Der Good-Food-Blog

Richtig essen bei großer Hitze

Von Dr. Alexa Iwan
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Essen bei Hitze

Die Hitzewelle in Deutschland hat uns seit einigen Wochen voll im Griff. Durch die hohen Temperaturen fühlen sich viele Menschen schlapp, ausgelaugt und neigen zu Schwindelgefühlen. Woran liegt das?

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Ende Juli/Anfang August 2018 in Deutschland. Ich fahre durch Köln und es sieht aus wie im Herbst, denn die Straßen liegen voll mit braunem, welkem Laub. Eine Hitzewelle hat die Stadt und weite Teile des Landes seit Wochen im Griff. Die Böden sind ausgetrocknet, die Ernte verdorrt und selbst die ganz großen Bäume lassen vorzeitig die Blätter fallen.

Und auch uns Menschen machen die hohen Temperaturen zu schaffen. Dass man bei diesen Temperaturen mehr trinken muss als sonst, weiß jeder und die meisten tun dies auch instinktiv. Aber trotz eines erhöhten Wasserkonsums fühlt sich der eine oder andere bei den herrschenden Höchstwerten schlapp, ausgelaugt und vielleicht mitunter auch etwas schwindelig. Woran liegt das?

Schwitzverluste wieder auffüllen

Es liegt an den Salzverlusten, die mit dem Schwitzen einhergehen. Wer viel schwitzt, scheidet nicht nur Wasser aus, sondern auch viele Salze. Vor allem Natrium und Kalium. Und die müssen ersetzt werden, damit der Kreislauf nicht in die Knie geht.

Das heißt also: Bei Hitze sollte man nicht nur viel trinken, sondern vor allem auch darauf achten, zwischendurch etwas Salziges zu essen. Oder das Essen etwas stärker zu salzen. Das ist wirklich sehr einfach und sehr wirkungsvoll und gleicht Natriumverluste aus. Kalium dagegen führt man sich am besten über Lebensmittel zu: Bananen, Avocado, Spinat, Fenchel und Brokkoli sind Top-Lieferanten.

Sportler aufgepasst!

Gleiches gilt übrigens auch für Sportler. Wer sich in großer Hitze körperlich stark anstrengt, bei dem kann es durch die Elektrolytverluste nicht nur zu Leistungseinbußen, sondern auch zu Krämpfen kommen. Die meisten Sportler lösen dann schnell eine Magnesiumtablette in Wasser auf.

Das ist im Prinzip okay, packt das Problem aber nicht an der Wurzel. Denn die Krämpfe, die in der Hitze entstehen, haben in der Regel nichts mit Magnesiummangel zu tun, sondern sind schlicht und einfach Natrium- oder Kaliummangel. Ein ganz kleines bisschen Kochsalz im Trinkwasser wirkt auch hier Wunder – zusammen mit der Banane, die Sportler ja eh immer im Gepäck haben sollten.

Richtig essen bei Hitze

Was das Essen angeht, so gilt: Essen Sie leichte, wasserreiche Kost, die den Körper nicht zusätzlich durch hohe Verdauungsarbeit ins Schwitzen bringt. Obst, Gemüse und Salate sind bei Hitze ideal und schmecken gut gekühlt jetzt besonders gut.

Hühnchen mit Reis oder Fisch mit Gemüse werden Ihnen jetzt auch besser bekommen als scharf gegrilltes Steak mit Pommes oder die Döner-Tasche. Wer bei Hitze wenig Appetit hat, sollte darauf achten, sich nicht ausschließlich mit süßen Speisen (wie z.B. Fruchtjoghurt, Wassermelone, Eis) durch den Tag zu snacken, denn dadurch wird der Blutzuckerspiegel immerfort rauf und runter getrieben, was den Körper zusätzlich belastet und ein Schlappheitsgefühl erzeugt.

In diesem Sinne: kommen Sie gut und gesund durch den Sommer!

Herzlichst,

Dr. Alexa Iwan
Dipl. Ökotrophologin

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