Physalis (Kapstachelbeere)

Von Katrin Koelle
Aktualisiert am 10. Dez. 2019
Physalis - Geschmackserlebnis aus Südamerika
Physalis - Geschmackserlebnis aus Südamerika

Das ist ja eine nette Bescherung: Öffnet man die eher unscheinbare Hülle der Physalis, offenbart sie ihr Geheimnis in Form einer kirschgroßen, hellorangefarbenen Frucht. Und die hat es in sich, sowohl geschmacklich als auch gesundheitlich!

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Inhaltsverzeichnis

  1. Das sollten Sie über Physalis wissen
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
  2. Unsere liebsten Rezepte mit Physalis
  3. Wie gesund sind eigentlich Physalis?
  4. Einkaufs- und Küchentipps für Physalis
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  5. Zubereitungstipps für Physalis
  6. FAQs – die häufigsten Fragen
    1. Können Physalis auch im Garten angebaut werden?
    2. Wieso sind die Beeren klebrig?

Das sollten Sie über Physalis wissen

In den letzten zehn Jahren hat die Kapstachelbeere (physalis peruviana) eine steile Karriere hingelegt: Damals kannte kaum jemand Physalis. Heute dagegen bekommt man sie für wenig Geld sogar beim Discounter. Die kugelrunden Früchte stammen von einem Nachtschattengewächs und sind somit mit Verwandte der Tomate. Außerdem ist das Gewächs eng mit der auch bei uns wachsenden Lampionpflanze verwandt ist und ganz ähnlich wie diese reine Zierpflanze beeindruckt auch die Physalis mit einem papierartigen, gerippten Blütenkelch – nur dass bei ihr beim Entblättern ein essbarer Kern zum Vorschein kommt. Während bei der Lampionpflanze die Hülle mit ihrer roten Farbe besticht, hat die Physalis eher innere Werte: Ihre Hülle sieht lustig aus, wirkt aber mit ihrer bräunlichen Farbe erst einmal weniger verlockend. Ganz anders sieht es mit der darin versteckten Frucht aus, die appetitlich in hellem Orange leuchtet und wunderbar duftet: Wer sie sieht und kostet, ist meistens begeistert. Beim Aufschneiden kommt saftiges Fruchtfleisch mit über 100 kleinen, essbaren Kernen zum Vorschein.

Herkunft

Schon die weiteren Namen der Physalis wie „Andenbeere“ „Inkapflaume“ oder „peruanische Judenkirsche“ deuten an, wo die ursprüngliche Heimat der Physalis liegt: Sie stammt aus den südamerikanischen Ländern Peru, Chile, Brasilien, Kolumbien und Venezuela. Ihr bekanntester Zweitname „Kapstachelbeere“ verrät aber auch gleich, wo die Physalis mittlerweile heimisch und besonders begehrt ist: Seit Beginn des 19. Jahrhunderts baut man sie auch in Südafrika an.

Saison

Physalis bekommt man dank optimaler Transportwege inzwischen bei uns das ganze Jahr über, als Hauptsaison gilt dennoch die Zeit von Dezember bis Juni.

Geschmack

Physalis schmecken sehr intensiv süß-säuerlich. Manche vergleichen ihren Geschmack mit Ananas, andere fühlen sich beim Naschen an Maracuja erinnert.

Unsere liebsten Rezepte mit Physalis

Hier gelangen Sie zu allen Physalis-Rezepten.

Wie gesund sind eigentlich Physalis?

Physalis punkten mit einem hohen Gehalt an Eisen und Phosphor, vor allem aber gehören sie mit bis zu 2 Milligramm Provitamin A zu den wichtigsten Lieferanten für diesen zellschützenden Stoff. Auch der Anteil an Vitamin C ist erwähnenswert. Mit 30 Milligramm pro 100 Gramm steuert sie immerhin ein knappes Drittel zu unserem Tagesbedarf bei. Deshalb war sie früher ein beliebter Proviant für Schiffsreisen, da sie die Passagiere vor Skorbut bewahrt hat.

In ihren Herkunftsländern schätzt man die Physalis auch als natürliches Heilmittel. Die Afrikaner beispielsweise nutzen die ihre Blätter traditionell als Wundpflaster. Andere Teile der Pflanze werden bei Magen- und Darmbeschwerden eingesetzt. Als besonders wirksam gilt die Physalis in der Naturheilkunde auch bei Harnwegserkrankungen, Gicht, Nieren- und Blasensteinen.

Nährwerte von Physalis pro 100 Gramm  
Kalorien 85
Eiweiß 1,9 g
Fett 0,7 g
Kohlenhydrate 11,2 g
Ballaststoffe 0,8 g

Einkaufs- und Küchentipps für Physalis

Einkauf

Physalis bekommen Sie im Supermarkt und beim Gemüsehändler oft lose und zahlen nach Gewicht. Häufig werden die Kapstachelbeeren aber auch in kleinen Körbchen aus Plastik angeboten. Leider erkennt man von außen nichts von der Qualität der eigentlichen Früchte. Trotzdem lohnt sich ein genauer Blick auf die Hüllen: Bei zu langer oder zu feuchter Lagerung neigen sie zum Schimmeln.

Wer die Beeren länger lagern möchte, kann auch auf die getrocknete Variante zurückgreifen. Sie ist in gut sortierten Super- oder Biomärkten erhältlich, enthält allerdings mehr Zucker und hat somit einen höheren Brennwert als die frische Variante.

Lagerung

Da ihre papierartige Hülle fast wie ein natürliches Konservierungsmittel wirkt, hält sich die Physalis bei einer Temperatur von 10 bis 15 Grad Celsius und trockener Luft bis zu zehn Tage frisch. Abgepackte Kapstachelbeeren in Kunststoff sollten Sie allerdings aus der Folie und der Verpackung nehmen, sonst schimmeln sie schnell.

Vorbereitung

Das Vorbereiten von Physalis macht ein bisschen Arbeit, aber dabei auch Spaß: Man öffnet die papierartige Umhüllung mit den Fingern und dreht die darin fest sitzende Physalis beherzt heraus. Nicht wundern, wenn sie sich klebrig anfühlt, das ist normal. Zum Schluss die Kapstachelbeeren noch unter fließendem Wasser abspülen und abtropfen lassen. Danach können Sie die Physalis je nach Rezept im Ganzen oder halbiert weiterverwenden und übrigens auch problemlos einfrieren.

Zubereitungstipps für Physalis

Man kann Physalis einfach roh naschen. Wunderbar geeignet ist sie aber auch als aromatische und attraktive Zutat im Obstsalat, im Müsli, in Desserts oder als leckere Deko für Eisbecher und feines Kokosgelee. Bunt gemixt mit anderen exotischen Früchten macht die Physalis außerdem als Belag für einen farbenfrohen Obstkuchen Eindruck. Kapstachelbeeren vertragen sich aber durchaus auch mit eher herzhaften Zutaten und geben beispielsweise einem tropischen scharfen Chutney Farbe und Aroma.

FAQs – die häufigsten Fragen

Können Physalis auch im Garten angebaut werden?

Die Antwort lautet "Ja, mit Einschränkungen". Generell wachsen Physalis auch im eigenen Garten und sogar im Topf, doch aufgrund der Frostempfindlichkeit überleben sie nur ein Jahr lang im Freien. Gute Standorte für den Anbau sind beispielsweise die Weinregionen im Rheintal.

Wieso sind die Beeren klebrig?

Anders als manche behaupten, kommt die Klebrigkeit der Physalis nicht von Rückständen von Pflanzenschutzmitteln, sondern von einer natürlichen Substanz, die über die Haut abgegeben wird und leicht bitter schmeckt. 

 
physalis schmecken nach käse find ich aber ganz lecker
 
Hallo der Beitrag war für mich sehr aufschlußreich. Ich habe zum ersten mal aus Samen einer gekauften Frucht Pflanzen gezogen, 4 Stück entwickeln sich prächtig und tragen zur Zeit schon grüne Lampions, bin sehr auf die Ernte gespannt. mit freundlichen Grüßen
 
Physalis ist eine wunderbare Frucht!Un die Rezepte sind auch toll.
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