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Hilft Eiweißbrot beim Abnehmen?

Von Oona Mathys
Aktualisiert am 02. Jul. 2025
© pixabay.com/allybally4b
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Wenig Kohlenhydrate, viel Protein – das verspricht das Eiweißbrot. Aber können wir mit dieser Kombination wirklich nachhaltig abnehmen? Ob Eiweißbrot tatsächlich schlank macht und für wen es geeignet ist, erfahren Sie hier.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Eiweißbrot vs. Roggenmischbrot: Der Nährwertvergleich
  2. Macht Eiweißbrot schlank?
  3. Eiweißbrot in einer kohlenhydratarmen Diät
  4. Eiweißbrot selber backen
  5. Wissen zum Mitnehmen

Mal ganz ehrlich, wie genial kann ein Nahrungsmittel bitte sein? Knusprig, fluffig, getoastet, gebacken, mit verschiedenen Getreidesorten, Körnern oder Saaten: Brot ist einfach unglaublich vielfältig. Zudem ist es verdammt praktisch und schnell gemacht. 

Allerdings steht Brot aufgrund seiner enthaltenen Kohlenhydrate bei fast jeder Low-Carb-Diät auf der schwarzen Liste. Wer Brot, Baguette und Brötchen schon einmal für längere Zeit von seinem Speiseplan gestrichen hat, weiß wie schwer das sein kann. Besonders weil es langfristig keine wirkliche Option ist, Hähnchenbrust, Käse und anderen Aufschnitt immer nur in Salatblätter zu rollen. 

Und hier kommt das Eiweißbrot ins Spiel. Als kohlenhydratarme Alternative mit viel Protein scheint es auf den ersten Blick die perfekte Lösung eines der größten Low-Carb-Probleme zu sein. Denn genau wie normales Brot lässt es sich wunderbar toasten, mit den leckersten Dingen belegen und bleibt schön saftig. Aber hilft Eiweißbrot wirklich beim Abnehmen?

Eiweißbrot vs. Roggenmischbrot: Der Nährwertvergleich

Während 100 Gramm Eiweißbrot gerade mal 14 Gramm Kohlenhydrate enthalten, liefert ein normales Roggenmischbrot bei derselben Menge schon 40 Gramm. Auch in Sachen Protein hat das Eiweißbrot die Nase vorn. Mit 23 Gramm schlägt es das Roggenmischbrot um Längen, denn das enthält nur schlappe 6,5 Gramm.

Der hohe Proteingehalt ergibt sich durch verschiedene pflanzliche Eiweißquellen (beispielsweise Soja oder Erbse) und eine Mischung aus Ölsaaten im Brot. Dadurch ist es ziemlich kohlenhydratarm, liefert aber durch die enthaltenen Ölsaaten relativ viel Fett. Fast 10 Gramm auf 100 Gramm, um genau zu sein. Zum Vergleich: Das Roggenmischbrot liegt hier unter 2 Gramm. 

Natürlich ist ein hoher Fettgehalt nicht automatisch schlecht – allerdings enthält Fett (9 Kilokalorien pro Gramm) deutlich mehr Kilokalorien als Kohlenhydrate (4 Kilokalorien pro Gramm). Daher ist eine Scheibe des Eiweißbrots mit 138 Kilokalorien auch kalorienreicher als eine Scheibe Roggenmischbrot (118 Kilokalorien).

Wer jetzt denkt, dass das Erbsenzählerei sei, kann sich die zusätzlichen 20 Kilokalorien pro Scheibe ganz einfach hochrechnen. Bei zwei Scheiben pro Tag kommen Sie hier schnell auf zusätzliche 1.100 Kilokalorien im Monat.  

Achtung: Wer sich die Nährwertangaben auf den Verpackungen von Broten genau anschaut, stellt schnell fest, dass die angegebene Portionsgröße je Scheibe des Eiweißbrotes in der Regel geringer ist. So schummeln einige Hersteller das Low-Carb-Brot auf den ersten Blick ganz einfach ein bisschen kalorienärmer. 

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Merke!
Eiweißbrot hat im Vergleich zu Roggenbrot weniger Kohlenhydrate, mehr Protein, aber auch mehr Fett, welches auch gesunde Fettsäuren inkludiert, jedoch für einen höheren Kaloriengehalt sorgt.

Macht Eiweißbrot schlank?

Jein. Denn im Endeffekt gibt es für erfolgreiches Abnehmen nur eine Zauberformel und die lautet: Kaloriendefizit. Ob Sie dieses jetzt durch eine Low-Carb-Ernährung, durch Intervallfasten oder eine Reis-Diät erzielen, ist für den Gewichtsverlust erstmal egal.

Was das Eiweißbrot betrifft: Dieses macht in einer Low-Carb-Ernährung am meisten Sinn. Zwar kurbelt es weder den Stoffwechsel an noch lässt es über Nacht Muskelberge wachsen, jedoch kann es uns während einer kohlenhydratarmen Diät beim Abnehmen helfen.

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Merke!
Das Brot selbst macht nicht schlank, kann in einer Low-Carb-Ernährung aber eine sinnvolle Ergänzung für eine ausgewogene Ernährung sein.

Eiweißbrot in einer kohlenhydratarmen Diät

Wer sich strikt Low Carb ernährt oder eine ketogene Diät macht, verzichtet auf die meisten Kohlenhydrate. Da Zucker als Energiequelle bei diesen Ernährungsformen wegfällt, bleibt dem Körper nichts anderes übrig, als an die eigenen Fettreserven zu gehen. Ergo: Sie nehmen ab.

Eiweißbrot kann durch den hohen Saaten- und Proteingehalt für ein längeres Sättigungsgefühl sorgen. Außerdem lässt es durch den geringen Kohlenhydratgehalt den Blutzuckerspiegel weniger schnell ansteigen.

Vor allem aber hilft es in einer Low-Carb-Diät unserer Psyche. Wie das? Ganz einfach: Wer konstant auf Brot und andere Kohlenhydrate verzichtet, entwickelt ab einem bestimmten Punkt der Diät einen unglaublichen Heißhunger auf kohlenhydrathaltige Lebensmittel. Oftmals ist dieser Heißhunger der absolute Diät-Killer und einer der Hauptgründe, warum wir Essattacken entwickeln und das Abnehmvorhaben im Nirwana verschwindet.

Ab und zu eine Scheibe Eiweißbrot kann dabei unterstützen, dass sich dieses Verlangen nicht entwickelt und wir unsere Low-Carb-Ernährung konsequenter durchhalten. Am besten belegen Sie das Eiweißbrot mit fettarmem Belag wie Putenbrust, Gemüse oder Tofu, da das Brot an sich schon viel Fett enthält. 

Allerdings gilt das nur für eiserne Low-Carbler. Wer denkt, dass er sich mit Eiweißbrot am Abend bei einer ganz normalen Ernährung etwas Gutes tut, tappt leider voll in die Kalorienfalle. In diesem Fall vielleicht doch lieber ein gutes Vollkornbrot mit proteinreichem Aufschnitt (beispielsweise einem hart gekochten Ei). So macht das Brot durch den hohen Ballaststoffgehalt ebenfalls lange satt und liefert mit dem Belag eine Extraportion Eiweiß.

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Merke!
Eiweißbrot sorgt für ein langes Sättigungsgefühl und lässt den Blutzuckerspiegel weniger schnell ansteigen. Auch das Durchhalten einer Low-Carb-Diät fällt leichter, wenn bei einem Jieper auf Brot auf dieses Nahrungsmittel zurückgegriffen werden kann.

Eiweißbrot selber backen

Wenn Sie sich für das Proteinbrot entscheiden, können wir Ihnen eins ans Herz legen: selber backen! Denn auch wenn ein Low-Carb-Brot aus dem Supermarkt definitiv die schnelle Variante ist, wissen Sie bei dem eigenen Proteinbrot, dass keine Zusatzstoffe verwendet werden. Zudem können Sie die Zutaten nach persönlichen Vorlieben variieren und so für genügend Abwechslung sorgen. Wie wäre es zum Beispiel mit unserem kernigen Eiweißbrot?

Das Rezept für das Eiweißbrot finden Sie hier: Eiweißbrot selber machen

Merke!
Wenn Sie das Brot selbst backen, können Sie es nach Ihrem Geschmack gestalten und sicher gehen, dass keine ungesunden Zusätze wie zum Beispiel zu viel Salz enthalten sind.

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Wissen zum Mitnehmen

Eiweißbrot ist eine gute Ergänzung in einer Low-Carb-Ernährung. Es schneidet beim Protein- und Kohlenhydratgehalt besser ab als übliches Brot, hat jedoch auch mehr Fette, was die Kilokalorien etwas höher ausschlagen lässt. 

Ob das Brot beim Abnehmen hilft, ist also fraglich. Beim Abnehmen kommt es am Ende aufs Kaloriendefizit an. Das Brot selbst macht also nicht schlank, kann in einer Low-Carb-Ernährung aber eine sinnvolle Ergänzung für eine ausgewogene Ernährung sein. Ebenfalls für die Psyche, da Sie sich so das Brot nicht ganz verbieten müssen. 

Wenn Sie Proteinbrot in Ihre Ernährung ergänzen möchten, ist der beste Weg, auf selbstgebackene Laibe zurückzugreifen. Hier haben Sie nicht nur Einfluss auf den Geschmack, sondern auch auf unerwünschte Inhaltsstoffe.

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