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Heißhunger durch Nährstoffmangel?

Von Jessica Bolewski
Aktualisiert am 10. Jan. 2022
© Sharon McCutcheon/ Pexels
© Sharon McCutcheon/ Pexels

Süß, salzig oder doch lieber deftig? Heißhunger hat viele Facetten und kann auf einen Mangel an Nährstoffen hindeuten. Welche genau das sein könnten, erfahren Sie in unserer Tabelle.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Heißhunger: Welche Rolle spielt der Blutzucker?
  2. Die Heißhunger-Mangel-Tabelle
  3. Die Klassiker – welcher Mangel steckt dahinter?
    1. Heißhunger auf Schokolade
    2. Lust auf Salziges
    3. Verlangen nach Fettigem
  4. Die Exoten – Heißhunger durch einen Mangel?
    1. Appetit auf Bananen und Kartoffeln
    2. Verlangen nach Karotten
    3. Lust auf Fisch
  5. Passende Produktempfehlungen
  6. Wissen zum Mitnehmen

Expertenrat von
Lena Schmidt
Die Reformhaus® Fachberaterin Lena Schmidt berät KundInnen in der VITALIA Reformhaus® Filiale am Weißenburger Platz. Die Ernährungsberaterin gibt hilfreiche Tipps und empfiehlt natürliche Produkte für ein gesundes Leben.

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Heißhunger: Welche Rolle spielt der Blutzucker?

Plötzlicher Heißhunger kann meist durch ein paar Happen Süßes, Salziges oder Fettiges gestillt werden. Oft steckt ein abfallender Blutzuckerspiegel hinter der Lust auf bestimmte Lebensmittel – vor allem auf zuckerhaltige. Denn die treiben den Blutzuckerspiegel schnell wieder in die Höhe.

Um diese Art von Heißhunger vorzubeugen, gibt es zwei elementare Tipps: regelmäßiges Trinken und das Essen von drei Hauptmahlzeiten am Tag. „Um Blutzuckerspitzen zu vermeiden, sollte die Wahl auf Sattmacher mit komplexen Kohlenhydraten wie Kartoffeln und Vollkorn sowie auf Eiweißhaltiges wie Fisch, Eier und Hülsenfrüchte fallen", weiß Ernährungsexpertin und Reformhaus® Fachberaterin Lena Schmidt.

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Doch nicht hinter jedem Heißhunger steckt ein niedriger Blutzuckerspiegel: Der Lust auf ein bestimmtes Lebensmittel oder gar eine gesamte Lebensmittelgruppe kann auch ein Nährstoffdefizit zugrunde liegen. Wir verraten Ihnen, welche Art von Heißhunger auf einen Mangel hindeuten kann.

Merke!
Ein stark schwankender Blutzuckerspiegel kann Heißhunger begünstigen. Regelmäßige Mahlzeiten und ausreichend trinken beugen vor.

Die Heißhunger-Mangel-Tabelle

Diese Tabelle gibt einen Überblick über Gelüste und mögliche Nährstoffmängel sowie alternative Lebensmittel, um den Heißhunger zu stoppen.

Heißhunger auf... Möglicher Mangel Alternativen
Schokolade Magnesium Sonnenblumenkerne, Cashews, Haferflocken, Feigen, Linsen
Salziges Natrium Oliven, Seefisch
Fettiges Omega-3-Fettsäuren

Raps-, Lein- und Walnussöl, Hering, Makrele, Lachs

Bananen und Kartoffeln Kalium Grünere (zuckerärmere) Bananen
Karotten Vitamin A Gegarte Karotten
Fisch Jod Kabeljau, Makrele, Seelachs

Die Klassiker – welcher Mangel steckt dahinter?

Heißhunger auf Schokolade

Wenn der Körper förmlich nach einer Rippe Schokolade schreit, kann die Ursache in einem Nährstoffmangel begründet sein – etwa dem von Magnesium. Denn der Mineralstoff ist in rauen Mengen in reinem Kakao enthalten und steckt somit auch in Zartbitterschokoladen.

„Meldet sich beim nächsten Mal also der Heißhunger auf Schokolade, könnten Sie statt zur Tafel Schokolade auch auf andere magnesiumreiche Lebensmittel wie Sonnenblumenkerne, Cashews, Haferflocken, Feigen und Linsen zurückgreifen", so Schmidt.

Merke!
Ein Magnesiummangel kann zu Heißhunger auf Schokolade sorgen.

Lust auf Salziges

Chips, Salzstangen und Co. haben eines gemeinsam: Sie enthalten viel Salz. Das weiße Würzmittel besteht überwiegend aus dem Mineralstoff Natrium, weshalb ein Heißhunger auf Salziges auf einen Mangel an Natrium hinweisen kann. Im Körper ist Natrium unter anderem für den Wasserhaushalt verantwortlich und an der Regu­lation des Säure-Basen-Haushalts und des Blutdrucks beteiligt.

Ein übermäßiges Schwitzen, etwa durch Sport, Sauna oder Hitzeperioden im Sommer, kann ein Mangel an Natrium begünstigen. Wer vom Heißhunger auf Salziges gepackt wird, kann den Appetit auch mit ein paar Oliven oder einer kleinen Portion Seefisch stillen. Das kommt auch dem Natriumhaushalt zugute.

Merke!
Wer Heißhunger auf Salziges verspürt, kann diesen mit Oliven oder Seefisch stillen.

Verlangen nach Fettigem

Dem Heißhunger auf fettiges Essen kann ein Mangel an Fettsäuren zugrunde liegen. Jedoch sollte dann nicht auf Burger, Pommes und Co. zurückgegriffen werden – entscheidend ist hier die Qualität der Fette und da liegen die Omega-3-Fettsäuren ganz vorne.

Sie sind mehrfach ungesättigt und für den menschlichen Körper lebensnotwendig. Dort wirken Sie Omega-3-Fettsäuren positiv auf das Herz-Kreislauf-System und können belastungsbedingten entzündlichen Reaktionen in Muskeln und Gelenken vorbeugen.

„Empfehlenswert sind Raps-, Lein- und Walnussöle sowie fettreiche Fische wie Makrele, Hering und Lachs", erklärt Lena Schmidt. Sie berät KundInnen zu Gesundheitsthemen täglich vor Ort in der Münchener Filiale des VITALIA Reformhauses®.

Merke!
Der Lust auf Fettiges könnte ein Defizit an hochwertigen Omega-3-Fettsäuren zugrundeliegen.

Auch interessant: 10 Tipps gegen Heißhungerattacken

Die Exoten – Heißhunger durch einen Mangel?

Appetit auf Bananen und Kartoffeln

Ein immer wiederkehrender Heißhunger auf Bananen und Kartoffeln kann auf einen Mangel an Kalium hindeuten. Denn sowohl das handliche Obst als auch die beliebte Knolle sind äußerst kaliumreich.

Bananen erhöhen nach dem Snacken sogar den Serotoningehalt im Körper, denn ihr hoher Fruchtzuckeranteil regt die körpereigene Produktion des vermeintlichen Glückshormons an. Wer Früchte mit weniger Fruchtzucker bevorzugt, sollte auf noch nicht ganz reife, grünere Bananen zurückgreifen: Sie enthalten mehr Stärke als Zucker und lassen den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen – und eine gute Portion Kalium gibt’s außerdem!

Merke!
Appetit auf Bananen und Kartoffeln? Dies könnte auf einen Kaliummangel hindeuten.

Verlangen nach Karotten

Von der plötzlichen Lust auf Karotten gepackt, ist der Heißhunger kurz nach dem Knabbern wieder verschwunden? Diese Botschaft des Körpers könnte ein Hinweis auf einen Mangel an Vitamin A sein. Denn Karotten enthalten mehr Beta-Carotin als alle anderen Gemüsesorten.

Das Besondere: Der Körper wandelt den bioaktiven Pflanzenstoff in Vitamin A um, was dann der Sehkraft der Augen zugute kommt. "Karotten sind gegart übrigens gesünder als roh, denn erst die Hitze macht die Vitamine für den Körper so richtig gut verfügbar", erklärt Ernährungsberaterin Schmidt.

Merke!
Wer Heißhunger auf Karotten verspürt, sollte sein Vitamin-A-Konto füllen. Am besten geht das mit gegarten Karotten.

Lust auf Fisch

Ob gebraten, gedünstet oder gekocht: Fangfrischer Fisch kommt bei Feinschmeckern gerne auf den Teller. Wenn sich der Heißhunger auf Kabeljau, Makrele oder Seelachs meldet, steckt möglicherweise an Mangel an Jod dahinter.

Das Spurenelement übernimmt wichtige Aufgaben im Körper, weshalb Seefisch gerne ein- bis zweimal pro Woche auf dem Speiseplan stehen darf. So lassen sich lästiger Heißhunger und ein Mangel einfach vorbeugen.

Merke!
Kabeljau, Makrele und Lachs sind besonders jodhaltig, was den Heißhunger auf Fisch erklären könnte.

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Wissen zum Mitnehmen

Ist Heißhunger auf einen Mangel an Nährstoffen zurückzuführen? Möglicherweise, denn fest steht: Der Körper versucht oftmals einen Mangel an Nährstoffen oder Energie durch die Ernährung auszugleichen. So kann der von vielen gefürchtete Heißhunger und Appetit auf ein bestimmtes Lebensmittel entstehen.

Aber auch die tagesformabhängige Stimmung und die Schlafhygiene können Auslöser des Heißhungers sein. Beobachten Sie darum Ihr Essverhalten genau und sprechen Sie im Verdacht eines Nährstoffmangels mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt.

 
Quinoa sollte grundsätzlich ohne Salz gegart werden. Dadurch ist es sehr viel schneller gar. (Wie auch Linsen, Kichererbsen etc) Salz erst nach dem Garen hinzufügen.
 
Ein super spannender Artikel! Ich habe vor allem häufig Heißhunger auf Schokolade – ich werde es mal mit den vorgeschlagenen Alternativen probieren. Habt ihr Tipps, was noch Zeichen für einen Magnesiummangel sein könnten? Viele Grüße, Jenni
Bild des Benutzers EAT SMARTER
Liebe Jenni, vielen Dank, das freut uns sehr. In unserem Artikel zum Thema "Magnesiummangel" (https://eatsmarter.de/ernaehrung/gesund-ernaehren/magnesiummangel) findest du weiterführende Informationen. Viel Spaß beim Lesen wünscht dir dein EAT SMARTER-Team
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