Folsäure-Mangel: Die meisten nehmen zu wenig Folsäure zu sich
Folsäure-Mangel ist in Deutschland weit verbreitet, wird aber wegen seiner unspezifischen Symptome wie Müdigkeit und Konzentrationsschwäche selten erkannt.
Folsäure: Die meisten sind unterversorgt
Laut der Nationalen Verzehrsstudie II aus dem Jahre 2008 sind 79 % der Männer und 96 % der Frauen von einem Folsäure-Mangel betroffen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Aufnahme von Folsäure von 400 Mikrogramm (µg). Diese Menge zu erreichen ist gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass lediglich etwa 50 % der mit der Nahrung aufgenommenen Folsäure tatsächlich in den Körper gelangen, die Nahrung eines Tages also etwa 800 µg Folsäure enthalten muss. Als guter Folsäurelieferant enthält Spinat 134 µg Folsäure. Um allein mit Spinat den Bedarf zu decken, müsste man also mehr als ein Pfund davon essen.
Symptome des Folsäure-Mangels
Der Körper kann einen Folsäure-Vorrat ausreichend für etwa drei Monate speichern. Wenn dieser Vorrat aufgebraucht, setzen die ersten Symptome einer durch den Folsäure-Mangel ausgelösten Blutarmut ein: Müdigkeit, Leistungsabfall, Konzentrationsschwäche und Blässe. Durch den Folsäure-Mangel kann es auch zu Schäden an der Darmschleimhaut sowie im Extremfall Störungen des Herz-Kreislaufsystems. Besonders gravierend ist ein Folsäure-Mangel während der Schwangerschaft, da dieser zu schweren Schäden (offener Rücken; spina bifida) des Embryos führen kann. Gefährdet sind vor allem junge Mütter, da sich die durch die Pubertät geleerten Folsäure-Speicher oft noch nicht wieder haben füllen können.
Oft ist falsche Ernährung die Ursache
Da Folsäure vor allem in grünem Blattgemüse und Vollkornmehl vorkommt, sind all jene gefährdet, die sich vornehmlich von Fast Food ohne frisches Gemüse und Salate ernähren. Auch Menschen mit Erkrankungen der Darmschleimhaut und Alkoholiker können leicht einen Folsäure-Mangel entwickeln.
Wenn der Verdacht auf einen Folsäure-Mangel besteht, kann der Arzt einen Bluttest vornehmen, um sowohl die Folsäure-Werte als auch die Vitamin-B12-Werte zu testen. Auf Vitamin B12 sollte ebenfalls getestet werden, da die Symptome eines Vitamin-B12-Mangels denen eines Folsäure-Mangels sehr ähnlich sind.
Liegen die Folsäure-Werte unterhalb des Normalbereichs von 5 bis 20 Mikrogramm je Liter Blut, so kann der Arzt Folsäuretabletten verschreiben, um die Folsäure-Speicher im Verlauf von ca. vier Wochen mit Tagesdosen von 5 bis 15 Miilligramm Folsäure wieder zu füllen.
Ein Großteil der deutschen Bevölkerung leidet unter einem Folsäure-Mangel, der sich mit unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit und Konzentrationsstörungen bemerkbar macht. In der Schwangerschaft kann ein Folsäure-Mangel für das Ungeborene gravierende Folgen haben. Um einen Folsäure-Mangel zu vermeiden, sollten wir auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse und frischen Salaten achten.
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