Zu schnell essen: Das sind die heftigen Folgen

Expertenrat von

Ralf Pothmann

Ralf Pothmann ist Inhaber mehrerer Reformhaus® Filialen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Der gelernte Drogist und ausgebildete Reformhaus® Fachberater berät KundInnen zu natürlichen Produkten für ihre Gesundheit.

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Frühstück, Mittag, Abendessen – drei Hauptmahlzeiten stehen klassischerweise auf dem täglichen Speiseplan. Doch nicht immer können sie in aller Ruhe genossen werden.

So geht die Hektik oft schon nach dem morgendlichen Weckerklingeln los, das Frühstück wird auf dem Weg zur Arbeit gesnackt, das Mittagessen hastig zwischen den vielen Meetings eingeschoben und das Abendessen kurz vor dem anstehenden Treffen mit Freunden runtergeschlungen. Hierbei kommt nicht nur der Genuss zu kurz, auch der Körper kann rebellieren.

Bauchschmerzen und Völlegefühl

Zu schnell essen kann Verdauungsbeschwerden wie Bauchschmerzen und Völlegefühl verursachen. Grund hierfür ist ein durch die hastige Nahrungsaufnahme verbundenes ungenügendes Kauen. Denn Kauen zerkleinert das Essen nicht nur in leicht schluckbare Portionen, sondern ist der erste wichtige Schritt der Verdauung.

„Erst durch ausgiebiges Kauen wird der Speisebrei im Mund ausreichend mit Speichel vermengt, sodass die darin enthaltenen Enzyme die Nahrung bereits dort zu zersetzen beginnen. Darum sollte jeder Bissen idealerweise rund 30 Mal gekaut werden, bevor er hinuntergeschluckt wird", erklärt Ralf Pothmann, Inhaber mehrerer Reformhaus® Filialen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.

So wird die Nahrung optimal zerkleinert und mit Speichel durchmischt – der Magen muss die Zerkleinerungsarbeit nicht nachholen und wird weniger belastet. Wird genügend gekaut, bleibt außerdem ein lästiges Völlegefühl aus, da weniger Luft geschluckt wird.

Zu schnell essen: Übergewicht

Gründliches Kauen hat einen weiteren positiven Effekt auf den Körper: Es wird wieder vermehrt auf das natürliche Sättigungsgefühl gehört. Denn zu schnell essen liefert in kurzer Zeit viele Kalorien. Langfristig führt dieser Kalorienüberschuss zu einem Plus auf der Waage und kann die Entstehung von Übergewicht begünstigen.

Essen Sie stattdessen achtsam und konzentrieren Sie sich voll und ganz auf Ihre Mahlzeit. „Lassen Sie sich währenddessen auch nicht von TV, Smartphone oder Zeitung ablenken, denn all das kann das natürliche Sättigungsgefühl verfälschen", so Pothmann weiter. Achtsames Essen kann wieder ganz neue Genusswelten eröffnen und unterstützend beim Erreichen des persönlichen Wohlfühlgewichts wirken.

Bärenhunger

Bei Heißhunger greifen wir oft zu Snacks – schnelle Energielieferanten, die meist zucker- und fettreich sind. „Das befriedigt zwar schnell den knurrenden Magen, hält jedoch nicht lange satt. Der Grund liegt im stark schwankenden Blutzuckerspiegel: Sinkt dieser nach dem Snacken wieder ab, meldet sich der Körper erneut und verlangt Nachschub", weiß der ausgebildete Reformhaus® Fachberater.

Regelmäßige Mahlzeiten beugen plötzlichen Heißhungerattacken vor. Eine Kombination aus Eiweißreichem und Gemüse, etwa gedünstetes Fischfilet an saisonalen Veggies oder pochierte Eier mit einer Salatbeilage, sorgen besonders lang für Sättigung. Auch Nüsse oder ballaststoffreiche Energiebällchen können bei kleinen Nachmittagstiefs helfen, den Bärenhunger zu überbrücken, verhindern so ein zu schnelles Essen und liefern noch dazu gesunde Fette.

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Zu schnell essen: 3 Tipps für achtsame Mahlzeiten

1. Gründlich kauen 
   Ausgiebiges Kauen führt zu intensiven Geschmackserlebnissen und macht die unterschiedlichen Konsistenzen von Lebensmitteln so richtig spürbar. Einen Bissen bis zu dreißig Mal zu kauen, bevor er hinuntergeschluckt wird, sorgt noch dazu für ganz neue Sinneseindrücke. Im Alltag kann dieses achtsame Essen bei jeder Mahlzeit aufs Neue geübt werden. Positiver Nebeneffekt: Das gründliche Kauen beugt zu schnellem Essen automatisch vor.
2. Sitt und satt fühlen
   Sich rundum sitt und satt zu fühlen, will gelernt sein. Damit kein Food-Koma entsteht, muss immer wieder gut in den Körper hineingehört werden. Zu schnell essen ist da natürlich hinderlich. Um ein angenehmes Sättigungsgefühl zu erreichen, sollten kleine Portionen auf kleinen Tellern oder zum Trinken in kleinen Bechern serviert werden. 
3. Mahlzeiten wertschätzen
   Beim achtsamen Essen wird die Aufmerksamkeit direkt auf die Lebensmittelkomponenten auf dem Teller gelenkt. Was genau steckt alles in diesem einen Apfel oder in der Suppe in der Schüssel? Fragen, die langfristig eine Brücke zur Lebensmittelwertschätzung und zu einem nachhaltigen Lebensstil schlagen können.

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Wissen zum Mitnehmen

Hektik im Alltag führt oft dazu, dass zu schnell gegessen wird. Hierbei kommt gründliches Kauen meist zu kurz – dabei ist es so wichtig. Denn die Verdauung der Nahrung beginnt bereits mit dem Speichel im Mund und der dortigen Zerkleinerung. Bauschmerzen und ein Völlegefühl können durch langsames Essen und ausgiebiges Kauen verhindert werden.

Achtsames Essen lehrt Essende wieder vermehrt auf ihr natürliches Sättigungsgefühl zu hören und verhindert das Herunterschlingen von Mahlzeiten ganz automatisch. Einer überdurchschnittlich hohen Kalorienaufnahme wird durch langsames Essen außerdem vorgebeugt – eine mögliche Ursache für Übergewicht.

Wird aufgrund von plötzlichem Heißhunger zu schnell gegessen, können eiweißreiche Snacks und ausgewogene Hauptmahlzeiten dabei helfen, solch einen Bärenhunger gar nicht erst entstehen zu lassen. Als besonders sättigend erweist sich eine Kombination aus Eiweißreichem und Gemüse.