Wissenschaftlich geprüft

Wissenschaftlich bewiesen: Darum ist Olivenöl gesund

Von Aaron Jöcker
Aktualisiert am 14. Mär. 2023
© pexels / pixabay
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Olivenöl ist ein Grundbestandteil der äußerst gesunden, mediterranen Ernährung und gilt oft als Wundermittel für die äußerliche und innerliche Anwendung. Doch was macht Olivenöl gesund? EAT SMARTER klärt Sie auf.

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Inhaltsverzeichnis

  1. 1. Ist reich an Pflanzenstoffen & lebensnotwendigen Fettsäuren
  2. 2. Ist Balsam für die Herzgesundheit
  3. 3. Stabilisiert den Blutzuckerspiegel und wirkt so Übergewicht entgegen
  4. 4. Könnte vor Knochenschwund schützen
  5. 5. Kann Entzündungen sowie Krebszellen bekämpfen
  6. 6. Tut Haut und Haaren gut
  7. Unsere Tipps zur Verwendung von Olivenöl
  8. Hier gibt es leckere Olivenöl-Rezepte:
  9. Wissen zum Mitnehmen

Kaltgepresstes Olivenöl ist eine wichtige Zutat in der mediterranen Küche. Längst ist es auch vom deutschen Herd nicht mehr wegzudenken. Wer regelmäßig zu kaltgepresstem Olivenöl der Güteklasse „extra vergine“ greift, das vor allem einen hohen Polyphenolgehalt (Anteil sekundärer Pflanzenstoffe in der Olive) aufweist  bereichert seine Gerichte nicht nur um das herrliche Aroma der Olive, sondern tut zudem seiner Gesundheit etwas Gutes. Nicht umsonst zählt Olivenöl zu den gesündesten Ölen der Welt.

Es gilt: Qualität hat seinen Preis. Hochwertiges Olivenöl schmeckt besser und ist gesünder – es lohnt sich also, qualitativ hochwertiges Öl zu kaufen. 

Hier erfahren Sie, warum Olivenöl gesund ist, wie viel Kalorien Olivenöl hat und warum das Öl sogar Haut und Haare pflegt.

1. Ist reich an Pflanzenstoffen & lebensnotwendigen Fettsäuren

Olivenöl wird aus den Früchten des Olivenbaumes gewonnen. Olivenöl ist aufgrund seiner Polyphenole (sekundäre Pflanzenstoffe) so gesund. Vor allem Hydroxytyrosol und Tyrosol stehen dabei im Vordergrund. Darüber hinaus beinhaltet Olivenöl einen hohen Anteil an Fettsäuren (Omega-3, Omega-6 und Omega-9). Die einfach ungesättigten Fettsäuren machen mehr als 70 Prozent aus. Ungefähr 9 Prozent bilden ebenfalls gesunde, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, während der Anteil an gesättigten Fettsäuren bei lediglich 14 Prozent liegt. Für die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ist Olivenöl daher ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung (1).

Hier haben wir die Nährwerte von 100 Gramm Olivenöl im Überblick (2):

Nährwerte von Olivenöl  PRO 100 GRAMM
Kalorien 884 kcal
Eiweiß 0 g
Kohlenhydrate 0,2 g
Ballaststoffe 0 g
Fett 100 g
einfach ungesättigte Fettsäuren 71,24 g
mehrfach ungesättigte Fettsäuren 9,17
gesättigte Fettsäuren 14,38
Ölsäure 69,36

Lesen Sie auch: Warenkunde über Olivenöl mit interaktiver Infografik

In Olivenöl ist Ölsäure enthalten, eine einfach ungesättigte Fettsäure, welche aus wissenschaftlicher Sicht zahlreiche Gesundheitsvorteile mit sich bringt. Zu diesen gehören unter anderem die Bekämpfung von Entzündungen sowie die Prävention einiger Krebsarten (3).

Merke!
Olivenöl besteht zu einem Großteil aus gesunden, ungesättigten Fettsäuren, wie etwa Omega-3, 6 (Linolsäure) & Omega-9. Ein hoher Anteil an Hydroxytyrosol, Tyrosol und Fettsäuren ist für eine gesunde Ernährungsweise essenziell.

2. Ist Balsam für die Herzgesundheit

Wenn es um eine herzgesunde Ernährung geht, steht die mediterrane Ernährung ganz weit oben auf der Liste der gesündesten Ernährungsweisen. Zu einem Großteil hierfür verantwortlich ist die reichliche Verwendung von Olivenöl, der hohe Gemüseverzehr sowie ein nur maßvoller Genuss von Fleisch.

Olivenöl stärkt die Herzgesundheit zum Beispiel, indem es als Antioxidans fungiert. Insbesondere Olivenöl mit einem hohen Anteil an sekundären Pflanzenstoffen, kann im Körper freie Radikale, die durch schädliche Umwelteinflüsse entstehen, einfangen und neutralisieren. Ein derartiges Olivenöl schützt somit sowohl die Körperzellen, als auch Blutfette, vor allem das „schlechte“ LDL-Cholesterin, vor Oxidation bzw. dem gefährlichen oxidativen Stress (4)

Zudem ist Olivenöl gesund, da es den Blutfluss innerhalb der Gefäße verbessert, was wiederum zur Folge hat, dass der Blutdruck gesenkt wird. Langfristig kann dieser Vorgang vor einer Verkalkung der Gefäße schützen und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken (5) .

Merke!
Olivenöl unterstützt die Herzgesundheit und kann sich positiv auf den Blutdruck auswirken. Je höher der Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen, desto gesünder.

3. Stabilisiert den Blutzuckerspiegel und wirkt so Übergewicht entgegen

Studien konnten zeigen, dass Olivenöl als Teil einer mediterranen Ernährung einen förderlichen Effekt auf den Blutzuckerspiegel hat. Eine solche Ernährung zeichnet sich zudem durch einen hohen Anteil an Vollkornprodukten, Obst und Gemüse sowie Hülsenfrüchten und Fisch aus – alles Lebensmittel, die ebenfalls zu einem stabilen Blutzuckerspiegel beitragen (6).

Hochwertiges Olivenöl punktet mit großen Mengen an Polyphenolen, welche helfen können, einer Insulinresistenz vorzubeugen oder diese zu bekämpfen. Die Insulinresistenz stellt die Vorstufe zum Diabetes Typ 2 dar und steht in Verbindung mit Übergewicht und Fettleibigkeit (7).

Eine Metaanalyse konnte zudem zeigen, dass ein hoher Verzehr von Olivenöl einen langfristig niedrigeren Insulinspiegel sowie einem niedrigeren Nüchternblutzuckerwert begünstigt (8).

Merke!
Olivenöl kann in Verbindung mit einer mediterranen Ernährung vor Diabetes schützen und einer Gewichtszunahme entgegenwirken.

4. Könnte vor Knochenschwund schützen

Im Rahmen einer Osteoporose nimmt die Knochendichte mit zunehmendem Alter immer weiter ab, bis es schließlich zu einer erhöhten Anfälligkeit für Knochenbrüche kommt.

Lesen Sie auchDie richtige Ernährung bei Osteoporose

Tierstudien zeigen, dass der Verzehr von Oliven und Olivenöl die Knochendichte positiv beeinflussen könnte. Die Forscher vermuten den Grund für diesen positiven Effekt in dem hohen Polyphenolgehalt von Olivenöl. Diese sekundären Pflanzenstoffe scheinen die Einlagerung von Knochenmineralien zu unterstützen, indem sie die Bildung der knochenaufbauenden Osteoblasten erhöhen und zugleich die Bildung von knochenabbauenden Osteoklasten hemmen (9).

Ob diese Ergebnisse, welche sich lediglich auf Tierstudien beziehen, auch für den Menschen gültig sind, muss zukünftig im Rahmen von Humanstudien erst erforscht werden.

Merke!
In bisherigen Tierstudien konnte Olivenöl die Knochendichte im Rahmen einer Osteoporose positiv beeinflussen. Ob diese Ergebnisse auch auf den Menschen übertragbar sind, muss noch erforscht werden.

5. Kann Entzündungen sowie Krebszellen bekämpfen

Entzündungen treten im Körper im Rahmen von zahlreichen Erkrankungen auf. Hierzu zählen Herzerkrankungen, Alzheimer, Adipositas, Diabetes Typ 2 sowie Krebs.  

Aufgrund seines hohen Gehalts an Antioxidantien trägt Olivenöl maßgeblich dazu bei, Entzündungen zu reduzieren (10). Doch auch die reichlich vorhandene Ölsäure selbst steht in Verbindung mit niedrigeren Entzündungswerten (11).

Durch die Zufuhr von sowohl Antioxidantien als auch gesunden Fettsäuren werden dem Körper die notwendigen Stoffe geliefert, um Entzündungsprozesse zu bekämpfen und die Selbstheilung zu fördern.

Merke!
Hochwertiges Olivenöl enthält entzündungshemmende Antioxidantien und Fettsäuren. Insbesondere die Fettsäure Ölsäure weißt antientzündliche Eigenschaften auf.

6. Tut Haut und Haaren gut

Nicht nur für unsere inneren Vorgänge ist Olivenöl gesund, sondern auch die äußerliche Anwendung pflegt und schützt den Körper. Es ist also nicht verwunderlich, dass viele Cremes und Pflegeprodukten Olivenöl beinhalten, denn das Öl versorgt Ihre Haut mit ausreichend Feuchtigkeit.

Sollten Sie allerdings unter fettiger Haut oder Akne leiden, sollte Sie statt reinem Olivenöl lieber auf ein Produkt zur Gesichtsreinigung setzen, dass Olivenöl enthält. So können Sie überschüssiges Fett sowie Bakterien loswerden, während die Haut zugleich gepflegt wird.

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Olivenöl eignet sich ebenfalls zur Haarpflege. Verwenden Sie es hierzu im Rahmen von einer Haarkur und spülen Sie es anschließend gründlich aus. Anwender berichten von weniger Spliss sowie widerstandsfähigerem Haar.

Merke!
Reines Olivenöl kann auch zur Haut- und Haarpflege eingesetzt werden. Wer zu fettiger Haut neigt, sollte Olivenöl allerdings nicht pur, sondern als Bestandteil von Reinigungsprodukten verwenden.

Unsere Tipps zur Verwendung von Olivenöl

Wer Olivenöl zum Braten verwenden möchte, sollte vorsichtig sein. Olivenöl kann zwar bis zu einer Temperatur von 130 bis 175 Grad Celsius erhitzt werden, ohne dass die gesunden Fettsäuren übermäßigen schaden nehmen, beim scharfen Anbraten werden diese Temperaturen jedoch schnell überschritten. Zudem gehen in Folge der Hitze wertvolle Antioxidantien verloren. Dass diese Temperaturschwelle überschritten wurde, erkennen Sie daran, dass das Olivenöl anfängt zu rauchen. Es sollte nun nicht mehr verzehrt werden (12).

Im Video: Welches Öl ist zum Braten geeignet?

Natives Olivenöl eignet sich hingegen hervorragend für kalte Speisen. Ob für eine frische Vinaigrette, zur Herstellung einer selbstgemachte Mayonnaise oder pur auf geröstetem Brot – Olivenöl fügt sich geschmacklich hervorragend ein.

Sie können Olivenöl übrigens nach dem Kochen bedenkenlos über Ihre warmen Speisen geben. Somit profitieren Sie vom vollen Aroma und den wertvollen Inhaltsstoffen des gesunden Pflanzenöls.

Merke!
Olivenöl sollte im Idealfall kalt genossen werden, um seine gesunden Eigenschaften zu erhalten. Bei einer Temperatur von 130 bis 175 Grad erreicht es seinen Rauchpunkt und sollte deshalb nur leicht erhitzt werden .

 

Wissen zum Mitnehmen

Warum ist Olivenöl gesund? Olivenöl ist reich an Antioxidantien und gesunden einfach ungesättigten Fettsäuren. Seine Inhaltsstoffe verleihen dem Öl zahlreiche gesundheitsförderliche Eigenschaften und machen es zu einem der gesündesten Öle.

Olivenöl bekämpft Entzündungen und freie Radikale im Körper, was es zu einem äußerst herzgesunden Lebensmittel macht. Je mehr sekundäre Pflanzenstoffe enthalten sind, desto effektiver und höher der gesundheitliche Schutz. Im Rahmen einer mediterranen Ernährung kann Olivenöl zudem bei der Stabilisierung des Blutzuckerspiegels helfen und somit Übergewicht vorbeugen. Wer regelmäßig Olivenöl zu sich nimmt, unterstützt seinen Körper zudem beim Kampf gegen Krebszellen und kann womöglich sogar Knochenschwund entgegenwirken.

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