Frieren beim Abnehmen: Ursachen und Tipps, um der Kälte zu trotzen

Von Friederike Möller
Aktualisiert am 18. Nov. 2024
© pixabay/StockSnap
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Beim Abnehmen frieren viele Menschen häufiger als sonst – nicht nur bei kalten Temperaturen. Welche Hintergründe das hat, ob es besorgniserregend ist und wie Sie dem Frösteln den Kampf ansagen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Warum wird bei der Gewichtsabnahme gefroren?
    1. Körper im Energiesparmodus
    2. Geringerer Körperfettanteil
    3. Stress
  2. 7 Tipps, um das Frieren beim Abnehmen zu vermeiden
    1. Genügend Eiweiß aufnehmen
    2. Wärmende Lebensmittel
    3. Funktionale Kleidung
    4. Körperliche Aktivität
    5. Regelmäßige Mahlzeiten einplanen
    6. Langsam abnehmen
    7. Stress minimieren
  3. Kann Frieren beim Abnehmen gesundheitsbedenklich sein?
  4. Wissen zum Mitnehmen

Kalte Füße und feuchte Hände – das können Begleiterscheinung einer Diät sein. Das muss zwar nicht gleich ein Grund zur Sorge sein, dennoch sollten Sie der Sache auf den Grund gehen. Denn schon mit einigen kleinen Kniffen im Alltag können Sie dem unangenehmen Frieren entgegenwirken.

Warum wird bei der Gewichtsabnahme gefroren?

Sie frieren trotz einer heißen Tasse Tee? Das ist keine Seltenheit, wenn die Kilos purzeln. Das Frieren beim Abnehmen kann verschiedene natürliche Ursachen haben:

1. Körper im Energiesparmodus

Der schnellste Weg, um Gewicht zu verlieren, ist ein Kaloriendefizit. Das bedeutet, dass weniger Energie aus der Nahrung aufgenommen wird, als der Körper am Tag verbraucht. Frieren ist eine natürliche Reaktion darauf: Der Stoffwechsel passt sich an und der Körper verfällt in einen Energiesparmodus. Dabei werden weniger der aufgenommenen Kilokalorien in Körperwärme umgewandelt. 

2. Geringerer Körperfettanteil

Es wird bei Körperfett in weißes und braunes Fettgewebe unterschieden, wobei Forschende erst vor rund 15 Jahren herausgefunden haben, dass auch Erwachsene, und nicht nur, wie bislang vermutet, Babys braune Fettzellen besitzen. Die Menge ist jedoch gering (im Durchschnitt lediglich 50 bis 300 Gramm) und kann stark variieren. Dieses eher unbekannte Fett verbrennt Energie unter Freisetzung von Wärme. Babys besitzen viel davon, um nicht auszukühlen. Mit dem Alter sowie bei Übergewicht nimmt die Anzahl dieser Zellen jedoch stetig ab, sodass einige Menschen gar kein braunes Fett besitzen.

Weiße Fettzellen hingegen speichern Energie und lassen so Fettpolster entstehen, die als natürlicher Kälteschutz fungieren. Zu viel Körperfett hat jedoch gesundheitliche Folgen. Bei einer Diät ist das Ziel genau dieses Fettgewebe, und somit die natürliche Wärmeschicht zu reduzieren, der Körper fängt folglich schneller an zu frieren. 

3. Stress

Für viele ist Diät eine echte Stresssituation – wird das Wunschgewicht nicht schnell genug erreicht oder wurde mal wieder gesündigt, steigt das Spannungslevel ganz schnell in die Höhe. Diese Anspannung oder auch anderer Alltagsstress hindert nicht nur den Fettabbau, sondern kann auch das Kälteempfinden steigern. 

Merke!
Beim Abnehmen kann Frieren durch verschiedene natürliche Ursachen auftreten. Ein wesentlicher Grund ist der Energiesparmodus des Körpers: Bei einem Kaloriendefizit passt sich der Stoffwechsel an und reduziert die Wärmeproduktion. 

Lesen Sie auch: Was ist mein täglicher Kalorienbedarf? 

7 Tipps, um das Frieren beim Abnehmen zu vermeiden

Aber kein Grund zur Sorge, glücklicherweise können Sie mit einigen Kleinigkeiten im Alltag dem Frösteln während der Diät entgegenwirken.

1. Genügend Eiweiß aufnehmen

Wird einem nach einem guten Essen so richtig warm, nennen Ernährungsexperten das "postprandiale Thermogenese". Die einzelnen Nährstoffe verursachen eine unterschiedlich starke und lang anhaltende Wärmeproduktion im Körper. Protein ist mit 18 bis 25 Prozent der aufgenommenen Energiemenge der beste Wärmespender.

Unabhängig davon raten heute immer mehr Ernährungsfachleute dazu, pro Tag circa ein Gramm Protein pro Kilogramm Körpergewicht zu essen, bei starker körperlicher Betätigung kann der Bedarf sogar verdoppelt werden. Außerdem stoppen proteinreiche Lebensmittel das Hungergefühl besonders nachhaltig. Wer mit Proteinen die innere Heizung anwerfen möchte, sollte zu jeder Mahlzeit eine gute Proteinquelle hinzufügen. Kalorienarm und proteinreich sind zum Beispiel harzer Käse, mageres Geflügel, Fisch (zum Beispiel Forelle) oder Eier.

2. Wärmende Lebensmittel

Heißer Tee oder Brühe können den Körper von innen aufheizen. Außerdem kann es beim Abnehmen helfen, so genannte thermogene Lebensmittel in die Mahlzeiten einzubauen. Grüner Tee, Koffein und Chili sorgen dafür, dass der Körper mehr Wärme produziert.

3. Funktionale Kleidung

Klingt einfach, hilft jedoch: Ziehen Sie sich warm genug an. Dicke Socken und Halstücher können schnelle Hilfe leisten. Aber auch Funktionskleidung tut ihren Zweck: Sie hält warm und sorgt dafür, dass der Schweiß gut aufgenommen und vom Körper wegtransportiert wird. Gerade bei körperlicher Betätigung und kalter Luft durch niedrige Temperaturen ist diese hilfreich.

Lesen Sie auch: Abnehmen mit Kälte: Geht das wirklich?

4. Körperliche Aktivität

Bewegung und Sport haben nicht nur den direkten Effekt, durch die Durchblutung den Körper aufzuwärmen. Es hat auch eine langfristige Wirkung: Der Stoffwechsel wird optimiert, der Kreislauf stabilisiert und der Energieverbrauch und damit auch die Wärmeproduktion wird durch die wachsende Muskelmasse erhöht.

5. Regelmäßige Mahlzeiten einplanen

Vermeiden Sie es, Mahlzeiten auszulassen, denn das kann zu einem Absinken des Blutzuckerspiegels und einem erhöhten Kälteempfinden führen. Essen Sie regelmäßig kleine, ausgewogene Mahlzeiten, um Ihren Stoffwechsel in Schwung zu halten.

6. Langsam abnehmen

Frieren beim Abnehmen kann ein Zeichen dafür sein, dass zu schnell Gewicht verloren wird, und dafür zu wenig Kilokalorien aufgenommen werden. Gerade bei Crash-Diäten oder beim Fasten ist das Frösteln eine schnelle Folge. Versuchen Sie also mit einer ausgewogenen Ernährung langsam an Ihr Ziel zu kommen. Ein gesunder Gewichtsverlust sollte nicht mehr als 500 Gramm Körpergewicht pro Woche überschreiten. 

7. Stress minimieren

Fühlen Sie sich gestresst, ist das kein gutes Zeichen während einer Diät. Versuchen Sie an den Stressfaktoren zu drehen. Oft ist es schon hilfreich, sich kleinere Abnehmziele zu setzen und kleine Erfolge zu feiern, indem Sie sich etwas Gutes tun und zum Beispiel eine Freundin treffen. Außerdem können sich Atemübungen, Meditieren, Yoga oder einfach ein kleiner Spaziergang positiv auf den Stress auswirken. 

Merke!
Eine ausreichende Proteinaufnahme und thermogene Lebensmittel fördern die innere Wärme. Außerdem sind langsames Abnehmen, ausreichend Bewegung und ein gutes Stressmanagement wichtig, um dem Kälteempfinden entgegenzuwirken.

Passend dazu: Proteinreiche Lebensmittel: die Top 20

Kann Frieren beim Abnehmen gesundheitsbedenklich sein?

Das Kältegefühl ist zwar eine häufige Nebenerscheinung, in den meisten Fällen aber harmlos. Es kann jedoch auch ein Zeichen für einen Nährstoffmangel sein. Besonders häufig betroffen sind Menschen, die extrem kalorienarme Diäten oder einseitige Ernährungsweisen verfolgen. Folgende Nährstoffe sind besonders wichtig für die Wärmeregulation:

Eisen: Eisen kann vom Körper selbst nicht hergestellt werden und muss deshalb durch Lebensmittel mit Eisen aufgenommen werden. Ein Eisenmangel kann unter anderem zu Müdigkeit, Energielosigkeit und Frieren führen. Gute Eisenquellen sind Fleisch, Hülsenfrüchte oder Amaranth und Buchweizen.

/Vitamin B12: Dieses Vitamin spielt eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel. Der Vitamin B12 Wert ist in Fleisch und Fisch besonders hoch. Vegetarier sollten vor allem auf Milchprodukte und Hühnereier setzen.

Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren sind unerlässlich für den menschlichen Stoffwechsel: Sie spielen eine wichtige Rolle für das Immunsystem und lindern Entzündungsprozesse. Gute Quellen sind Fisch, Leinsamen und Walnüsse.

Frieren beim Abnehmen ist also kein Grund zur Sorge. Mit den genannten Tipps können Sie Ihrem Körper helfen, sich besser an die veränderten Bedingungen anzupassen und gegen das Frieren anzukämpfen. Achten Sie dabei darauf, ausreichend Nährstoffe zu sich zu nehmen und bewegen Sie sich regelmäßig. Sollten Sie jedoch weiterhin stark frieren oder unter weiteren Symptomen wie Müdigkeit und Antriebslosigkeit leiden, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. 

Merke!
Frieren während einer Diät ist meist harmlos, kann aber auch auf einen Nährstoffmangel hindeuten, insbesondere bei extrem kalorienarmen oder einseitigen Ernährungsweisen. Bei anhaltendem Frieren trotz ausgewogener Ernährung sollte ein Check-up beim Arzt gemacht werden.

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Wissen zum Mitnehmen

Frieren beim Abnehmen kann verschiedene natürliche Ursachen haben. Ernähren Sie sich im Kaloriendefizit, passt sich der Stoffwechsel an. Der Körper verfällt in einen Energiesparmodus und unter anderem wird die Wärmeproduktion im Körper reduziert. Auch die überschüssig angelagerten Fettpölsterchen aus weißem Fettgewebe sollen schwinden, die neben ihren ungesunden Eigenschaften auch eine wärmende Funktion haben. Zusätzlicher Stress, der oft bei einer Diät hervorgerufen wird, begünstigt das Kältegefühl.

Mit einigen Maßnahmen im Alltag kann dem Frösteln jedoch entgegengewirkt werden. Eine ausreichende Proteinaufnahme und thermogene Lebensmittel wie grüner Tee und Chili fördern die innere Wärme. Außerdem sind genügend Bewegung, ein gutes Stressmanagement und ein Abnehmen im gesunden Tempo wichtig, um dem Kälteempfinden entgegenzuwirken. Ist einem also während einer Gewichtsabnahme kalt, ist das nicht gleich ein Grund zur Sorge. Helfen die genannten Maßnahmen jedoch nicht, sollte die Nährstoffversorgung gecheckt und ärztliche Hilfe aufgesucht werden. 

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