Hilft Eiweißbrot beim Abnehmen?
Wenig Kohlenhydrate, viel Protein – dass verspricht das Eiweißbrot. Aber kann man mit dieser Kombination wirklich nachhaltig abnehmen? Ob Eiweißbrot tatsächlich schlank macht und für wen es geeignet ist, erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.
Ich liebe Brot. Denn mal ganz ehrlich, wie genial kann ein Nahrungsmittel bitte sein? Knusprig, fluffig, getoastet, gebacken, mit verschiedenen Mehlsorten, Körnern oder Saaten: Brot ist einfach unglaublich vielfältig. Zudem ist es einfach verdammt praktisch und schnell gemacht. Es heißt schließlich nicht umsonst AbendBROT.
Allerdings steht Brot aufgrund seiner enthaltenen Kohlenhydrate bei fast jeder Low-Carb-Diät auf der schwarzen Liste. Auch ich habe während meiner kohlenhydratarmen Ernährung fast gänzlich auf Brot verzichtet. Wer Brot, Baguette und Brötchen schon einmal für längere Zeit von seinem Speiseplan gestrichen hat, weiß wie schwer das sein kann. Besonders weil es langfristig keine wirkliche Option ist, Hähnchenbrust, Käse und anderen Aufschnitt immer nur in Salatblätter zu rollen. ;-)
Und hier kommt das Eiweißbrot ins Spiel. Als kohlenhydratarme Alternative mit viel Protein scheint es auf den ersten Blick die perfekte Lösung eines der größten Low-Carb-Probleme zu sein. Denn genau wie normales Brot lässt es sich wunderbar toasten, mit den leckersten Dingen belegen und bleibt schön saftig. Aber hilft Eiweißbrot wirklich beim Abnehmen?
Eiweißbrot vs. Roggenmischbrot: Der Nährwertvergleich
Während 100 Gramm Eiweißbrot grade mal 14 Gramm Kohlenhydrate enthalten, liefert ein normales Roggenmischbrot bei derselben Menge schon 40 Gramm. Auch in Sachen Protein hat das Eiweißbrot (wie auch sonst) die Nase vorn. Mit 23 Gramm schlägt es das Roggenmischbrot um Längen, denn das enthält nur schlappe 6,5 Gramm.
Der hohe Proteingehalt ergibt sich durch verschiedene pflanzliche Eiweißquellen (beispielsweise Soja oder Erbse) und eine Mischung aus Ölsaaten im Brot. Dadurch ist es ziemlich kohlenhydratarm, liefert aber durch die enthaltenen Ölsaaten relativ viel Fett. Fast zehn Gramm auf 100 Gramm, um genau zu sein. Zum Vergleich: Das Roggenmischbrot liegt hier unter 2 Gramm.
Natürlich ist ein hoher Fettgehalt nicht automatisch schlecht – allerdings enthält Fett (9 Kalorien pro Gramm) deutlich mehr Kalorien als Kohlenhydrate (4 Kalorien pro Gramm). Daher ist eine Scheibe des Eiweißbrots mit 138 Kalorien auch kalorienreicher als eine Scheibe Roggenmischbrot (118 kcal). Wer jetzt denkt, dass das Erbsenzählerei ist, kann sich die zusätzlichen 20 Kalorien pro Scheibe ganz einfach hochrechnen. Bei zwei Scheiben pro Tag kommt man hier schnell auf zusätzliche 1.100 Kalorien im Monat.
Achtung: Wer sich die Nährwertangaben auf den Verpackungen von Broten genau anschaut, stellt schnell fest, dass die angegebene Portionsgröße (je Scheibe) des Eiweißbrots fast immer geringer ist. So schummeln einige Hersteller das Low-Carb-Brot auf den ersten Blick ganz einfach ein bisschen kalorienärmer.
Macht Eiweißbrot schlank?
Jein. Denn im Endeffekt gibt es für erfolgreiches Abnehmen nur eine Zauberformel und die lautet: Kaloriendefizit. Ob man dieses Defizit jetzt durch eine Low-Carb-Ernährung, durch Intervallfasten oder eine Reis-Diät erzielt, ist eigentlich egal. Was das Eiweißbrot betrifft: Dieses macht in einer Low-Carb-Ernährung am meisten Sinn. Zwar kurbelt es weder den Stoffwechsel an, noch lässt es über Nacht Muskelberge wachsen, jedoch kann es uns während einer kohlenhydratarmen Diät beim Abnehmen helfen.
Eiweißbrot in einer kohlenhydratarmen Diät
Wer sich strikt Low Carb ernährt oder ketogene Diät macht, verzichtet auf die meisten Kohlenhydrate. Da Zucker als Energiequelle bei diesen Ernährungsformen wegfällt, bleibt dem Körper nichts anderes übrig als an die eigenen Fettreserven zu gehen. Ergo: Man nimmt ab. Eiweißbrot kann durch den hohen Saaten- und Proteingehalt für ein längeres Sättigungsgefühl sorgen. Außerdem lässt es durch den geringen Kohlenhydratgehalt den Blutzuckerspiegel weniger schnell ansteigen.
Vor allem aber hilft es in einer Low-Carb-Diät unserer Psyche. Wie das? Ganz einfach: Wer konstant auf Brot und andere Kohlenhydrate verzichtet, entwickelt ab einem bestimmten Punkt der Diät einen unglaublichen Heißhunger auf kohlenhydrathaltige Lebensmittel. Oftmals ist dieser Heißhunger der absolute Diät-Killer und einer der Hauptgründe, warum wir Essattacken entwickeln und das Abnehmvorhaben im Nirvana verschwindet.
Ab und zu eine Scheibe Eiweißbrot kann dabei unterstützen, dass sich dieses Verlangen nicht entwickelt und wir unsere Low-Carb-Ernährung konsequenter durchhalten. Am besten belegt ihr das Eiweißbrot mit fettarmem Belag wie Putenbrust, Gemüse oder geröstetem Tofu, da das Brot an sich schon viel Fett enthält.
Allerdings gilt das nur für eiserne Low-Carbler. Wer denkt, dass er sich mit Eiweißbrot am Abend bei einer ganz normalen Ernährung etwas Gutes tut, tappt leider voll in die Kalorienfalle. In diesem Fall vielleicht doch lieber ein gutes Vollkornbrot mit proteinreichem Aufschnitt (beispielsweise einem hart gekochten Ei). So macht das Brot durch den hohen Ballaststoffgehalt ebenfalls lange satt und liefert mit dem Aufschnitt eine Extraportion Eiweiß.
Eiweißbrot selber backen
Wenn ihr euch für das Proteinbrot entscheidet, kann ich euch eins ans Herz legen: Unbedingt selber backen! Denn auch wenn ein Low-Carb-Brot aus dem Supermarkt definitv die schnelle Variante ist, wisst ihr bei eurem eigenen Proteinbrot wenigstens, dass keine Zusatzstoffe verwendet werden. Zudem könnt ihr die Zutaten nach persönlichen Vorlieben variieren und sorgt so für genügend Abwechslung.
Das Rezept für das Eiweißbrot findet ihr hier!