medikamente nicht zerstören. Geht sorgsam mit Euch selbst um, auch kleine Freuden, Spass und glückliche Momente helfen mehr wie die vielen Medikamente. Meine Depressionen sind weitgehends überwunden und ich fange wieder an zu leben. Immer wenn depressive Momente kommen, tue ich mir etwas Gutes und mir geht es wieder besser und die Sonne, Vitamin D und die Bewegung sind die beste Medizin und helfen mir dabei, wieder Kraft zu finden und Anderen davon abzugeben.
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