Ist Salz schlecht für Sie?

Von Marieke Dammann
Aktualisiert am 06. Dez. 2024
Salz mit Jod

Salz verleiht nicht nur vielen Gerichten Geschmack, sondern ist zudem auch lebenswichtig für den menschlichen Körper, da es dafür sorgt, dass bestimmte Körperfunktionen richtig funktionieren. Aber kann Salz dem Körper auch schaden? EAT SMARTER erklärt, welche Auswirkungen Salz auf den Körper haben kann.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Salz ist wichtig für den Körper
  2. Ist zu viel Salz schlecht für den Körper?
  3. Also besser weniger Salz?
  4. Aber wie reagiert der Körper auf viel zu wenig Salz?
  5. Wie Symptome lindern, wenn man stark auf Salz reagiert?
  6. Wissen zum Mitnehmen

Salz ist ein Geschmacksträger, ähnlich wie Fett. Es verstärkt den Geschmack vieler Speisen, egal ob süß oder herzhaft. Auch wird es zur Konservierung von Lebensmitteln verwendet, da es den Wachstum von Bakterien unterbindet. Seit einigen Jahren lastet Salz allerdings ein schlechter Ruf an und wurde u.a. mit Bluthochdruck und Herzerkrankungen in Verbindung gebracht. Allerdings wirkt sich Salz, auch Natriumchlorid genannt, im Körper jedes Einzelnen unterschiedlich aus.

Stoffwechsel anregen

Salz ist wichtig für den Körper

Salz besteht aus 40 Prozent Natrium und 60 Prozent Chlorid. Diese beiden Mineralien sind essenziell für den Körper. Natrium spielt z.B. eine Rolle bei der Muskelkontraktion und geht durch das Schwitzen verloren, was wiederum zu Muskelkrämpfen führen kann. Ebenso erhält es die Nervenfunktion, entspannt die Muskeln, ist wichtig für den Knochenaufbau und reguliert das Blutvolumen sowie den Blutdruck. 

Chlorid, das zweite Mineral in Salz, ist das zweithäufigste Elektrolyt im Blut nach Natrium. Dieses Elektrolyt spielt bei verschiedene Funktionen des Körpers eine Rolle, von Nervenimpulsen bis zur Flüssigkeitsbilanz. Wenn dem Körper zu wenig Chlorid zur Verfügung steht, bildet dieser saures Blut, da sich Kohlendioxid in der Blutlaufbahn bildet. Dieser Vorgang wird als respiratorische Azidose bezeichnet. 

Jeder Mensch reagiert anders auf Salz – einige können ohne Probleme viel Salz in ihre Ernährung einbauen, andere wiederum reagieren aufgrund einer zu hohen Natriumzufuhr mit hohem Blutdruck oder Luft im Bauch. Diejenigen, die sensibel auf Salz reagieren, müssen dementsprechend ihre Aufnahme von Natrium kontrollieren, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Für die meisten Menschen ist jedoch laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine Salzaufnahme von 6 Gramm pro Tag ideal, was in etwa einem Teelöffel entspricht.

Merke!
Salz, welches aus Natrium und Chlorid besteht, reguliert die Muskelkontraktionen, den Blutdruck, die Nervenfunktion und ebenso den Flüssigkeitshaushalt im Körper. Etwa 6 Gramm Salz am Tag ist für die meisten Menschen ideal.

Salz mit Fluorid

Ist zu viel Salz schlecht für den Körper?

Eine zu hohe Salzaufnahme kann unter Umständen zu einem erhöhten Risiko für Magenkrebs führen, da Natriumchlorid das Wachstum der Helicobacter pylori Bakterien ankurbelt. Diese Bakterien werden häufig mit Magenkrebs in Verbindung gebracht.

Eine 2012 veröffentlichte Studie unterstreicht diese Vermutung (1), allerdings sollte beachtet werden, dass hier lediglich die Verbindung zwischen Magenkrebs und einer Ernährung mit mehr Salz bewiesen wurde, nicht allerdings, ob die eher salzigen Speisen zur Entstehung des Krebses beitragen.

Aber zu viel Salz wird nicht nur mit Magenkrebs in Verbindung gebracht – es kann bspw. auch das Immunsystem schwächen und bei salzsensitiven Menschen zu einem hohen Blutdruck führen.

Merke!
Salz wird mit dem erhöhten Risiko für Magenkrebs in Verbindung gebracht, wobei noch unklar ist, ob Salz die Entwicklung des Krebses auslöst. Zu viel Salz ist schlecht für den Körper, da es u.a. zu einem erhöhten Blutdruck führen kann.

Also besser weniger Salz?

Ein zu hoher Blutdruck ist eine Belastung für das Herz und steigert demnach das Risiko, am Herzen zu erkranken. Es hat sich aber über die vergangenen Jahre gezeigt, dass eine salzarme Ernährung einen durchaus blutdrucksenkenden Effekt hat, gerade bei denjenigen, die von zu hohem Blutdruck betroffen sind.

Doch auch hier gilt wieder: Jeder Mensch reagiert anders auf Salz. Diejenigen, die stark auf Salz reagieren, zeigen eher einen niedrigeren Blutdruck, wenn sie sich salzarm ernähren. Personen mit einem normalen Blutdruck werden wohlmöglich keine Veränderungen feststellen können.

Merke!
Es zeigt sich, dass eine salzärmere Ernährung vor allem bei denjenigen den Blutdruck senkt, die sehr stark auf Salz reagieren oder einen hohen Blutdruck haben.

Aber wie reagiert der Körper auf viel zu wenig Salz?

Nicht nur ein zu viel an Salz, sondern auch zu wenig Salz wirkt sich schlecht auf den Körper aus. Eine stark reduzierte Salzaufnahme kann bspw. zu einem erhöhten Cholesterin- sowie Triglyceridspiegel im Blut führen. Diese fetthaltigen Stoffe, die sich in den Arterien anlagern, können das Risiko für Herzerkrankungen erhöhen. 

Auch kann zu wenig Salz dazu führen, dass eine Insulinresistenz hervorgerufen wird. Insulin ist das Hormon, welches für den Transport von Zucker aus dem Blut in die Zellen verantwortlich ist. Eine solche Resistenz gegenüber Insulin führt dazu, dass das Insulin nicht mehr effektiv arbeiten kann, was wiederum zu einem gesteigerten Blutzuckerspiegel und unter Umständen auch zu einem erhöhten Diabetesrisiko führen kann.

Merke!
Wer viel zu wenig Salz zu sich nimmt, erhöht das Risiko für einen erhöhten Cholesterin- sowie Triglyceridspiegel im Blut sowie eine Insulinresistenz.

Wie Symptome lindern, wenn man stark auf Salz reagiert?

Wenn Sie zu denjenigen gehören, die stark auf Salz in ihrer Nahrung reagieren, sollten Sie zunächst die Menge an Natrium verringern, da Natrium häufig die Ursache für die Symptome ist, die mit einer hohen Salzaufnahme einhergehen können.

Versuchen Sie zudem auf stark verarbeitete Lebensmittel zu verzichten, denn das meiste Salz wird dem Körper durch verarbeitete Lebensmittel zugeführt. Essen Sie stattdessen frische Lebensmittel wie Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte. Neben weniger Salz werden dem Körper so auch ganz nebenbei viele Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe zugeführt. Nehmen Sie zudem viele pflanzliche und wenige tierische Lebensmittel zu sich und setzen Sie auf salzarme Lebensmittel wie Reis, Nudeln, Kartoffeln, Magerquark und Joghurt.

Versuchen Sie zudem Ihre Speisen mit weniger Salz zu würzen. Verwenden Sie stattdessen andere Kräuter oder auch Zitrone – dies bringt einen ganz neuen und frischen Geschmack in Ihre Gerichte! Wenn es dann doch noch eine Prise Salz sein soll, würzen Sie damit erst ganz zum Schluss.

Eiweißreiches Gemüse: Brunnenkresse

Wenn Sie unter Bluthochdruck leiden, können bspw. ein Mehr an Kalium und Magnesium helfen, Ihren Blutdruck zu regulieren. Besonders viel von diesen Mineralien enthalten bspw. Bohnen und grünes Blattgemüse. 

Merke!
Weniger verarbeitete Lebensmittel und ein Mehr an Magnesium und Kalium kann dabei helfen, die Symptome einer Salzsensivität zu verringern.

Wissen zum Mitnehmen

  • Salz, welches aus Natrium und Chlorid besteht, reguliert die Muskelkontraktionen, den Blutdruck, die Nervenfunktion und ebenso den Flüssigkeitshaushalt im Körper. Etwa 6 Gramm Salz am Tag ist für die meisten Menschen ideal.
  • Ein zu viel an Salz wird mit einem erhöhten Risiko für Magenkrebs in Verbindung gebracht, wobei noch unklar ist, ob das Salz auch der Auslöser für die Entwicklung des Krebses ist. Ebenso ist zu viel Salz schlecht für den Körper, da es die Abwehrkräfte schwächen und ggf. zu einem erhöhten Blutdruck führen kann.
  • Es zeigt sich, dass eine salzärmere Ernährung vor allem bei denjenigen den Blutdruck senkt, die sehr stark auf Salz reagieren oder einen hohen Blutdruck haben.
  • Wer viel zu wenig Salz zu sich nimmt, erhöht das Risiko für einen erhöhten Cholesterin- sowie Triglyceridspiegel im Blut sowie eine Insulinresistenz.
  • Weniger verarbeitete Lebensmittel und ein Mehr an Magnesium und Kalium kann dabei helfen, die Symptome einer Salzsensivität zu verringern.
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