Was Sie über Coca-Cola wissen sollten
Prickelnd, süß und ein echter Exportschlager: Coca-Cola belegt hinter Apple und Google Platz drei beim Ranking der weltweit wertvollsten Marken. Mediziner warnen jedoch vor dem häufigen Konsum des Softdrinks. Ist er wirklich so ungesund, wie alle behaupten? EAT SMARTER hat bei drei Ernährungsexpertinnen nachgefragt.
Inhaltsverzeichnis
- Woraus besteht eigentlich Coca-Cola?
- Coca-Cola gilt als eine Zuckerbombe. Wie viel ist wirklich drin?
- Sind Cola Zero oder Cola light deshalb die gesündere Alternative?
- Bekommt man von Coca-Cola braune Zähne?
- Hat Coca-Cola tatsächlich den Weihnachtsmann erfunden?
- Enthält Coca-Cola mehr Koffein als Kaffee?
- Kann Coca-Cola das Risiko eines Herzinfarktes erhöhen?
- Es heißt, Cola würde Fleisch auflösen. Stimmt das?
- Verhindert Cola die Aufnahme von Calcium in den Knochen?
- Ist Coca-Cola ein Hausmittel gegen Durchfall?
- Wie reagiere ich, wenn meine Kinder Coca-Cola trinken wollen?
- Wenn ich auf Coca-Cola nicht verzichten möchte, wie viel kann ich davon ohne Probleme täglich trinken?
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FAQs - die häufigsten Fragen
- Ist Cola Zero oder Cola light besser?
Prickelnd, süß, lecker: Coca-Cola schmeckt fast jedem. Ernährungsexperten warnen jedoch davor, den Softdrink häufig zu konsumieren. Ist Coca-Cola wirklich so ungesund? Dr. Gisela Olias, Biologin und Pressereferentin des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam, Monika Bischoff, Dipl. Ökotrophologin und Leiterin des Zentrums für Ernährungsmedizin und Prävention, sowie Silke Restemeyer, Dipl. Ökotrophologin bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), geben interessante Antworten.
1. Woraus besteht eigentlich Coca-Cola?
Die Rezeptur von Coca-Cola gilt als eines der am besten gehüteten Geheimnisse weltweit. 1886 entwickelte der Apotheker John S. Pemberton das Getränk in Atlanta (USA) ursprünglich als Mittel gegen Kopfschmerzen und Müdigkeit. Bis 1903 soll das damals als Medizin vermarktete Produkt unter anderem Extrakte von Kokablättern enthalten haben – daher der Name Coca-Cola. Das Unternehmen bestreitet allerdings bis heute, dass es jemals Spuren von Kokain in dem Erfrischungsgetränk gegeben habe. Die Rezeptur gibt bis heute Rätsel auf. Zwar haben Wissenschaftler die zentralen Bestandteile von Coca-Cola entschlüsselt: Das Getränk besteht aus Wasser, Kohlen- und Phosphorsäure, Zucker, Zuckercouleur für die Farbe sowie Extrakten aus der Kolanuss und Koffein. Doch die exakte Zusammensetzung der Aromastoffe bleibt gut gehütet und somit sagenumwoben.
2. Coca-Cola gilt als eine Zuckerbombe. Wie viel ist wirklich drin?
Süß und aromatisch – so beschreiben Softdrinkfans den Geschmack von Coca-Cola. Fast 42 Liter der braunen Brause trinkt jeder Deutsche pro Jahr. Und das, obwohl das Getränk sehr viel Zucker enthält. „Ein Glas Coca-Cola (250 ml) beinhaltet rund 27 Gramm Zucker. Das sind etwa neun bis zehn Stück Würfelzucker“, sagt Monika Bischoff, Ökotrophologin und Leiterin des Zentrums für Ernährungsmedizin und Prävention in München. Das entspricht mehr als der Hälfte dessen, was die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Hinblick auf den täglichen Zuckerkonsum empfiehlt. Demnach sollte man maximal zehn Prozent des täglichen Energiebedarfs in Form des Süßungsmittels zu sich nehmen – durchschnittlich rund 50 Gramm oder 17 Zuckerwürfel am Tag. Die Kultlimonade ist dementsprechend mit Vorsicht zu genießen. „Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Zuckergehalt in Fruchtsäften ähnlich hoch ist wie der in Cola“, sagt Bischoff, die davor warnt, die Getränke als Durstlöscher zu verwenden. Coca-Cola und auch Säfte seien Luxusgetränke. Wer zu viel davon zu sich nehme, riskiere Übergewicht, was unter anderem das Risiko für die Entstehung eines Diabetes mellitus erhöht.
3. Sind Cola Zero oder Cola light deshalb die gesündere Alternative?
„Echter Geschmack und zero Zucker“ – mit diesem Slogan machte das Unternehmen Coca-Cola Deutschland Werbung für sein Zero-Produkt. Doch ist der Konsum der Lightvariante wirklich empfehlenswert? „Cola Zero und Cola light sind zumindest kalorienärmer als Coca-Cola“, sagt Silke Restemeyer, Ökotrophologin von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Sie betont: „Eine Dose des Getränks (0,33 Liter) besitzt in der Lightversion mit Süßstoff weniger als eine Kalorie, Coca-Cola hingegen 145 Kalorien.“ In Cola light & Co. sind jedoch auch Phosphorsäure und Koffein enthalten, weshalb die Getränke nicht zu häufig genossen werden sollten. Keinerlei Bedenken muss man indes gegen das Süßungsmittel Aspartam hegen, das die zuckerfreien Brauseprodukte enthalten. Wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im Dezember 2013 mitteilte, können Verbraucher, die nicht an der Stoffwechselstörung Phenylketonurie (Phenylalanin ist im Aspartam enthalten) leiden, Lebensmittel mit dem Zuckerersatzstoff problemlos konsumieren.
4. Bekommt man von Coca-Cola braune Zähne?
Coca-Cola ist schädlich für die Zähne. Das zumindest behaupten Kritiker der Koffeinbrause. Tatsache ist: Das in dem Getränk enthaltene Säuerungsmittel Phosphorsäure greift den Zahnschmelz an. Es löst Calcium aus den Zähnen und erhöht das Risiko für Karies. Aus diesem Grund sollte man den Softdrink nur selten und in geringen Mengen zu sich nehmen. Gleiches gilt übrigens für Fruchtsäfte, die den Zahnschmelz ebenfalls angreifen. „Dass die Zähne durch den Konsum von Coca-Cola braun werden, ist jedoch ein Mythos“, sagt die Ökotrophologin Monika Bischoff, „es sei denn, der komplette Zahn ist von Karies befallen.“
5. Hat Coca-Cola tatsächlich den Weihnachtsmann erfunden?
Roter Mantel, weißer Rauschebart, flauschige Zipfelmütze – diese Attribute beschreiben zweifelsohne den bei Kindern so beliebten Weihnachtsmann. Die weitverbreitete Annahme, die Figur sei eine clevere Erfindung des Coca-Cola-Konzerns, ist jedoch falsch – auch wenn Santa Claus jahrelang die Werbebanner des Unternehmens zierte und dem Kultgetränk zu weltweiter Berühmtheit verhalf. Tatsächlich gab es die Vorstellung vom Weihnachtsmann bereits im 19. Jahrhundert, wie zeitgenössische Karikaturen zeigen. 1931 nutzte der Cola-Konzern die Weihnachtsmannfigur dann erstmals als Testimonial und griff auf eine Darstellung des aus Schweden stammenden Grafikers Haddon Sundblom zurück. Einer Legende nach soll Sundblom Santa Claus nach dem Vorbild eines Nachbarn gestaltet haben, später nutzte er angeblich sogar Bilder von sich selbst als Vorlage.
6. Enthält Coca-Cola mehr Koffein als Kaffee?
Bei Koffein handelt es sich um einen natürlichen Inhaltsstoff einiger Pflanzenarten, der anregend auf unser zentrales Nervensystem wirkt und dabei helfen kann, Müdigkeit zu überwinden sowie die eigene Konzentrationsfähigkeit zu steigern. „Pro 150 Milliliter enthält Cola rund 15 Milligramm Koffein, Kaffee sogar 60 bis 120 – also deutlich mehr“, sagt Dr. Gisela Olias vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) in Potsdam. Man müsse jedoch bedenken, dass viele Menschen mehr als 150 Milliliter Cola am Tag trinken. Das Koffein erweitert die Herzkranzgefäße und erhöht die Herzschlagfrequenz. „In Maßen genossen ist Koffein für Erwachsene nicht schädlich, in großen Mengen kann es allerdings Unruhe, Schlaflosigkeit, Zittern, Magenbeschwerden, Schweißausbrüche und Herzrasen auslösen“, warnt Olias.
7. Kann Coca-Cola das Risiko eines Herzinfarktes erhöhen?
„Eine neue Studie der Universität Helsinki, bei der Daten von über 500 Frauen und Männern mittleren Alters ausgewertet wurden, weist darauf hin, dass eine hohe Phosphataufnahme, z. B. über Cola-Getränke, mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden ist“, sagt Dr. Gisela Olias vom DIfE. Personen, die ohnehin ein höheres Erkrankungsrisiko haben, rät die Ernährungsexpertin dazu, ganz auf den Konsum von Softdrinks zu verzichten oder die Getränke nur sehr selten zu sich zu nehmen. Letzteres gilt natürlich auch für gesunde Menschen. Trinken sie zuckerhaltige Limonade zu häufig und in zu großen Mengen, steigt ihr Risiko für Übergewicht, Adipositas und damit auch für Diabetes mellitus. All diese Faktoren können Einfluss auf die Herzgesundheit haben. Neben einer gesunden Ernährung und viel Bewegung ist ein maßvoller Konsum von Cola-Getränken deshalb besonders wichtig, wenn man einem Herzinfarkt aktiv vorbeugen möchte.
8. Es heißt, Cola würde Fleisch auflösen. Stimmt das?
Cola enthält einen geringen Anteil an Phosphorsäure. Kann diese tatsächlich ein ganzes Steak zersetzen, wenn man es in einen Behälter mit Cola legt? „Nein, bei dieser Annahme handelt es sich nur um einen Mythos“, sagt Ökotrophologin Monika Bischoff aus München. Die Ernährungsexpertin hat die weitverbreitete These selbst überprüft. „Abgesehen davon, dass das Fleisch etwas aufquillt und unappetitlich aussieht, passiert gar nichts“, sagt Monika Bischoff. Entwarnung also für unsere Magengesundheit. „Da der pH-Wert der Magensäure viel niedriger ist als der von Cola und der Magen durch seine Schleimhäute geschützt ist, sollte er die Säure in der Cola ohnehin verkraften“, betont Dr. Gisela Olias vom DIfE.
9. Verhindert Cola die Aufnahme von Calcium in den Knochen?
Eine Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund (FKE) deutet darauf hin, dass ein hoher Konsum von Süßgetränken – also nicht nur von Cola – negative Auswirkungen auf den Knochenstoffwechsel hat. „Je mehr süße Limonaden die Jugendlichen tranken, desto geringer war der Mineralgehalt ihrer Knochen“, so Dr. Gisela Olias vom DIfE. Die sogenannte Framingham Osteoporose-Studie, bei der Daten von 2500 Teilnehmerinnen ausgewertet wurden, lässt zudem vermuten, dass der Cola-Konsum die Knochenmineralisierung auch im Erwachsenenalter negativ beeinflusst und zu einer geringeren Knochendichte führt. „Das Risiko für eine Osteoporose-Erkrankung kann durch den Verzehr von zu viel Cola in der Tat erhöht sein“, sagt Monika Bischoff.
10. Ist Coca-Cola ein Hausmittel gegen Durchfall?
Bei Durchfall verliert der Körper Flüssigkeit und Mineralien. Die Symptome mit Cola und den ebenso beliebten Salzstangen zu bekämpfen, ist jedoch nicht sehr hilfreich. „Der hohe Zuckeranteil in der Cola verstärkt die Wasserausscheidung aus dem Darm und kann den Durchfall unter Umständen sogar verschlimmern“, warnt DGE-Expertin Silke Restemeyer. Zu empfehlen seien stattdessen verdünnte Fruchtsäfte, schwach gesüßte Schwarz- oder Kräutertees sowie selbst angemischte oder in der Apotheke erhältliche Glucose-Elektrolyt-Lösungen.
11. Wie reagiere ich, wenn meine Kinder Coca-Cola trinken wollen?
Coca-Cola enthält stimulierendes Koffein und viel Zucker. Die DGE rät deshalb grundsätzlich davon ab, Kindern Cola oder andere Limonaden zu trinken zu geben. „Ältere Schulkinder dürfen laut Studien wenn überhaupt maximal ein Glas Cola pro Woche trinken“, sagt Ernährungsexpertin Monika Bischoff. Bei entsprechendem Konsum sei das Risiko für eingeschränktes Knochenwachstum, Übergewicht oder kariöse Zähne überschaubar. Eltern sollten dementsprechend abwägen, ob sie ihren älteren Kindern ab und an ein Glas Cola erlauben. „Strikte Verbote machen Softdrinks für den Nachwuchs noch interessanter. Der Konsum sollte dennoch eine Ausnahme bleiben“, rät Dr. Gisela Olias vom DIfE.
12. Wenn ich auf Coca-Cola nicht verzichten möchte, wie viel kann ich davon ohne Probleme täglich trinken?
Coca-Cola ist ein Genussmittel. Und genau so sollte der Exportschlager aus den USA stets betrachtet werden. „Cola-Getränke liefern viele Kalorien, die man auch als ,leere Kalorien‘ bezeichnen könnte, denn mit der Cola werden keine wichtigen Nährstoffe wie etwa Vitamine oder Mineralstoffe mitgeliefert“, sagt Silke Restemeyer von der DGE. Werden süße Softdrinks jeden Tag konsumiert, steigt das Risiko für Übergewicht und daraus resultierende Folgeerkrankungen. Aus diesem Grund sollte man auf den täglichen Cola-Konsum verzichten. Wer sich trotzdem öfters ein Glas Cola gönnen möchte, sollte zu Lightvarianten greifen. „Doch auch hier heißt es: Maß halten. Schließlich handelt es sich um künstliche Produkte, die Koffein und Phosphorsäure enthalten“, sagt Expertin Monika Bischoff.
FAQs - die häufigsten Fragen
Ist Cola Zero oder Cola light besser?
Vorab: Sowohl Cola Zero als auch Cola light gibt es nicht mehr. Die Produkte wurden von Coca-Cola durch Zero Sugar und Light Taste ersetzt. Beide Produkte enthalten keine Kalorien und keinen Zucker. Dafür jedoch Süßstoffe und zwar die gleichen: Natriumcyclamat, Acesulfam K und Aspartam. Die Zutatenliste der beiden Produkte ist nahezu identisch, lediglich enthält die Cola Zero Sugar einen Säureregulator mehr als Zero Taste und bei den Aromen gibt es Unterschiede. Angeblich soll das Light-Produkt eher nach dem ursprünglichen "Light-Geschmack" schmecken und Zero Sugar eher an die klassische Cola herankommen. Was davon nun besser ist, scheint persönliche Vorliebe zu sein.
Ein wesentlicher Unterschied der Produkte ist das Marketing. Cola light richtete sich schon seit 1983 an eine gesundheitsbewusste Fitnessbewegung mit hauptsächlich Frauen. Das Image, Light sei ein Frauengetränk, ist geblieben, daher wurde Cola Zero entwickelt und eher für Männer beworben.
Aus gesundheitlicher Sicht sind die Produkte sehr ähnlich zu bewerten, da es auch kaum Unterschiede bei den Zutaten gibt. Die Getränke sollten als kleines Extra oder Süßigkeit angesehen werden und nicht als Flüssigkeit. Denn auch wenn die Süßstoffe, zumindest nach EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) gesundheitlich unbedenklich sind, gewöhnen wir uns so an den süßen Geschmack, was das Verlangen nach Süß immer mehr steigen lässt. Verdünnen Sie daher süße Getränke immer mit Wasser, egal ob es sich hierbei um eine Cola oder Saft handelt.
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