JUNI 2022, PENNSYLVANIA STATE UNIVERSITY
Kann grüner Tee Herz-Kreislauf-Krankheiten bekämpfen?
Von Katrin Lammers
Aktualisiert am 17. Sep. 2024
Grünem Tee werden unzählige positive Eigenschaften nachgesagt. So soll er nicht nur lang anhaltend wach machen, sondern auch freie Radikale abfangen und so für einen frischen Teint sorgen. Nun zeigte eine Studie, dass das Heißgetränk zudem den Blutzuckerspiegel verringert, den Darm fit hält und somit die Gesundheit insgesamt fördert.
Worum ging es bei dieser Studie?
- Im Vorfeld gab es bereits Hinweise darauf, dass ein erhöhter Grüntee Konsum mit der Verbesserung von Cholesterin-, Glukose- und Triglyceridwerten verbunden ist. Diese positiven Effekte sollten mit den Vorteilen, die das Heißgetränk für den Darm besitzt, in Verbindung gebracht werden.
Wie lautet die zentrale Forschungsfrage?
- Können die Blutzuckerwerte sowie Darmentzündungen durch den Konsum von Grüntee verringert werden?
Wie viele Probanden nahmen teil?
- An der Studie nahmen 40 Männer und Frauen im Alter von 32 bis 43 Jahren teil. Davon waren 21 vom metabolischen Syndrom betroffen und 19 gesund.
Welche Methode wurde angewandt?
- Es handelt sich hierbei um eine randomisierte, doppelblinde Crossover-Studie.
- Die Teilnehmenden konsumierten 28 Tage lang ein Nahrungsergänzungsmittel mit einem Gramm Grüntee-Extrakt, welche reich an dem entzündungshemmenden Stoff Catechinen waren (890 Milligramm Catechine). Die eingenommene Dosis entspricht fünf Tassen grünem Tee.
- Weitere 28 Tage wurde ein Placebo eingenommen. Zwischen den Behandlungen lag ein Monat Pause.
- Während der Placebo- wie auch Grüntee-Extrakt-Phasen der Studie hielten sich alle Teilnehmenden an die empfohlene Ernährung mit wenig Polyphenolen (natürlich vorkommende Antioxidantien, die etwa in Obst, Gemüse, Tees und Gewürzen stecken), sodass alle Ergebnisse auf die Wirkung des Grüntees zurückgeführt werden konnten.
- Polyphenole aus der Nahrung, Nüchternblutzucker, Insulin und Lipide wurden an Tag 0, 14 und 28 jeder Intervention untersucht.
- Mögliche Darmentzündungen wurden anhand von Stuhlproben beurteilt.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
- Nach der Einnahme des Grüntee-Extrakts, welche der Menge von fünf Tassen pro Tag entspricht, waren die Blutzuckerwerte im Nüchternzustand im Vergleich zu den Werten nach der Placebo-Einnahme signifikant niedriger.
- Durch eine Analyse der Stuhlproben wurde zudem festgestellt, dass sich weniger entzündungsfördernde Proteine sowie Darmentzündungen aufgrund des Konsums von grünem Tee zeigten.
- Obendrein fanden die Forschenden heraus, dass die Dünndarmdurchlässigkeit dank des Tees abnahm. Diese Durchlässigkeit, bekannt als Leaky-Gut-Syndrom, ermöglicht Darmbakterien und verwandten toxischen Verbindungen, in den Blutkreislauf einzudringen, was zu einer leichten, aber chronischen Entzündung führen kann.
Wer hat die Studie finanziert und durchgeführt?
- Korrespondierender Autor ist Richard Bruno von der Ohio State University in Columbus, Ohio.
- Die Arbeit wurde vom US-Landwirtschaftsministerium und dem Ohio Agricultural Research and Development Center im Bundesstaat Ohio unterstützt.
Wo ist die Original-Studie zu finden?
- Hier gelangen Sie zur Studie.
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- Kleine Veränderung mit großer Wirkung: Allein durch die Umstellung etwa von Kaffee auf grünen Tee ist es möglich, Aspekte des metabolischen Syndroms zu lindern und die Darmgesundheit zu verbessern.
- Risikofaktoren bekämpft: Wird die Dünndarmdurchlässigkeit stabilisiert und das Leaky-Gut-Syndrom reduziert, können dadurch Entzündungen gelindert und kardio-metabolische Störungen umgekehrt statt ausgelöst werden.
- Darm als enormer Einflussfaktor: Die entzündungshemmende Aktivität im Darm scheint sich zusätzlich auch auf eine bessere glykämische Kontrolle auszuwirken, wodurch eine Verringerung der Darmentzündungen auch zur Verbesserung der Insulinsensitivität beiträgt. Dementsprechend kann das Heißgetränk Leiden des metabolischen Syndroms vermindern.
- Hohe Bereitschaft für die Veränderung: Den meisten Personen fällt es schwer, aus ihrer Routine auszubrechen und die Ernährungsgewohnheiten zu verändern. Ein zusätzliches beziehungsweise ausgetauschtes Getränk kann hierbei vergleichsweise leicht umsetzbar, aber sehr effektiv sein.
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