Stielmus (Rübstiel)
Ein Exot aus dem eigenen Land – so könnte man Stielmus durchaus nennen. Warum sich das Kennenlernen des auch Rübstiel genannten Gemüses unbedingt lohnt, verrät unsere Warenkunde.
Inhaltsverzeichnis
- Interaktive Infografik zu Stielmus (Rübstiel)
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Das sollten Sie über Stielmus wissen
- Herkunft
- Saison
- Geschmack
- Unsere liebsten Stielmus-Rezepte
-
Einkaufs- und Küchentipps für Stielmus
- Einkauf
- Lagerung
- Vorbereitung
- Zubereitungstipps für Stielmus
Infografik zu Stielmus (Rübstiel)
Stielmus...
- ...tut dem Blutdruck gut:Speziell Menschen mit einem hohen Blutdruck sollten die kurze Saison für Rübstiel nutzen und es öfter auf den Tisch bringen: Das Gemüse ist mit rund 400 mg pro 100 g reich an Kalium, dem Mineralstoff, der Herz und Kreislauf auf natürliche Weise entlastet.
- ...beugt Osteoporose vor:Der Gehalt an Vitamin K in Stielmus ist sensationell hoch: 400 Mikrogramm sind es pro 100 g - das entspricht dem täglichen Bedarf zu unglaublichen 571 %! Interessant ist das besonders für Frauen und ältere Menschen, weil sie ein hohes Risiko für Knochenerweichung (Osteoporose) haben, der Vitamin K vorbeugen kann.
- ...schont den Magen:Wer einen empfindlichen Magen hat, kann sich freuen: Rübstiel ist besonders leicht verdaulich und beruhigt den Magen durch die darin enthaltenen ätherischen Öle.
- ...pusht die Abwehrkräfte:Rübstiel gehört zu den Gemüsesorten mit einem sehr hohen Gehalt an Vitamin C: Schon 100 g decken unseren durchschnittlichen Tagesbedarf zu 130 Prozent!
- ...schützt die Körperzellen:Schon ganze 100 g Rübstiel enthalten weit mehr als das Doppelte unseres Tagesbedarfs an Vitamin A und Betacarotin. Das macht das Gemüse zu einer wirksamen Waffe gegen freie Radikale, die unsere Zellen schädigen und sowohl die Alterung beschleunigen als auch Erkrankungen fördern.
- ...festigt die Knochen:Mit 100 mg Calcium je 100 g deckt Rübstiel unseren täglichen Bedarf zu immerhin 10 Prozent - das tut den Knochen und auch den Zähnen gut, die mit Calcium stabil und gesund bleiben.
- ...macht gut satt:Rübstiel enthält besonders wenige Kalorien, hat dafür aber einen relativ hohen Gehalt an sättigenden Ballaststoffen. Ein ideales Schlankgemüse also!
- ...wirkt leicht antibakteriell:Seinen würzig-aromatischen, leicht scharfen Geschmack verdankt Rübstiel den darin enthaltenen ätherischen Senfölglykosiden. Sie sorgen aber vor allem auch dafür, dass Rübstiel einen gewissen Schutz vor Bakterien bietet.
- ...CO2-Bilanz gut:Mit einem Emissionswert von unter 130 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Rübstiel gut. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
Das sollten Sie über Stielmus wissen
Wer schon mal Stielmus probiert hat, wundert sich vermutlich, denn dieses feine Gemüse ist in fast ganz Deutschland so gut wie unbekannt. Auch den Zweitnamen Rübstiel haben die wenigsten je gehört. Sehr schade, denn Stielmus bzw. Rübstiel gehört zu den besonders interessanten Gemüsevarianten. Rein äußerlich erinnert es mit seinen langen, dunkelgrünen Blättern und den hellen, zarten Stielen an Mangold.
Das ganz Besondere am eng mit Kohl verwandten Stielmus ist aber: Am Ende der Stiele befinden sich winzige und superzarte Rübchen. Denn tatsächlich handelt es sich bei Stielmus um nichts anderes als eine feine Spielart der Mai- und Herbstrübe – was ihren Zweitnamen Rübstiel erklärt. Für Stielmus pflanzt man die Rüben lediglich anders, damit sie schön klein bleiben und sich statt dicker Rüben die typischen langen Blattstiele bilden.
Die grünen Blätter von Stielmus kann man übrigens ebenfalls essen, allerdings sind sie zumindest bei alten Sorten den meisten zu hart und zu bitter. Mittlerweile gibt es aber auch neue Sorten, deren Blätter diese Eigenschaften nicht mehr haben und die sogar roh schmecken.
Herkunft
Stielmus kennt und schätzt man vor allem im Rheinland und Westfalen schon seit Jahrhunderten. Im übrigen Bundesgebiet wird Stielmus nur selten angebaut.
Saison
Stielmus hat ab Mitte April bis etwa Ende Mai Saison. Eine zweite Ernte gibts dann noch mal im Oktober.
Geschmack
Stielmus schmeckt würzig und ganz leicht scharf.
Unsere liebsten Stielmus-Rezepte
Hier gelangen Sie zu allen Stielmus-Rezepten.
Wie gesund ist eigentlich Stielmus?
Für Figurbewusste ist Stielmus mit seinem geringen Fett- und Kaloriengehalt auf jeden Fall ein gesunder Genuss. Aber damit nicht genug: Stielmus hat beachtliche Vitamin-Portionen zu bieten. Schon 100 g Stielmus liefern beispielsweise mit rund 130 mg Vitamin C mehr als den gesamten Tagesbedarfs eines Erwachsenen. Ebenfalls üppig enthalten in Stielmus: Vitamin A, E und K sowie Beta-Carotin. Beste Voraussetzungen also, etwas für gesunde Zellen und ihren Schutz gegen freie Radikale zu tun!
Den typischen Geschmack bekommt Stielmus übrigens vor allem durch die darin steckenden Senfölglykoside. Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken antibakteriell, regen die Verdauungsoragne an und sollen neueren Forschungen zufolge sogar krebshemmende Effekte haben.
Nährwerte von Stielmus pro 100 Gramm | |
---|---|
Kalorien | 24 |
Eiweiß | 3 g |
Fett | 0,2 g |
Kohlenhydrate | 3 g |
Ballaststoffe | 2,3 g |
Einkaufs- und Küchentipps für Stielmus
Einkauf
Stielmus finden Sie am ehesten auf Wochenmärkten, manchmal auch bei sehr gut sortierten Gemüsehändlern und bei Gemüsebauern mit Hofverkauf. Frische und Qualität erkennen Sie bei Stielmus am saftig wirkenden Blattgrün, zarten hellen Stielen und kleinen Rüben.
Lagerung
Stielmus hält sich im Gemüsefach des Kühlschranks 1-2 Tage.
Vorbereitung
Blätter und Stängel von Stielmus bereiten Sie am besten getrennt zu, denn die Stiele brauchen eine etwas längere Garzeit. Die Vorbereitung selbst ist relativ schnell erledigt: Blätter vom Stiel schneiden und gründlich waschen (in den unteren Blattrippen steckt häufig viel Sand und Erde). Dann die Stiele ebenfalls waschen, harte Fäden sowie eventuelle braune Stellen entfernen und die Stiele kleinschneiden. Die Blätter von Stielmus können Sie je nach Rezept ganz lassen oder in Streifen schneiden; sie kommen erst 3-4 Minuten vor Garzeitende zu den Stielen in Topf oder Pfanne.
Wer einen Garten hat, kann Stielmus auch selbst ziehen, und das sogar zwei Mal im Jahr: Der beste Zeitpunkt zum Säen ist Anfang März bzw. Anfang September. Samen bekommen Sie unter anderem im Internet. Da die Pflanzen genügsam sind, eignet sich praktisch jeder Boden und Standort. Bis Sie Ihr eigenes Stielmus ernten können, vergehen nur etwa 5-7 Wochen. Während es wächst, brauchen Sie nur regelmäßig zu gießen – düngen ist in der Regel unnötig.
Zubereitungstipps für Stielmus
Das Kochen mit Stielmus ist weniger geheimnisvoll als mancher denkt. Wer es noch nie probiert hat, kann sich einfach an Gerichten mit Mangold orientieren, denn Stielmus verwendet man ganz ähnlich. Super schmeckt Stielmus z.B. leicht gedünstet als Beilage zu Fisch, Geflügel, Fleisch oder Eiergerichten. Sie können Stielmus aber auch wunderbar für Gemüsegerichte, Suppen, leichte Eintöpfe, Salate, herzhafte Kuchen oder zu Pasta einsetzen.
Ein Geheimtipp für alle, die es bodenständig mögen, kommt aus den Niederlanden: Dort bereitet man den traditionellen „Stamppot“ aus gedünstetem Stielmus, gebratenem Speck und gestampften Kartoffeln zu. Einfach alles einzeln vorbereiten und dann mischen!
Etwas edler ist die Italo-Variante: Stielmus kurz dünsten, mit Gorgonzola überbacken und zu selbst gemachtem Kartoffelpüree servieren.
(Koe)
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