Wissenschaftlich geprüft
Ernährung und Psyche

Happy-Foods: Essen Sie sich glücklich

Von Maja Biel mit Expertenrat von Ulrike Gonder
Aktualisiert am 20. Aug. 2024
© Pexels/Andrii Podilnyk
© Pexels/Andrii Podilnyk

Nicht nur Schokolade hilft bei Stress und Liebeskummer. Es gibt eine Reihe von Lebensmitteln, die für gute Stimmung sorgen. Wir verraten Ihnen, welche Happy-Foods glücklich machen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Das sagt unsere Expertin
  2. Kann Essen glücklich machen?
    1. Positive Verknüpfungen
    2. Essen gibt Sicherheit
    3. Biochemischer Effekt
  3. Welche Lebensmittel bzw. Inhaltsstoffe machen glücklich?
  4. Kann Essen unglücklich machen?
  5. Wissen zum Mitnehmen

Das sagt unsere Expertin

Ulrike Gonder
Die Ökotrophologin und Wissenschaftsjournalistin ist ein echter Profi in Sachen gesunder Ernährung mit Genuss. In ihren Büchern, Vorträgen und Fachtexten bereitet sie evidenzbasierte Informationen verständlich auf und entlarvt dabei so manches Gesundheitsmärchen.

"Um das Glückshormon Serotonin zu bilden, brauchen wir die Aminosäure Tryptophan. Lebensmittel, die diese liefern, sind daher echte Launemacher. Nüsse und Kerne, aber auch Fleisch und Fisch sind gute Quellen. Letzterer liefert zudem wertvolle Omega- 3-Fettsäuren, die sich positiv auf das Gemüt auswirken." 

  • Empfohlene Lebensmittel: Avocados, Kakao, Feigen, Blumenkohl, Kaffee, Erdbeeren, Grapefruits, Sardinen, Paprika, Cashewkerne 
  • Ungünstige Lebensmittel: Burger, Currywurst, Ginger-Ale, Schoko-Croissants 

Kann Essen glücklich machen?

Die Antwort lautet: ja. Unsere Lebensmittelwahl beeinflusst nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern hat auch einen Effekt auf die Stimmung. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen.

Positive Verknüpfungen

Eines ist wohl jedem klar: Essen dient nicht nur zur Sättigung. Essen ist Genuss, es kann trösten, es kann belohnen und Langeweile vertreiben. Vor allem Süßes nutzen wir häufig als Mittel zum Zweck. Meistens kommen solche Verhaltensmuster aus der Kindheit. Nach einem Arztbesuch oder bei einem guten Zeugnis gab es Eis oder Schokolade. Auch, wenn wir uns verletzt haben, gab es häufig ein süßes Trostpflaster. Solche positiven Verknüpfungen im Gehirn sorgen dafür, dass wir uns sofort wohlfühlen und happy sind, wenn wir unsere Lieblingsnaschereien essen.

Essen gibt Sicherheit

Zudem gibt uns Essen grundsätzlich ein Gefühl von Sicherheit. Klar, denn Nahrung ist existenziell – ohne Essen kann der Mensch nicht leben. Im Gegensatz dazu ist Hunger etwas Bedrohliches. Wenn der Körper nicht ausreichend mit Energie und Nährstoffen versorgt ist, schlägt er Alarm. Wir werden nervös, bekommen schlechte Laune und können uns nicht mehr konzentrieren. Der Körper signalisiert damit deutlich: Nahrung muss her. Nach dem Essen breitet sich dann das angenehme Gefühl der Sättigung aus. Wer satt ist, fühlt sich wohl, zufrieden und sicher.

Biochemischer Effekt

Doch nicht nur das subjektive Empfinden und die Assoziationen, die mit bestimmten Lebensmitteln verbunden werden, machen glücklich. Es gibt bestimmte Inhaltsstoffe, die nachweislich die Stimmung aufhellen. Ob bei Frust, Liebeskummer oder Stress – der Klassiker der Happy-Foods ist Schokolade. Auch Käse und Bananen sorgen für ein gutes Gefühl.

Merke!
Schöne Erinnerungen, die wir mit Lebensmitteln verbinden und bestimmte Inhaltsstoffe machen glücklich – ebenso wie das Gefühl von Sicherheit, das Essen uns beschert.

Welche Lebensmittel bzw. Inhaltsstoffe machen glücklich?

Serotonin ist das Glückshormon schlechthin. Ist es in ausreichender Menge vorhanden, sind wir entspannt und lassen uns nicht so schnell aus der Bahn werfen. Die Vorstufe des Happy-Hormons ist Tryptophan, das in diesen Lebensmitteln steckt:

  • Bananen
  • Schokolade bzw. Kakao
  • Haferflocken
  • Nüsse wie Mandeln
  • Kerne wie Kürbis- und Sonnenblumenkerne
  • Rindfleisch
  • Bohnen
  • Quark
  • Champignons und andere Pilze
  • grüner Tee

Darüber hinaus ist Lecithin ein wichtiger Bestandteil der Nervenzellen und Balsam für das Gehirn. Lecithinhaltige Lebensmittel sind:

  • Avocado
  • Eier
  • Sojabohnen
  • Sonnenblumenkerne
  • Leinsamen
  • Milch
  • Käse
  • Fisch
  • Rindfleisch

B-Vitamine sorgen zudem für Nerven wie Drahtseile und beugen gleichzeitig Heißhunger vor, der schlechte Stimmung begünstigen kann. Sie stecken in:

  • Vollkornprodukten
  • Fleisch
  • Fisch
  • Feldsalat
  • Spinat
  • Grünkohl
  • Sesam
  • Linsen
  • Bananen

Fehlt es uns an Vitamin D, droht ein Tief. Das Hormon, wird nicht nur unter Sonneneinstrahlung in unserer Haut produziert, es ist auch zu finden in:

  • Eiern
  • Fettreichem Fisch wie Forelle, Hering und Lachs
  • Steinpilzen und Pfifferlingen
  • Leber
  • fettreichen Milchprodukten

Ist der Darm gut versorgt, sind seine kleinen Bewohner happy und auch unsere Gemütslage bessert sich. Probiotische Lebensmittel sind daher echte Glücksbringer:

  • Naturjoghurt
  • Kefir
  • Sauerkraut
  • Kimchi
  • Kombucha

Merke!
Lebensmittel, die Inhaltsstoffe wie Tryptophan, B-Vitamine und Lecithin enthalten, unterstützen uns dabei, entspannt und glücklich zu sein.

Kann Essen auch unglücklich machen?

Für Miesepeter sorgen kann vor allem fehlendes Essen: Dieses Phänomen nennt sich „hangry“ – ein Mix aus dem englischen hungry für hungrig und angry für wütend. 

Merke!
Wer schlecht drauf oder leicht reizbar ist, könnte einfach nur hungrig sein. Für diesen Effekt steht „hangry“ ein Kunstwort aus dem englischen hungry für hungrig und angry für wütend.

Wissen zum Mitnehmen

Essen macht glücklich – das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Zum einen bringen uns die Erinnerungen und Erfahrungen, die wir mit dem Essen verbinden, in eine gute Stimmung, zum anderen enthalten bestimmte Lebensmittel wie Kakao, Haferflocken und Bananen Inhaltsstoffe, die glücklich machen.

Umgekehrt ist es genauso: Wem Nährstoffe fehlen oder wer sehr hungrig ist, kann dadurch ein regelrechtes Stimmungstief erleben.

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