Das passiert beim Fasten im Körper

Von Jessica Bolewski
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Das passiert beim Fasten im Körper
Das passiert beim Fasten im Körper

Tee, Gemüsebrühe, Saft und Wasser stehen bei der Mehrzahl der Fastenden auf dem täglichen (Speise-)Plan. Die meisten Anhänger fasten rund eine Woche und verzichten in dieser Zeit auf jegliche feste Nahrung. Die Gründe sind vielfältig und reichen von physischen Absichten wie Abnehmen bis hin zu psychischen Beweggründen, wie Willenskräfte sammeln. Doch was passiert beim Fasten eigentlich im Körper?

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Inhaltsverzeichnis

  1. Fasten: Das steckt dahinter
  2. Kann Fasten Krankheiten heilen?
  3. Das passiert im Körper beim Fasten
    1. Tag 1
    2. Tag 2
    3. Tag 3
    4. Tag 4
    5. Tag 5
    6. Tag 6
    7. Tag 7
    8. Tag 8
    9. Tag 9
    10. Tag 10

Fasten: Das steckt dahinter

Früher war das Fasten stark an die Religion gebunden und wurde beispielsweise dazu genutzt, Buße zu tun, Willensstärke zu sammeln oder den Körper zu reinigen. Letzteres bietet vielen auch heutzutage einen Anreiz zum Fasten. Hinzu kommt noch der Wunsch, ein paar Kilos zu verlieren und der Gesundheit etwas Gutes zu tun.

Wer fasten möchte, kann sich an die verschiedensten Methoden halten. Besonders beliebt sind die Fastenkuren nach Buchinger oder Hildegard von Bingen. Diese sollen dem Körper dabei helfen wieder ins Reine zu kommen und Krankheiten wie Rheuma oder Neurodermitis zu lindern.

Kann Fasten Krankheiten heilen?

Während einer Fastenkur stellt der Körper seinen Stoffwechsel um und verbrennt vermehrt Fettreserven. Zudem sinkt der Gehalt an Zucker und Cholesterin im Blut. Umstellungen im Körper, die dabei helfen sollen, die Symptome von Rheuma und Neurodermitis zu lindern – wissenschaftlich bestätigt ist dies jedoch bislang nicht. Bevor sich dazu entschieden wird zu fasten, sollte also in jedem Fall mit einem Arzt Rücksprache gehalten werden.

Gemüsebrühe

Das passiert im Körper beim Fasten

Tag 1

Die Glycogenspeicher in Leber und Muskeln reichen für kurze Engpässe und werden binnen 24 Stunden ohne Nachschub geleert. Den niedrigen Blutzuckerspiegel nehmen nun viele als Heißhunger oder Kopfschmerzen wahr.

Tag 2

Aufgrund der sich leerenden Glycogenspeicher wird nun vermehrt Energie aus körpereigenen Eiweißen gewonnen – den Notreserven. Um nun einem starken Muskelabbau entgegenzuwirken, sollte ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft eingeplant werden.

Basisches Wasser

Tag 3

Immer mehr Energie wird nun aus den Eiweißen gewonnen. Bei den meisten Fastenden lässt das Verlangen nach Essen sowie Heißhunger nach. Im Blut sind höhere Werte an Adrenalin und Serotonin nachzuweisen. Dies führt bei vielen zu einer Stimmungsaufhellung und einem Energieschub.

Tag 4

Die Energiegewinnung aus Eiweißen läuft auf Hochtouren, da die Glycogenspeicher nun vollständig erschöpft sind. Immer mehr Energie wird aus den Fettreserven gewonnen – komplett ersetzen kann diese die Energiegewinnung aus Eiweißen jedoch noch nicht. 

Tag 5

Je mehr Fett aus den Depots verbrannt wird, desto mehr geht die Energiegewinnung aus Eiweißen zurück. Gerade jetzt kann ein unangenehmer Körpergeruch auftreten.

Tag 6

Der fastende Körper ist nun auf den Hungerstoffwechsel eingestellt und die Fettverbrennung als Energiegeber nimmt weiter zu. Da dem Körper Kohlenhydrate wie Zucker und Stärke fehlen, entstehen während der Fettverbrennung Ketosäuren. Diese sogenannten "Ersatzkohlenhydrate" reichen dem Körper aus, um ihn mit Energie zu versorgen, lassen ihn allerdings stark säuerlich nach Aceton (wie Nagellackentferner) riechen. 

Rhabarbersaft

Tag 7

Nun übersteigt die Energiegewinnung aus Fetten die der Eiweiße. Die Ketosäurenproduktion ist an ihrem Höhepunkt angelangt und sorgt weiterhin für einen unangenehmen Körpergeruch. Da der hohe Gehalt an Ketonsäuren den Gehalt an Harnsäure im Blut erhöht, kann dies zu einem Gichtanfall führen.

Tag 8

Die Fettverbrennung hat ihren Höhepunkt erreicht. Nun ähnelt sie der eines Marathon-Läufers.

Tag 9

Fast ausschließlich aus Fettdepots wird nun die Energie für den Körper gewonnen. Die sinkenden Adrenalin- sowie Serotoninspiegel können zu schlechter Laune und Schwindel führen.

Tag 10

Noch ein Tag muss vergehen, dann kann mit der Aufbauphase nach dem Fasten begonnen werden. Hierbei hält man sich am besten genau an die Anweisungen der jeweiligen Fasten-Methode, um Komplikationen zu vermeiden.

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