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Thunfisch

Von Kira Tessel
Aktualisiert am 24. Sep. 2020

Der Thunfisch zählt zu den beliebtesten Speisefischen. Obwohl er wertvolle Nährstoffe liefern kann, ist er zunehmend in Kritik geraten. In unserer Warenkunde erfahren Sie alles, was Sie über den Konsum von Thunfisch wissen sollten.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Infografik zu Thunfisch
  2. Unsere liebsten Rezepte mit Thunfisch
    1. Herkunft
    2. Saison
    3. Geschmack
    4. Sorten
  3. Wie gesund ist eigentlich Thunfisch?
  4. Einkaufs- und Küchentipps für Thunfisch
    1. Einkauf
    2. Lagerung
    3. Vorbereitung
  5. Zubereitungstipps für Thunfisch
  6. FAQs – die häufigsten Fragen
    1. Welchen Thunfisch darf man essen?
    2. Warum kein Thunfisch in der Schwangerschaft?

Infografik zu Thunfisch

Sie möchten mehr über die einzelnen Punkte der folgenden Infografik erfahren? Dann finden Sie mehr Informationen unterhalb der Grafik. 

Infografik Thunfisch

Thunfisch...

  • …hält das Herz gesund:
    Die in Thunfisch vorhandenen Omega-3-Fettsäuren können vor Gefäßverengungen und vor einem zu hohen Cholesterinspiegel schützen.
  • …liefert viel Eisen:
    Frischer Thunfisch erinnert in Geschmack und auch im Aussehen ein bisschen an Fleisch, und tatsächlich: auch der Eisengehalt von 1 Milligramm pro 100 Gramm ist vergleichbar mit dem zum Beispiel von hellem Geflügel.
  • …punktet mit Proteinen:
    Mit rund 20 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm gehört Thunfisch zu den Stars der Proteinlieferanten. Für Fitness und Muskelaufbau ist Thunfisch darum die perfekte Wahl.
  • …ist ein Vitamin-Wunder:
    Frischer Thunfisch bringt es auf etwa 450 Mikrogramm Vitamin A pro 100 Gramm – nur Aal und Kaviar haben noch mehr. Bei Thunfisch (in Öl) aus der Dose sind es immerhin 370 Mikrogramm des Vitamins, das für gute Sehkraft und gesunde Haut besondere Bedeutung hat.
  • …gibt Brain-Power:
    Die mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Thunfisch versorgen Neurotransmitter und Nervenzellen mit dem perfekten „Schmierstoff“. Studien lassen vermuten, dass sich dadurch die Gehirnleistung verbessern kann.
  • …kann Schadstoffe enthalten:
    Das an sich gesunde Fett, das in Thunfisch steckt, hat oft auch einen Nachteil: es speichert oft auch schädliche Stoffe wie zum Beispiel Umweltgifte. Experten empfehlen daher Gesundheitsbewussten, lieber zu Thunfisch aus zertifizierter Zucht oder Bio-Thunfisch zu greifen.
  • ...CO2-Bilanz:
    Mit einem Emissionswert von über 260 Gramm pro 100 Gramm, ist die CO2-Bilanz von Thunfisch schlecht. Die CO2-Werte basieren auf den Berechnungen des IFEU-Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg und wurden für jedes Lebensmittel jeweils einzeln als „durchschnittliches Lebensmittel“ bilanziert, wie diese in Deutschland verkauft werden. Sie berücksichtigen den Produktionsort, die Produktionsmethode, alle damit verbunden Transporte, die Verarbeitung, die Verpackung und die Lagerung anteilig. Die Emissionen aller Treibhausgase wie z. B. Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) wurden berücksichtigt und in CO2-Äquivalente umgerechnet. Vereinfacht wird allerdings nur von CO2 gesprochen.
  • ...ist vom Aussterben bedroht:
    Einige Thunfischarten gehören zu den durch Überfischung vom Aussterben bedrohten Fischen. Man sollte Thunfisch also eher selten und ganz bewusst genießen.

Das sollten Sie über Thunfisch wissen

Der Thunfisch gehört zu den wohl gefragtesten Speisefischen. Einige Thunfischarten werden selbst als gefährdet eingestuft, wobei auch der Beifang ein Nachhaltigkeitsproblem der Fischerei darstellt. Bei den üblichen Fangmethoden werden häufig Ringwadennetze oder Langleinen eingesetzt. Die relativ großen, schnellen Raubfische haben einen spindelförmigen Körper, kaum Schuppen und eine spitze Rückenflosse. Je nach Art werden Thunfische im Durchschnitt ein bis zwei Meter lang. Aufgrund der hohen Körpermasse und der damit verbundenen Muskelaktivität haben Thunfische eine wärmere Körpertemperatur als das Wasser in ihrer Umgebung. Sie leben in kleineren Schwärmen zusammen, jagen kleinere Fische und wandern dabei häufig hunderte Kilometer weit. Ihr Lebensraum umfasst vor allem die tropischen und subtropischen Meere (1).

Herkunft

Ein Großteil der Thunfische wird im Pazifik, dem Indischen Ozean und dem Atlantik gefangen (1)

Saison

In subtropischen Gewässern laichen Thunfischen im Sommer, in tropischen Zonen ganzjährig. Daher ist Thunfisch auch das ganze Jahr über im Handel erhältlich (2).

Geschmack

Besonders seine feste, fleischähnliche Konsistenz macht Thunfisch so besonders. Er schmeckt nicht stark fischig, sondern angenehm salzig. 

Sorten

Thunfisch ist nicht gleich Thunfisch. Weltweit gibt es acht große Thunfischarten, welche sich in ihrer Herkunft und ihren Beständen unterscheiden. Beispielsweise gilt der "Echte Bonito Thunfisch" als nicht überfischt, wohingegen der beliebte Gelbflossen-Thunfisch im Indischen Ozean als potenziell gefährdet eingestuft wird (3).  

Unsere liebsten Rezepte mit Thunfisch

Hier gelangen Sie zu allen Thunfisch-Rezepten.

Wie gesund ist eigentlich Thunfisch?

Thunfisch ist besonders reich an Protein und liefert verschiedene Mineralstoffe wie Eisen, Zink, Magnesium oder Jod. Eine weitere Besonderheit ist der Gehalt an essentiellen Omega-3-Fettsäuren wie Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA). Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren kommen hauptsächlich in fettem Fisch wie Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch oder Sardinen vor.

Darüber hinaus gehört Thunfisch zu den wenigen Nahrungsquellen für das fettlösliche Vitamin D. Handelsüblicher Thunfisch aus der Dose weist jedoch in den meisten Fällen einen geringfügigen Fettgehalt auf und liefert somit kaum wichtige Fettsäuren. Dabei kommt es stark auf die Thunfischart, die Fangzeit, den Fangort und die Verarbeitungsmethode an (4).

Trotz dieser wertvolle Nährstoffe sollte jedoch auch der Methylquecksilbergehalt nicht außer Acht gelassen werden. Thunfische sind vermehrt von diesem giftigen Schwermetall belastet, da sie als Raubfische durch Ihre Nahrung im Laufe des Lebens Quecksilber in ihrem Gewebe anreichern können. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt daher insbesondere Schwangeren und Stillenden, eher auf den Verzehr von Thunfisch zu verzichten (5).

Hier erfahren Sie die Nährwerte von 100 Gramm frischem Thunfisch (6):

Nährwerte von Thunfisch Pro 100 Gramm
Kalorien 226
Eiweiß 21,5 g
Fett 16 g
Kohlenhydrate 0 g
Ballaststoffe 0 g

Einkaufs- und Küchentipps für Thunfisch

Einkauf

Hierzulande ist vor allem Thunfisch aus der Dose gefragt. Der MSC-Thunfisch Bericht 2020 untersuchte das aktuelle Angebot in Deutschen Supermärkten und Discountern. In Sachen Nachhaltigkeit haben acht von zehn Einzelhändlern ihr Thunfischsortiment verbessert. Dennoch wurde gezeigt, dass dreiviertel der verkauften Thunfischmengen ohne Rückverfolgbarkeit oder kontrollierte Nachhaltigkeit an den Verbraucher gegeben werden. Dies ist insbesondere bei den günstigen Dosenprodukten der Fall (7).

In Sushi wird seltener Dosenthunfisch sondern eher der rohe Thunfisch verwendet. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, da der Fisch eine entsprechende Sushiqualität aufweisen muss. Häufig wird dafür der atlantische Blauflossenthunfisch verwendet. Aufgrund seines markant dunkelroten Fleisches ist er auch als "Roter Thunfisch" bekannt. Gefrorener Thunfisch wird ebenfalls im Handel angeboten.

Beim Einkauf können Sie der Verpackung oftmals Informationen über die Herkunft oder Nachhaltigkeit entnehmen. Beim Kauf von frischem Thunfisch können Sie auch den Einzelhändler über Art, Herkunft oder Nachhaltigkeit befragen. Frischer Fisch sollte dabei nicht stark fischig riechen, sondern leicht salzig und nach Meer.

Lagerung

Frischer Thunfisch sollte möglichst direkt am Tag des Kaufs verarbeitet werden. Bis zur Zubereitung sollte er stets kühl gelagert werden. Thunfisch aus der Dose ist mehrere Jahre haltbar. Nach dem Öffnen sollte dieser in ein sauberes Gefäß umgefüllt und innerhalb von zwei Tagen verbraucht werden.

Vorbereitung

Thunfisch aus der Dose benötigt keine weitere Vorbereitung, da er bereits gegart ist und direkt verzehrt oder entsprechend weiterverarbeitet werden kann. Frische Thunfischsteaks hingegen können zum Beispiel mariniert und nach Bedarf zubereitet werden. 

Zubereitungstipps für Thunfisch

Thunfischsteaks eignen sich gut zum Dünsten, Grillen oder Braten. Hierbei sollte der Fisch jedoch nicht zu lange gegart werden, da er sonst schnell trocken wird. Der konservierte Thunfisch aus der Dose wird häufig für Salate, Pizzabelag oder Aufstriche verwendet. Bei entsprechender Qualität wird Thunfisch auch roh für Tatar, Carpaccio oder Sashimi und Sushi verwendet. 

FAQs – die häufigsten Fragen

Welchen Thunfisch darf man essen?

Ob und wie oft man Thunfisch konsumiert, muss jeder für sich selbst entscheiden. Beim Einkauf können Sie auf zertifizierte Produkte, zum Beispiel mit einem MSC-Siegel achten. Befragen Sie ansonsten den Einzelhändler gezielt über Herkunft, Art und Nachhaltigkeit des Thunfisches. Hier erfahren Sie mehr zu diesem Thema (7).

Warum kein Thunfisch in der Schwangerschaft?

Thunfische sind vermehrt aufgrund ihrer Quecksilberbelastung in Kritik geraten. Da dieses gesundheitsschädliche Schwermetall potentiell an das Kind weitergegeben werden kann, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Schwangeren und Stillenden von dem Verzehr von Thunfisch ab (8).

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