Kalt gepresste Öle: meine Top 4
Hochwertige Öle sind ein echtes Plus für unsere Ernährung. Was kalt gepresste Öle ausmacht und worauf Sie beim Kauf achten sollten, erklärt Fitness-Doc Ingo Froböse.
Welche Ölsorten stehen in Ihrer Küche, liebe EAT SMARTER-Leser? Das beliebteste Speiseöl ist sicherlich das Olivenöl. Es ist in verschiedensten Qualitäten zu haben und ein gutes und gesundes Speiseöl. Heute möchte ich Ihnen jedoch vier Öle vorstellen, die den Speiseplan ein bisschen spannender machen und die verschiedene Gesundheitsvorteile haben.
Es handelt sich bei diesen Ölen um kalt gepresste Öle. Das bedeutet, sie wurden bei der Pressung nicht höher als 40 Grad Celsius erhitzt. Durch diese schonende Pressung ist das Endprodukt naturbelassener als raffiniertes Öl, das auf eine Temperatur über 100 Grad erhitzt wird.
Wichtig bei allen vorgestellten kaltgepressten Ölen: Achten Sie auf hervorragende Bio-Qualität, die Sie zum Beispiel im Reformhaus bekommen. Denn bei der Kaltpressung kommt es stark auf die Qualität der Ölsaaten an. Enthalten diese Pestizide oder sind von Schimmelpilz befallen, so wandern diese Schadstoffe eins zu eins in das Öl. Es lohnt sich also, etwas mehr zu investieren. Zumal Sie am besten kleine Portionen kaufen, da kalt gepresste Öle nur eine beschränkte Haltbarkeitsdauer hat. In jedem Fall sollten Sie die Öle im Kühlschrank aufbewahren.
Rapsöl
Mein Favorit zum Anmachen von Salaten ist kalt gepresstes, natives Rapsöl. Es hat einen leicht nussigen Geschmack und ist reich an Vitaminen und sekundären Pflanzenstoffen. Unter anderem enthält es die fettlöslichen Vitamine A, E und K, die eine antioxidative Wirkung haben und dadurch die Zellen schützen.
Rapsöl hilft zudem, den Gehalt des schädlichen LDL-Cholesterins im Blut zu senken. Achtung: Kalt gepresstes Rapsöl bitte nur für die kalte Küche und keinesfalls zum Braten verwenden. Denn wird es zu hoch erhitzt, ändert sich die chemische Zusammensetzung des Öls und es können ungesunde Transfettsäuren entstehen.
Kürbiskernöl
Streng genommen handelt es sich beim Kürbiskernöl nicht um ein kalt gepresstes Öl, da die Kürbiskerne vor dem Pressen geröstet werden. Nach dem Rösten werden die Kerne jedoch ohne weitere Hitzezufuhr gepresst. Dunkelgrün und dickflüssig, ist Kürbiskernöl eine delikate Kostbarkeit: Seine Inhaltsstoffe, wie vor allem Vitamin E und Linolsäure, senken einen erhöhten Cholesterinspiegel und beugen Herz- und Kreislauferkrankungen vor.
Zum Kochen und Backen ist das Öl nicht zu empfehlen; für Salatsaucen oder zum Abschmecken von Gemüsegerichten, Pürees oder Nudeln eignet sich Kürbiskernöl dagegen hervorragend.
Leinöl
Leinöl galt lange als Arme-Leute-Öl. Diesen Ruf hat das nussige, goldgelbe Öl jedoch schon längst abgelegt. Leinöl ist der unumstrittene Spitzenreiter beim Omega-3-Gehalt und überrundet mühelos Rapsöl und Lachs. Die enthaltene Alpha-Linolensäure kann Entzündungen hemmen, die Blutgerinnung fördern und die Blutgefäße erweitern. Und sogar der Seele soll Leinöl gut tun: Mehrere Studien legen die Vermutung nahe, dass Leinöl zum Beispiel Depressionen oder Ängste lindern kann. Wer den Geschmack von Leinöl nicht mag, kann es mit neutralen Ölen wie beispielsweise Rapsöl mischen. Wichtig: Auch Leinöl darf nicht erhitzt werden.
Traubenkernöl
Es gehört zu den teuersten Ölen – das ist verständlich, wenn man sich überlegt, dass Traubenkernöl aus den winzigen Kernen von Weintrauben gewonnen werden. Doch in ein kleines Fläschchen kaltgepresstes Traubenkernöl zu investieren, lohnt sich: Es schmeckt nicht nur sehr gut, sondern enthält zu 90 Prozent ungesättigte Fettsäuren. Zudem liefert Traubenkernöle wertvolles Vitamin E, das die Körperzellen vor Freien Radikalen schützt. Das Öl schmeckt sehr gut auf Salaten, verfeinert aber auch Pastagerichte. Wie alle kalt gepressten Öle eignet es sich nicht zum Braten.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Ausprobieren!
Ihr Ingo Froböse
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